Rune Factory 4 im Test – Wenn der Adel vom Himmel fällt

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Wie ein Samen benötigte auch Rune Factory 4 viel Pflege und Aufmerksamkeit, um zu wachsen und seine Pracht ebenso in Europa präsentieren zu können. Ob es sich gelohnt hat den Samen zu pflegen, zeigen wir euch im freien Fall.

Story

Unterwegs auf einem Luftschiff werdet ihr von zwei üblen Burschen, auf der Suche nach einem mysteriösen Objekt, niedergeschlagen und anschließend mit Gedächtnisverlust vom Schiff geschubst. Ungebremst landet ihr, Kopf auf Kopf, auf einem Drachen und erwacht daraufhin ohne zu wissen, wer ihr seid. Namenlos, ziellos und ohne jegliches elementares Wissen findet ihr euch also in Selphia wieder, einer Stadt mit zahlreichen freundlichen Einwohnern und geschützt durch einen Drachen.

Das lässt sich ja alles noch halbwegs gut verdauen, bis man euch als den erwarteten Prinzen identifiziert und euch in eine Rolle drängt, der ihr momentan gar nicht gewachsen seid. Doch die Bewohner der Stadt stehen euch mit Rat und Tat zur Seite. Als Prinz ist es eure Aufgabe die Befehle zu geben, die die Stadt weiterentwickeln und den Tourismus beleben. Gesagt getan, doch überschatten immer wieder mysteriöse Vorfälle das friedliche Leben. Geheimnisvolle Geräusche lassen die Bewohner des Nachts erzittern, ein komisch gekleidetes Mädchen taucht hier und dort in der Stadt auf und verschwindet so schnell wie sie gekommen ist.

Als sich dann auch noch Monster in Menschen verwandeln und der Drache immer wieder erschöpft zusammenbricht, beginnt ein Abenteuer, das ihr euch niemals vorstellen könnt. Vertrauen, Zweifel und Glauben, all das müsst ihr überwinden, um das zu schützen, was euch lieb geworden ist.

Umsetzung

Wer bin ich?
Mit der Auswahl zweier Fragen wählt ihr zwischen einem männlichen und weiblichen Charakter und nach ein wenig Handlung dürft ihr noch einen Namen vergeben, womit es sich mit der Charakterindividualisierung schon wieder erledigt hat.

Pflug oder Schwert?
In eurer neuen Rolle als Prinz bzw. Prinzessin, ist es natürlich eure Aufgabe ein Feld zu bestellen und auf die Wünsche der Bewohner einzugehen. Natürlich darf man auch nicht vergessen, dass ihr Befehle geben müsst, die auch gut für die Stadt sind und die Monster außerhalb müssen auch auf Abstand gehalten werden, aber alles natürlich in Ruhe und der Reihe nach:

Zunächst bekommt ihr ein eigenes Zimmer, über das ihr dann ganz einfach euer Feld erreichen könnt. Dort warten Steine, Holzstämme, Unkraut und diverse Kräuter, die erst einmal entfernt werden wollen. Nun will natürlich auch angebaut und aufgezogen werden, aber nur mit der passenden Ausstattung und mit der entsprechenden Anleitung.
Als Tutorial-System dient der sprechende Briefkasten Eliza. Dieser kann vor dem Schloss gefunden werden und vergibt zunächst täglich eine Aufgabe, wodurch man entsprechende Ausstattung wie Hacke, Hammer und Axt erhalten kann. Im weiteren Verlauf der Geschichte vergibt Eliza dann täglich auch mehrere Aufträge, wobei jedoch nur ein Auftrag nach dem anderen abgearbeitet werden kann.

Eure erste Waffe tragt ihr bereits von Anfang an mit euch herum. Ihr könnt jedoch auf diesen Weg auch ein viel stärkeres Claymore erhalten, womit ihr euch gegen die Monster außerhalb der Stadt wesentlich besser zur Wehr setzen könnt.

Die Freie Wahl – harte Arbeit oder Plot
Euch ist es weitgehendst selbst überlassen, ob ihr frei das Spiel erkundet oder euch an die Story haltet. Einige Abschnitte auf den Karten werden jedoch erst zugänglich, wenn ein gewisser Punkt in der Story erreicht wurde. Dazu gehört unter anderem das Bestellen des Feldes aufgrund der Aufträge und das Erteilen von Befehlen.

Befehle bzw. Order können in der Haupthalle an der dafür vorgesehenen Tafel gegeben werden. Diese benötigen stets Prinzenpunkte, die man unter anderem durch das Besiegen von Monstern oder dem Erledigen von Aufträgen erhält sowie, je nach Order natürlich, auch bestimmte Materialien verschlingt wie Holz oder Steine. Eine Order wird in der Regel sofort ausgeführt und kann durchaus auch dafür sorgen, dass mehr Touristen die Stadt besuchen. Es dient also nicht nur eurem Wohlergehen, sondern auch dem der Stadt, wenn ihr beispielsweise Festival befehligt, an denen ihr auch teilnehmen könnt.

Für ein gutes Klima ist es zudem sehr von Vorteil, wenn man viel mit den Bewohnern spricht und man eine Beziehung mit ihnen aufbaut. Und wer weiß, vielleicht findet man dabei auch den richtigen Partner fürs Leben.

Das Monster an meiner Seite
Hierbei geht es natürlich nicht um den eigenen Lebenspartner, sondern eher um die Tatsache, dass ihr Monster fangen und aufziehen könnt. Dies setzt jedoch voraus, dass ihr auch den Befehl für das entsprechende Gebäude gegeben habt.

Monster können mit diversen Gegenständen, allem voran gutes Essen, für sich gewonnen werden. Dabei sind sie nicht nur nett anzusehen, sondern auch sehr dienlich. Einige Monster hinterlassen zum Beispiel täglich Rohstoffe im Gebäude, ähnlich einem Huhn, das täglich ein Ei legt. Zudem können sie, sofern ihr eine innige Beziehung zu ihnen habt, Feldarbeit ausführen. Sie gießen, vernichten Holz, Steine und Unkraut und können auch beim Aussähen der Saat behilflich sein.

Neben dieser praktischen Option können die gebändigten Monster auch an eurer Seite kämpfen. Ihr könnt ihnen zwar keine Ausrüstung angedeihen lassen, aber stärker werden sie auf jeden Fall. Mancherorts sind sie eine sehr große Hilfe und können euer Leben retten.

Charakter- und Monsterentwicklung
Für so gut wie jede Tätigkeit gibt es eine Fähigkeit, die bei entsprechend häufiger Ausführung aufsteigt. So ist es nicht gerade ungewöhnlich, wenn man in den ersten Spielstunden laufend die Fanfare und den Schriftzug für einen „Skill Up“ über den Bildschirm huschen sieht.
Ein Aufsteigen der Fähigkeiten ist natürlich sehr von Vorteil, denn je nach Fähigkeit können unterschiedliche Parameter beeinflusst werden. So kann zum Beispiel der Verbrauch von Rune Points (RP) bei der Verwendung von Farmerwerkzeug gesenkt werden. Im Gegenzug steigt aber auch das Maximum der HP, RP und der Vitalität an.

Neben des Aufsteigens der einzelnen Fähigkeiten kann der Charakter und seine Monster, wie für ein Rollenspiel üblich, aufgelevelt werden. Dadurch steigen HP, RP und alle anderen Basisparameter wie Attacke, Verteidigung und Stärke an. Entsprechende Erfahrungspunkte sammelt man primär im Kampf gegen wilde Monster.

Zusätzliche Fähigkeiten wie Magie oder Angriffe können durch sogenannte „Rune Ability“ erworben werden. Dies sind Gegenstände, die sich auf die Tasten X, X+R, Y und Y+R legen lassen. So kann man beispielsweise erweiterte Angriffstechniken für diverse Waffentypen verwenden oder gar Magie anwenden. Die Verwendung dieser Fähigkeiten lässt im Übrigen ebenfalls die entsprechende Fähigkeit aufsteigen. So steigert beispielsweise der Zauber „Sonic Wind“ die Fähigkeit „Wind“.

Koch, Schmied, Chemiker – wie ein Meister vom Himmel fällt
Ein guter Prinz bzw. eine gute Prinzessin muss sich natürlich auch in diversen Handwerkszweigen auskennen. Daher könnt ihr im Laufe des Spiels den Befehl geben, eine Lizenz zu erwerben. Warum das ausgerechnet ein Befehl, also eine „Order“ sein muss, ist mir persönlich ein Rätsel. Die Lizenzen gibt es in mehreren Stufen, die mit höherer Stufe natürlich auch mehr Prinzenpunkte verbraucht. Aber das ist noch lange nicht alles, erstmal müssen die richtigen Fragen entsprechend der gewählten Lizenz beantwortete werden, um zu beweisen, dass man als Laie geeignet ist.

Gesagt, getan, die Lizenz in der Hand zu halten ist dabei zunächst der Anfang. Die richtigen Utensilien müssen her, die es natürlich, wie sollte es auch anders sein, im entsprechenden Geschäft zu erwerben gibt. Eine ordentliche Stange Geld hingeblättert, sind wir nun in der Lage gelernte Rezepte anzuwenden.

Neue Rezepte können mit einer höheren Lizenzstufe erlangt werden oder durch die Kombination aus Skill Ups und speziellem Brot, das es in „Porcoline’s Kitchen“ täglich begrenzt zu kaufen gibt.

Der Prozess der Herstellung ist dabei sehr simpel. Man nimmt die dem Rezept zu Grunde liegenden, automatisch ausgewählten Zutaten, bestätigt diese und wartet dann wenige Sekunden, um das neue Gut in der Hand zu halten.

Grafik

Grafisch zeigt sich das Spiel in sehr detailreichen Facetten und mit wunderschönen 2D-Hintergründen. Die 3D-Charaktermodelle sind ebenso detailreich ausgearbeitet wie die Stadt, die Gebiete und ihre zahlreichen Dungeons. Besonders schön anzuschauen sind die kurzen Vorstellungssequenzen, die die Charaktere als Anime-Figur darstellen. Auch die Dialog-Avatare entsprechen ebenfalls diesem Stil und drücken somit ganz gut die Gefühle der Charaktere aus.

Sound

Der Sound zeigt sich solide und ist stets passend gewählt, wodurch man ziemlich schnell von der dadurch erzeugten Atmosphäre an das Spiel gefesselt wird. Die Melodien sind zwar keine Ohrwürmer, können sich aber hören lassen.

Galerie

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Liebt Anime, Manga und das Zocken. Plattformunabhänging steht der Spielspaß im Vordergrund.
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