Review: Astra Lost in Space Volume 1

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Review - Astra Lost in Space Volume 01
© Shinohara Kenta/Shueisha, ASTRA LOST IN SPACE COMMITTEE, ©Studio Lerche

Verschollen in den Tiefen des Weltalls – was tun, wenn man mit einem Haufen von Fremden inmitten des Unbekannten ist? Genau um dieses Thema dreht sich der aktuelle Release von LEONINE Anime. Bei dem neuen Science-Fiction-Anime im deutschen Regal handelt es sich um Astra Lost in Space Volume 1, welches wir uns im Weiteren nun etwas genauer ansehen.

Um was geht es?

Review - Astra Lost in Space
© Shinohara Kenta/Shueisha, ASTRA LOST IN SPACE COMMITTEE, ©Studio Lerche

Wir schreiben das Jahr 2063: Die Menschheit hat den Weltraum erobert und selbst interplanetare Feriencamps gehören mittlerweile zum Alltag. Neun Schüler der Caird-Oberschule unternehmen einen Schulausflug zum Planeten McPa. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft passiert etwas Unfassbares: Eine mysteriöse Kugel teleportiert die Teenager ins Weltall hinaus, wo sie sich 5012 Lichtjahre von ihrer Heimat entfernt wiederfinden! Es gelingt ihnen gerade so, sich in ein verlassenes Raumschiff zu retten, das in ihrer Nähe durchs All treibt. Aber um damit nach Hause zurückzukehren, müssen sie sich ihre knappen Ressourcen gut einteilen und einer genauen Route folgen, die sie auf fremde Planeten mit tödlichen Gefahren führt. Nur wenn sie als Team bedingungslos zusammenhalten, werden sie diese Herausforderungen gemeinsam überstehen können.

Episodenliste
#1 – Planet Camp
#2 – Wilderness
#3 – Meteor
#4 – Star of Hope
#5 – Paradise
#6 – Secret

Story

Die Story von Astra Lost in Space macht Lust, die Serie zu schauen. Obwohl ich Science-Fiction persönlich nicht allzu sehr vorziehe, finde ich, dass die Weltraummissionen mit einer Hand voll Humor, viel Herz und Gefühle sehr fesselnd rüber gebracht wurden. Schnell gibt es bereits erste Charakterentwicklungen und diese unterstützen den Verlauf der Handlung. Als die Charaktere ihre wirkliche Reise beginnen, wird der Fokus auf das kommende Abenteuer in den verschiedenen Welten, in denen sich die Charaktere befinden, gelegt. Dies mag auch in dem einen oder anderen Sci-Fi-Kritiker durchaus Interesse wecken.

Charaktere

ASTRA LOST IN SPACE COMMITTEE, ©Studio Lerche
Shinohara Kenta/Shueisha, ASTRA LOST IN SPACE COMMITTEE, ©Studio Lerche

In Astra Lost in Space zeigen sich viele verschiedene Personen mit vielschichtigen Charakteristika. Aries Spring ist ein fröhliches, liebliches Mädchen, welches in manchen Situationen ein wenig naiv sein mag. Bei Kanata handelt es sich um einen auffälligen, lauten und etwas frechen Jungen. Auch wenn er aufgrund seines Zieles, Weltraumforscher zu werden, manchmal eine leicht hochnäsige Art hat und das Kommando übernehmen will, siegt bei ihm wie auch bei Aries immer das Gute in der Seele. In ihm zeigen sich nämlich auch heldenhafte und mutige Charakterzüge.

Die anderen Charaktere haben auch ihre jeweils eigene Art. Da gibt es beispielsweise den Schlaumeier Zack oder die vorlaute Quitterie. Jede Personen hat einen hauptsächlichen Charakterzug, der ihr jeweiliges Wesen ausmacht. Allerdings haben alle Charaktere eines gemeinsam: ein reines Herz. Dieses erkennt man direkt in der ersten Episode, in der alle aus der zufällig zusammengewürfelten Gruppe Hand in Hand zusammenarbeiten.

Synchronisation

Die Synchronisation ist meiner Meinung nach wirklich passend gewählt. Diese kann sich auf jeden Fall gut hören lassen. Die deutsche Stimme von Aries Spring fand ich direkt von Anfang an sympathisch und sie betont das etwas aufgedrehte, jedoch liebenswerte Verhalten des Mädchens. Auch der Sprecher des nächsten Protagonisten, Kanata, würdigt das auffallend lustige Verhalten des Jungen mit seiner Arbeit.

Alles in allem kann man sagen, dass jede der Synchronstimmen sehr authentisch wirkt. Am meisten beeindruckt bin ich von der sehr passenden Tonlage von Quitterie, die von Jaimee Lau synchronisiert wurde. Ich empfand ihr Voiceacting bereits zu Beginn als perfekt und sie unterstreicht den Charakter des leicht zickigen Mädchens. Vor allem bei lauten Einlagen war ich mir sicher, dass es keine bessere Besetzung für sie gäbe.

Die Mundbewegungen wurden zielsicher und genau genutzt. Man hört auch die Emotionen des jeweiligen Charakters gut heraus. Die deutsche Synchronfassung, welche bei Neue Tonfilm München hergestellt wurde, ist durchaus niveauvoll und kann mit der japanischen Originalfassung mithalten.

Hier noch einmal die Besetzung im Überblick:
Aries Spring – Marcia von Rebay
Kanata Hoshijima – Tobias Kern
Charce Lacroix – Johannes Wolko
Funicia Raffaeli – Liv Wagener
Luca Esposito – Mio Lechenmayr
Ulgar Zweig – Yannick Forstenhäusler
Quitterie Raffaeli – Jaimee Lau
Zack Walker – Leonard Hohm
Yun-Hua Lu – Anna Ewelina

Animation

© Shinohara Kenta/Shueisha, ASTRA LOST IN SPACE COMMITTEE, ©Studio Lerche
© Shinohara Kenta/Shueisha, ASTRA LOST IN SPACE COMMITTEE, ©Studio Lerche

Animiert wurde Astra Lost in Space vom Studio Lerche, welches bereits für Werke wie Danganronpa oder Assassination Clasroom bekannt ist. Die Animation ist vor allem bei Szenerien im Weltall äußerst mühevoll gestaltet. Besonders die leichten Bewegungen der größtenteils bewegungsunfähigen Raumfahrer in ihren Weltraumanzügen erscheinen sehr glaubwürdig. Die Animation stimmt sich gut mit den Emotionen der jeweiligen Szene ab.

Ein kleiner Kritikpunkt wäre höchstens die riesige, mysteriöse Kugel, welche plötzlich auftaucht, die Charaktere einsaugt und in einem unbekannten Teil des Weltalls wieder ausspuckt. Meiner Meinung nach hätte die Kugel durchaus bedrohlicher rübergebracht werden können. In der Animation scheint sie den Charakteren nur geradewegs hinterher zu schweben. Ein paar weitere künstlerische Darstellungsmöglichkeiten wie ein bedrohlicher Lichteinfall oder eine dynamischere Bewegung der Kugel hätte der Serie durchaus nicht geschadet.

Sound

Das Titellied mit dem Namen Star*frost stammt von der Sängerin nonoc und das Ending Glow at the Velocity of Light von Riko Azuna. Das Intro gefällt mir, da es sich dabei um einen schnellen, leicht rockigen Song handelt. Das Ending ist auch wirklich sehr schön und rundet das Ende jeder Episode wundervoll ab.

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Die Geräusche innerhalb der Serie sind ebenso passend und lassen das Geschehene glaubhaft wirken. Beeindruckt bin ich vor allem von der Tonmischung der Synchronisation, als sich die Charaktere bereits in der ersten Episode im Weltall befinden und einen Schutzhelm tragen. Dabei kommunizieren die Figuren durch ein Sprachmodul miteinander. Bei dieser Szene wurden die Synchronstimmen gedämpft oder teils auch brüchig dargestellt. Dies fügt sich wunderbar in den unmittelbar gefährlichen Moment, in dem sich die Charaktere befinden.

Auch weitere Inhalte der Geräuschkulisse haben immer etwas zu bieten und verpassten mir mit der jeweiligen Bild-Ton-Kombination oft ein sehr intensives Gefühl, sodass man sich auch als Zuschauer manchmal wie ein Teil der Serie fühlt.

Präsentation

Da es sich bei der DVD in unserem Falle um eine Testversion handelt, sind keine eventuellen Extras beinhaltet, weswegen ich mich zu diesen nicht äußern kann. In der Handelsversion wären allerdings eine Softbox mit O-Card sowie ein 24-seitiges Special-Booklet als Extra enthalten.

Das DVD-Menü ist passend zur Serie gestaltet. Beim Hintergrund handelt es sich um einen Weltraum mit aufleuchtenden Sternen. Im Hauptmenü zeigen sich auf der linken Seite des Bildes einige der Charaktere. Am größten ist hierbei Protagonist Kanata zu sehen. Über der Menüauswahl befindet sich noch ein Bild der weiteren Protagonistin Aries. Sie ist, im Gegensatz zu den anderen gezeigten Charaktere, nicht frei im Bild, sondern durch einen weißen Rahmen abgetrennt. Auf den Auswahlpunkten sind Bilder weiterer Charaktere zu finden, welche alle ebenfalls eingerahmt sind. Bei den Einrahmungen handelt es sich wohl um Szenen aus der Serie.

Im Hintergrund spielt das Ending Glow at the Velocity of Light von Riko Azuna. Dies ist ein sehr entspannendes und daher gut geeignetes Lied für das Menü, wie ich finde.

Galerie


Ein herzliches Danke geht an LEONINE Anime, welche uns ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte.


Astra Lost in Space
OriginaltitelKanata no Asutora
PublisherLEONINE Anime
Studio & ProduzentenLerche, unter der Regie von Masaomi Andō
GenreScience-Fiction, Abenteuer
MediumDVD / Blu-ray
SprachenDeutsch, Japanisch
UntertitelDeutsch
Volumes2
Laufzeit149 Minuten
SoundDolby Digital 2.0
VeröffentlichungVolume 1 - 24.07.2020

Volume 2 - 21.08.2020
FSK16
UVPEUR 38,98
Überblick der Rezensionen
Story
8
Synchronisation
9
Charaktere
8
Animation
7
Sound
10
Präsentation
5
Preis-Leistungs-Verhältnis
10
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review-astra-lost-in-space-volume-1Astra Lost in Space ist ein Anime, der anfangs noch ein wenig wie eine typische Science-Fiction-Serie wirkt, allerdings hält man einen lustigen, dramatischen sowie spannenden Anime in den Händen. Die Optik ist sehr sehenswert, da unter anderem sehr viel Wert auf die Gestaltung der Hintergründe gelegt wurde. Vom Sound bin ich sehr beeindruckt. Auch wenn es minimale Verbesserungsvorschläge für die Animation gibt, ist dies kaum der Rede wert. Vor allem mit einer Länge von 149 Minuten und einer gelungenen Synchronisation lohnt sich das Investieren in das erste Volume der Serie. Zusammenfassend ist Astra Lost in Space ein sehr empfehlenswerter Anime, der Lust auf mehr macht. Ich freue mich bereits auf das zweite Volume, welches im August dieses Jahres erscheint.
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