Im Test: Lightning Returns: Final Fantasy XIII

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Mit Lightning Returns: Final Fantasy XIII geht die Saga über in den finalen Auftakt. Das Chaos ist nahe und bedroht das Leben aller überlebenden Bewohner, gäbe es da nicht die, von Bhunivelze selbst auserwählte, Erlöserin.

Story

500 Jahre nach den Ereignissen in Final Fantasy XIII-2 hat das Chaos bereits alles verschlungen, bis auf die letzten vier Regionen: Luxerion, Yusnaan, Die Wildlande und Die klagenden Dünen. Genau 13 Tage vor dem Untergang der Welt, erscheint die Erlöserin: die Seelensammlerin, die die Seelen der Menschen retten soll, damit diese später in einer neu erschaffenen Welt leben können. Diese Aufgabe übernimmt Lightning, nach dem sie Jahrhunderte in Walhalla einen traumlosen Schlaf schlief. Um so viele Leben zu retten wie möglich, bedarf es Zeit. Zeit, die der Lebensbaum Yggdrasil verlängern kann.
Yusnaan, eine Stadt in der täglich gefeiert wird, da die Bewohner fröhlich und glücklich bis zum Ende der Welt sein möchten. An Yusnaans Spitze sitzt jedoch kein anderer als Snow und dieser stellt sich gegen die Erlöserin. Was für Pläne hat er und wieso stellt er sich dem Chaos?
In Luxerion stößt Lightning auf mysteriöse Morde und einem noch mysteriöseren Widersacher, der als Schattenjäger bekannt ist. Dieser wird von den Kindern Etros verehrt und sie handeln allem Anschein nach, nach seinem Gesetz. Doch dahinter steckt viel mehr…
Die Wildlande, ein Fleckchen Wildnis in der doch so trostlosen Welt und doch birgt auch sie ihre Geheimnisse. Der Engel Walhallas ist eine Legende und doch kein Hirngespinst der hier lebenden Bewohner. Was es mit diesem Wesen wohl auf sich hat?
Die Klagenden Dünen, eine große und einsame Wüste. Gäbe es hier nicht zahlreiche Ruinen, Monster und die Räuberbande „Monoculus“, würden hier nur die Trümmer, einer einst hier lebenden Kultur, von ehemaligem Leben zeugen. Hier soll es einen legendären Schatz, genannt „Clavis“, geben. Was es mit diesem auf sich hat und wessen Seele sich damit wohl retten lässt?

Spielmechanik

Ready? Go!

Lightning Returns bietet die Möglichkeit an, eine Voll- oder Teilinstallation von Daten vorzunehmen, die die Ladegeschwindigkeit erhöhen soll und somit einen besseren Spielfluss bietet. Wir empfehlen, sofern es die Festplatte der PlayStation 3 hergibt, die Vollinstallation mit knapp 5GB Daten. Die Ladegeschwindigkeiten sind enorm erhöht, sie mögen sich zwar im Sekundenbereich bewegen, aber wer will schon warten?
Beim eigentlichen Spielstart kann der Spieler entscheiden, ob er den Outworlddienst in Anspruch nehmen möchte und mit welcher Spielschwierigkeit das Spiel bezwungen werden soll. Letzteres lässt sich im Nachhinein nicht mehr ändern.

Der Schwierigkeitsgrad lässt sich zunächst in Einfach und in Normal einteilen, was wiederum enorme Unterschiede im Spiel bietet. So erhält Lightning bei einer Flucht im einfachen Schwierigkeitsgrad keine Sanktion in Form von Zeitverlust. Ebenso regenerieren sich im Gegenzug zum normalen Schwierigkeitsgrad die Lebenspunkte im offenen Gelände.
Einfach empfiehlt sich daher für Neugierige und Reiselustige, die die Welt schnell erkunden wollen, ohne sich groß in Abenteuer zu stürzen. Normal hingegen ist etwas für Abenteuerlustige und Waghalsige, die die Herausforderungen im Kampf des Überlebens lieben.
Die Welt braucht Erklärungen
Der Einstieg ins eigentliche Spielgeschehen, beginnt in der Stadt Yusnaan. Dort bricht das Chaos in hochkonzentrierter Form aus und zahlreiche Monster greifen die Bewohner der Stadt an. Gleich im ersten Moment trifft Lightning auf Snow, mit dem sie einst Seite an Seite kämpfte. Nachdem die ersten Monster besiegt sind, ergreift dieser jedoch die Flucht: Die Jagd beginnt, um dem alten Freund die Erlösung zu bringen.

Die ersten Kämpfe und Handlungen, dienen dem Anschein nach, rein für das Durchlaufen der überspringbaren Tutorien. Es empfiehlt sich jedoch, manch einer Erklärung aufmerksam zu folgen, da das Spielsystem, grundlegend einfach gehalten, jedoch in seinen Möglichkeiten sehr zahlreich und komplex ist.
Wer die Vorgänger der Trilogie kennt, erinnert sich vermutlich an das Aufwendige und sehr komplexe Paradigmensystem, auf das man in Lightning Returns zum Glück verzichtet hat. Stattdessen kommt Lightning zusammen mit einem Paket von 80 möglichen Kampfgarnituren daher, wobei man im Kampf schnell zwischen drei vorher festgelegten Garnituren wechseln kann.
Durch das Wechseln der Garnituren bietet das Spiel dem Spieler erstaunliche Flexibilität und mehr Dynamik als das Paradigmensystem es konnte. Auch das Verwenden von Fähigkeiten beschränkt sich größtenteils auf lediglich vier Tasten. An jede Garnitur können, neben Waffe, Schild und Accessoires, auch Fähigkeiten angebracht werden. Das wiederrum bedeutet, dass einem im Kampf somit bis zu zwölf verschiedene Fähigkeiten, natürlich abhängig der aktuellen Garnitur, zur Verfügung stehen. Belegt werden kann die X-. Kreis-, Viereck- und die Dreieck-Taste. Dadurch spart man als Spieler im Kampf Zeit, da nicht irgendein Menü durchgeklickt werden muss und Zeit ist ja bekanntlich Geld oder eben hier Leben.

Leben und leben lassen

Kämpfe sind nicht alles, aber ohne Kämpfe ist alles nichts – klingt philosophisch, jedoch trifft dies ganz gut zu. Die Welt von Nova Chrysalia ist eine offene Welt, in der man, bis auf kleine Einschränkungen, an so gut wie jeden Ort reisen kann. Dabei bietet die Welt verschiedene Kulturen und verschiedene Lebewesen. Manchen Monstern kann man sich stellen, jedoch sollte man die Stärke des Gegners schnell erproben und einschätzen lernen. Flucht ist eine Lösung, kostet jedoch auch schlimmstenfalls wertvolle Zeit.
Charakterentwicklung einmal anders

Für diejenigen unter euch die Final Fantasy XIII und XIII-2 gespielt haben, verabschiedet euch vom Kristarium. Wir tauchen nun alle in eine Welt voller Missionen und Aufträge. Warum wir jetzt ausgerechnet bei der Charakterentwicklung auf diese zu sprechen kommen, zeigen wir euch nun:
Die Missionen teilen sich zunächst in Haupt- und Nebenmissionen, sowie Aufträge. Hauptmissionen werden vom eigentlichen Plot des Spiels eingeleitet und beginnen immer beim ersten Betreten einer Region und nehmen ihren Lauf, indem man eine nach der anderen abschließt. Die Nebenmissionen ergeben sich aus den Problemen der Bevölkerung und dabei hat so jeder sein Päckchen zu tragen. Dabei sind diese Missionen so zahlreich und unterschiedlich, wie die Bevölkerung von Nova Chrysalia selbst. Dann gibt es da noch die Aufträge, die Lightning an der Magischen Wunschtafel ablesen kann. Hierbei handelt es sich um Träume und Wünsche von Personen, die man selbst nicht treffen kann. In der Regel ist hier die zentrale Aufgabe das Beseitigen von Monstern und das Beschaffen von bestimmten Gegenständen.

Jetzt kommen wir aber nun zum eigentlichen Thema. All diese Haupt-, Nebenmissionen und Aufträge haben eines gemeinsam: Belohnungen! Und nicht nur irgendwelche: der Erlöserinnen-Bonus in Form von Gil und Gegenständen bzw. Deko und dem wirklich interessanten Bonus von Statusaufwertungen für Lightning. Hier gibt es unter anderem mehr Angriffskraft, Magie und eine Erhöhung des Maximalen TP-Wertes. Es lohnt sich also, regelmäßig die Magische Wunschtafel zu untersuchen und Aufträge anzunehmen und auch abzuschließen.
Jedoch ist dies in punkto Charakterentwicklung noch längst nicht alles, was das Spiel bietet. Die Wahl der Kleidung, Waffen und Schilder, in Kombination auch Kampfgarnitur genannt, haben Einfluss auf die Parameter, aber auch die Fähigkeiten, die angelegt werden. Durch Synthese können Fähigkeiten aufgewertet und durchaus auch aufgestuft werden, was wiederrum die Parameter der Fähigkeiten erheblich erhöht und ihre Wirkung im Kampf zunehmen lässt.

Zeit, Zeit und noch weniger Zeit!

Die „Zeit“ ist wohl das wichtigste in Lightning Returns und ein Gut, das behutsam verwendet werden sollte. Begonnen wird mit lediglich sechs verbleibenden Tagen, bis das Ende der Welt eintrifft. Lightning kann die Zeit für sich entsprechend manipulieren. Dabei steht ihr im Kampf die Zeitdilatation und, außerhalb der Kämpfe, die Chronostasis zur Verfügung.
Die Zeimanipulation verlangsamt im Kampf die Zeit, sodass nur noch Lightning handlungsfähig ist. Diese Fähigkeit ist bei hartnäckigen Gegnern sehr praktisch, wenn man den Schockzustand erreicht hat.

Die Chronostasis friert quasi die reale Zeit ein, was für Lightning rettend sein kann, wenn Missionen oder Aufträge bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erledigt sein müssen. Jedoch erfordern diese Fähigkeiten auch ihren Tribut – Lightning bezahlt einerseits mit EP-Punkten, die während Kämpfen aufgebaut werden und mit der Tatsache, dass sie täglich um 6:00 Uhr morgens automatisch zur Arche zurückkehrt, egal wo sie sich gerade befindet!

Zum Glück kann Lightning durch das Absolvieren von Haupt- und Nebenmissionen, sowie durch Aufträge „Glorie“ sammeln. Glorie erlangt Lightning, indem sie verschiedene Bewohner so zu friedenstellt, dass ihre Seelen an Lightning übergehen. Jeden Morgen um 6:00 Uhr, sobald Lightning auf der Arche ankommt, übergibt sie die Glorie an Yggdrasil, den Baum des Lebens. Hat Lightning genügend Glorie gesammelt, verlängert Yggdrasil das Leben der Welt. Somit hat die Erlöserin 13 Tage Zeit ihre Arbeit zu vollbringen.

Grafik

Die grafischen Verhältnisse in Lightning Returns sind beeindruckend detailliert und in HD ein absoluter Augenschmaus. Aber nicht nur bei den Texturen der Umgebungen hat man sich große Mühe gegeben, alles so realistisch wie möglich zu gestalten, auch bei Gegnern, Waffen, Kleidung, Menschen und Fähigkeiten hat man versucht, das Größtmögliche aus der PlayStation 3 zu kitzeln und das wohl mit Erfolg.

Sound

Trotz der beeindruckenden und, für Kenner der Triologie, ungewöhnlichen Welt Nova Chrysalia, sorgen die kräftigen und gefühlvollen Sounds rundum dafür, dass man sich immer noch in der Welt von Final Fantasy XIII bewegt. Auch vermittelt das Soundverhalten gut den Zeitdruck, den Lightning auf ihren Schultern trägt. Man kommt dabei nicht umhin, das Gefühl zu kriegen, auch als Spieler stets daran erinnert zu werden, wie kostbar die Zeit in dieser Welt doch ist.
Die gehaltvollen und lebendigen Melodien unterstreichen gekonnt die einzelnen Orte in den vier verbliebenen Regionen und sorgen somit für ein beeindruckendes Weltbild.

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Liebt Anime, Manga und das Zocken. Plattformunabhänging steht der Spielspaß im Vordergrund.
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KingSazh
5. März 2014 8:52

Erst einmal: Toller Bericht Yukii :)

Meine Meinung zum Spiel:
Zum Thema „Zeit, Zeit und noch weniger Zeit!“ –> Ich erwische mich manchmal sogar selbst dabei, wie ich total schnell die Zwischensequenzen oder Gespräche lese und weiterklicke, ohne die Personen aussprechen zu lassen, weil ich denke, dass ich unter Zeitdruck bin –> Das Spiel vermittelt somit wirklich gut diese Zeitnot !

Zum Thema Spielmechanik –> Die Umsetzung des Spiels ist wirklich gut gelungen, Leute die auch Crisis Core oder ähnliches mochten, finden hier gute Spielerlebnisse und selbst für Neueinsteiger ist es zugleich einfach genug gehalten um es schnell zu verstehen, durch die Garnituren jedoch komplex genug um es nicht langweilig zu machen ;)

Zu „[…] erinnert sich vermutlich an das Aufwendige und sehr komplexe Paradigmensystem, auf das man in Lightning Returns zum Glück verzichtet hat.“ –> Zum Glück? Versteh gar nicht warum alle so ein Problem damit hatten :D Das war doch erst der Grund warum die Kämpfe so spannend und schwer waren zum Teil :)

MFG
KingSazh

Yukii
Anwort an  KingSazh
5. März 2014 18:16

Zu “[…] erinnert sich vermutlich an das Aufwendige und sehr komplexe Paradigmensystem, auf das man in Lightning Returns zum Glück verzichtet hat.” –> Zum Glück? Versteh gar nicht warum alle so ein Problem damit hatten :D Das war doch erst der Grund warum die Kämpfe so spannend und schwer waren zum Teil :)

Das Paradigmen-System war durchaus interessant, jedoch ging der Wechsel nicht immer 100% schnell und sauber über die Bühne wie es jetzt zum beispiel in LR:FFXIII ist. Womit Square Enix nun auch bewiesen hat, das dieser Punkt tatsächlich besser gegangen wäre ^^