Review: Assassin’s Creed Valhalla für PlayStation 4

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Review Assassin's Creed Valhalla für PlayStation 4
Assassin's Creed Valhalla ©Ubisoft

Assassin’s Creed Valhalla ist der zwölfte Teil der Assassin’s Creed Hauptreihe und das erste Spiel der Reihe, welches auf der Next Gen (Playstation 5, Xbox Series) veröffentlicht wird. Fans auf der ganzen Welt sehnten sich nach dem Release und neuen Abenteuern als Wikinger – Aber ist es die Hype wirklich wert?

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Um was geht es?

Eivor, ein Wikinger des Rabenclans, zieht mit ihrem Clan von Norwegen nach Engaland, um dort eine neue Siedlung auf neuem Land zu erbauen. Um Bündnisse zu schließen müssen Missionen für diverse Personen abgeschlossen werden – für Sachsen sowie Dänen.
Während diese Bündnisse geschlossen werden, sorgen Mitglieder des Ordens der Ältesten für Probleme. Während der Geschichte bereist Eivor eine Vielzahl von Orten in Norwegen, Engaland, Vinland (das heutige Neufundland), Asgard und Jötunheim.

Story

Eivors Abenteuer startet im heutigen Norwegen, wo eine Intro-Szene die Geschichte ihrer Eltern erklärt und wie sie zu ihrem Spitznamen “Wolfsmal” gekommen ist. Danach wird man bereits ins Geschehen geworfen – Eivor wurde von einem Widersacher gefangen genommen. Nachdem man sich aus der Gefangenschaft gekämpft hat, segelt man zurück in die Heimat. Sigurd, Eivors Bruder, kommt nach einer zweijährigen Abwesenheit zurück ins Dorf, begleitet von zwei Mitgliedern der Assassine, Basim und Haythem.
Eivor hat einer gruseligen Begegnung mit einer Seherin und ist schockiert von deren Vorhersage, dass Eivor “ihren Bruder verraten wird” und dass die Fäden des Schicksals bereits verwoben sind.
Nach einem Streit mit ihrem Adoptivvater (Sigurds Vater) brechen Eivor, Sigurd und einige andere Mitglied des Clans nach Engaland auf, um dort ein neues Leben zu beginnen.

Im Laufe der Story werden Bündnisse geschmiedet, indem Eivor den Bewohnern der verschiedenen Teile von Engalands hilft. Keine Story gleicht der anderen, und in mehreren Fällen greif Eivor auf ihre Bündnisse zurück, um den Krieg gegen den Orden der Ältesten sowie Alfred den Großen zu gewinnen.

Die Saga des Rabenclans zieht einen in den Bann. Das Schmieden der Bündnisse, zu sehen wie ganz Engaland hinter einem steht und den Rücken stärkt ist ein sehr cooles Gefühl. Vor allem bei den großen Kämpfen gegen den Orden oder Alfred den Großen fühlt es sich genial an, Seite an Seite mit seinen Verbündeten zu kämpfen. Die Story ist mitreißend und immer wieder kommt man zu Stellen, die einen so sehr mitreißen, dass man noch mehr und mehr Stunden in das Spiel steckt…und plötzlich hört man die Vögel draußen zwitschern! So sehr lässt Assassin’s Creed Valhalla einen die Zeit übersehen!

Das ganze Game lang hat man im Hinterkopf, wie man Sigurd den doch verraten wird. Eivor stand ihr ganzes Leben lang treu hinter ihm, warum genau jetzt würde sie das alles wegwerfen und vergessen? Die Entscheidungen des Spielers sind hier der Punkt – im Spiel gibt es mehrere Punkte, welche zum Ende und zum Verrat beitragen.

Die Story ist packend, auch wenn es manchmal Momente gibt wo man sich einfach nur “Was???” denkt. Das passiert mir z.B. immer bei den Isu-Tempeln und deren Waffen, weil ich bei dieser Story noch immer nicht durchblicke (so wie viele neue Fans). Auch das Grande Finale, wo ein geliebter NPC als Bösewicht enttarnt wird, brachte Schock über die Fangemeinde. Aber das ist gleichzeitig ein super Plot-Twist gewesen. Natürlich bringen die Aliens ein bisschen Unglaubwürdigkeit in das Spiel, aber was solls!

Charaktere

Mit Eivor hat Ubisoft Montreal einen tollen Hauptcharakter geschaffen, deren Entscheidungen über das Spiel verteilt das Ende bestimmen. Stellt ihr euch gegen das Schicksal oder lässt ihr euch davon führen? Die Entscheidung liegt beim Spieler allein. Eivor kann am besten mit einem Sprichwort beschrieben werden – “Harte Schale, weicher Kern”. Von außen ist Eivor ein starke Wikinger, welcher man am besten außen den Weg geht. Eine, die Köpfe abschlägt, nur weils ihr gerade in den Kram passt. Gleichzeitig kann man den Kampfstil von Eivor mit einer Vielzahl von Waffen (Dänenaxt, Schildern, Bogen…) verfeinern und so die Tötungschancen verbessern. Doch im Inneren ist Eivor noch immer ein kleines verletztes Kind, welches noch nicht über den Tod ihrer Eltern hinweg ist. Im Laufe der Story sieht man immer wieder, was für ein weiches Herz Eivor für Kinder hat. Hier macht sie auch keinen Unterschied zwischen Sachse oder Däne.

Review Assassin's Creed Valhalla für PlayStation 4 - Eivor
Assassin’s Creed Valhalla ©Ubisoft

Im Laufe der Geschichte wird Eivors Bruder, Sigurd, von einem Mitglied des Ordens gefangen genommen und Gehirnwäsche unterzogen. Danach ist Sigurd wie ausgetauscht und geht einem, ganz ehrlich gesagt, sehr oft auf die Nerven mit seinem Gerede. Er sei ein Gott und Eivor ist für ihn nur mehr ein Mittel zum Zweck. Er ist der Auserwählte, der Einzige…nicht nur Eivor rollt dabei ihre Augen!

In Hraefnathorp leben verschiedene Händler und Bewohner, welche sich nach Ausbau der Siedlung ihre Häuser und Warenangebote vergrößern. Fast alle NPCs sind ansprechbar und können dadurch näher kennengelernt werden. Zudem gibt es Romanzen im Ort welche Eivor wählen kann. Dazu gehören Randvi, Thorbjörn oder auch Petra. Im Vergleich zu Odyssey gibt es weniger Liebschaften im Spiel, doch die vorhandenen sind besser ausgebaut als die im Vorgänger. Eine besondere Affäre ist Randvis, welche ja Sigurds Frau ist. Man kann diese während der Hauptgeschichte beginnen oder am Ende, nachdem Sigurd und Randvi sich getrennt haben. Es gibt insgesamt 11 Romanzen im Spiel unabhängig von Eivors Geschlecht.

Wie auch in jedem Assassin’s Creed Spiel kommen große Namen aus der damaligen Zeit vor. Zu diesen gehören unter anderem die Söhne Ragnars (Ivarr, Ubba und Halfdan) und der Elfenkönig Alfred der Große. Diese Namen sind jedem ein Begriff, der die Serie “Vikings” gesehen hat. Eine interessante Änderung an einem Wikinger ist mit Ivarr vorgefallen. Ivarr wird auch “der Knochenlose” genannt. In der Serie “Vikings” kommt der Name davon, dass Ivars Beine durch die “Glasknochenkrankheit” verdrehte Beine hatte und deswegen nicht gehen konnte. In Valhalla entstand der Beiname, weil Ivarr sich bewegt als habe er keine Knochen. Eivor kam auf die Idee – Ivar ist immer betrunken und kann eine “spezielle Körperfunktion” nicht ausführen kann – dafür flucht Ivarr sie aus.

Review Assassin's Creed Valhalla für PlayStation 4 - Ivar
Assassin’s Creed Valhalla ©Ubisoft
Review Assassin's Creed Valhalla für PlayStation 4 - Ivar 2
Ivar the Boneless (Alex Høgh Andersen) ©Vikings, 2021 Corus Entertainment Inc.

Synchronisation

Als das Spiel veröffentlicht wurde, gab es größere Probleme mit der Synchronisation – Charaktere sind während der Unterhaltung auf einmal still und reden erst weiter während die Unterhaltung schon weitergelaufen ist. Zudem bewegten Charaktere ihre Münder nicht während gesprochen wurde. Ubisoft hat seitdem Patches veröffentlicht, welche dieses Problem bekämpfen.

Die Synchronisation im Englischen – nachdem die Fehler ausgebessert wurden – ist nie langweilig, und immer wieder punkten verschiedene Charaktere mit Gerissenheit und Witzen, welche einem das Spiel pausieren lassen um sich einen abzulachen. (z.B. während einer Befragung verliert Ivarr der Knochenlose die Nerven, schreit herum was “das alles für ein Sch**** ist” und zerstört umliegende Kisten).

Die englischen Stimmen von Eivor könnten unterschiedlicher nicht sein. Der männlich Eivor (Magnus Brunn) hat eine ruhige Tonlage, als würde ihm nichts aus der Ruhe bringen. Die weibliche Eivor (Cecile Stenspil) wirkt immer etwas aufgebracht, als würde sie ihrem Gegenüber am liebsten gleich um den Hals fallen und erwürgen. Sie ist klar rauchiger als die männliche, was aber nichts Schlimmes sein sollte! Beide Stimmen geben Eivor einen gewissen Touch.

Weitere Englische Synchronsprecher der Hauptcharaktere sind Carlo Rota (Basim/Loki), Gaia Weiss (Fulke) or Gudmundur Thorvaldsson (Sigurd/Tyr). Nicht übersehen sollte man die Synchronsprecher von Ivarr “der Knochenlose”, Eric Johnson, welcher neben Cevile Stenspil und Magnus Brunn eine wahnsinnige Leistung als Ivar vollbrachte, und so schnell zu meinem Lieblingscharakter geworden ist. Ubisoft-Fans werden bei den Voice Actors von Oswald und König Rhodri aufhören! Oswald ist von Kyle Gatehouse gesprochen, welcher Ethan in Far Cry New Dawn seine Stimme leihte. König Rhodris Stimme kommt von Paul Amos – der Synchronsprecher von Jacob Frye aus Assassin’s Creed Syndicate.

In der deutschen Fassung des Spiels sind bekannte Sprecher wie Bernd Egger (Stimme von Arnold Schwarzenegger), Maria Koschny (Lara Croft und Jennifer Lawrence) und Thomas Nero Wolff (Hugh Jackman) mit dabei.
Jede Version der Synchro hat ihre Vor- und Nachteile, doch die Englische gefällt mir besser als die deutsche. Das kommt daher, dass ich schon länger kaum mehr Spiele auf Deutsch spiele. Die englischen Versionen gefallen mir von der Überlieferung der Gespräche bis zu den Witzen einfach mehr. Jedoch ist die deutsche Variante auf keinen Fall schlecht – es ist nur eine persönliche Vorliebe.

Spieldesign

Das Spiel beginnt mit einer Szene während einer Feier, wo Kind-Eivor gesteuert werden kann. Die Feier läuft aus dem Ruder und Eivors Eltern werden getötet. Eivor flieht und wird von Wölfen angegriffen, wodurch sie ihren Namen “Wolfsmal” erhält.
Die nächste Szene spielt in der Gegenwart, wo Eivor von jenem Mann gefangen gehalten wird, welcher ihre Eltern umgebracht hat. Sie kämpft sich aus dieser Gefangenschaft und damit startet das Tutorial. Das Töten von Gegnern wird erklärt, wie man Gesundheit wiederherstellt usw. Das Tutorial endet erst, wenn man Norwegen verlässt – in meinem Falle waren es sieben Stunden!
Als Neueinsteiger ist dieses Spiel kein Problem. Die Schwierigkeitsstufe kann beliebig im Spiel verändert werden, das Intro ist leicht zu verstehen. Die einzigen Probleme können bei der Geschichte aufkommen, welche im Jetzt spielt. Isu, Sicker-Effekt – hä? Aber diese Teile sind selten und stören den Flow der Wikingergeschichte nicht wirklich.

Um die Hauptstory abzuschließen, werden min. 60 Stunden benötigt, in meinem Fall waren es 100 Stunden. Viele Nebenquests und Orte ermutigen den Spieler, sich im Engaland das 9. Jahrhundert nach Christus zu verlieren, und ehe man sich versieht hat man wieder mehrere Stunden in das Spiel investiert. Die Motivation, Engaland und alle weiteren Plätze zu erkunden ist groß, da das Spiel nie langweilig wird. An jedem Eck der Welt findet man eine neue Quest, neue Collectibles, und auch Easter Eggs. Zum Beispiel werden Bayek und Aya von Assassin’s Creed Origins erwähnt oder ein Buch namens “Fantastic Fish and where to find them” kann gekauft werden.

Die Steuerung

Die Steuerung ist im Vergleich zu Odyssey fast gleichgeblieben. Nur wenige Tastenbelegungen haben sich verändert, doch an diese gewöhnt man sich schnell. Eine Änderung ist die Einführung von Zweihänder und Schildern, wie z.B. die Dänenaxt. Mit einer Fähigkeit kann Eivor sogar zwei Zweihänder gleichzeitig benutzen!
Eine Rückkehr macht eine Fähigkeit, welche “Odins Blick” (früher „Eagle Vision“) genannt wird. Diese erleichtert einem das Erkennen von Gegner vom Boden aus, indem der Boden ‚gescannt‘ wird. Gleichzeitig kann der Rabe Synin dazu benutzt werden, Gegenden von oben auszukundschaften.

Review Assassin's Creed Valhalla für PlayStation 4 - Vibe
Assassin’s Creed Valhalla ©Ubisoft

Reichtum, Nebenquests und Artefakte

Valhalla ist das bis dato größte Assassin’s Creed Spiel, doch das Spiel fühlt sich nie leer an. Während die Map von Zeit zu Zeit in Wäldern oder auf Bergen menschenleer ist (was für diese Periode der Geschichte auch normal ist!), jedoch glaubt man nie, man wäre allein. Verschiedene Tierarten bevölkern Engaland und Norwegen, einige flüchten sobald sie Eivor sehen, einige attackieren sie.
Die Map gibt einem auch nicht das Gefühl, es wäre unmöglich, sie zu vollenden. Engaland ist groß, aber in solche “mundgerechte” Stücke eingeteilt, dass das Vollenden von Nebenquests nicht zum Problem wird.
Im Allgemeinen sind die Reichtümer in Valhalla besser eingeteilt als in Odyssey. In Odyssey findet man bei jedem Soldaten neue Ausrüstung oder Waffen, in Valhalla muss man danach suchen. Das positive am System von Odyssey – es können sehr einfach und sehr schnell neue Stücke gefunden werden. Das negative daran ist, dass das Inventar dadurch zu schnell zugemüllt wird. Valhalla löst dieses Problem ganz einfach.

Gleichzeitig sind (bis auf ein paar wenige Ausnahmen) die Schätze zwar versteckt, aber nie mit unlösbaren Aufgaben verbunden. Hier und da müssen Schlüssel für das Aufsperren der Truhen gefunden werden, aber diese können mit Odin’s Sicht oder mit dem Raben Synin gefunden werden. Eine der wenigen Ausnahmen dieser Regel ist z.B. Thors Rüstung, welche nur durch die Kämpfe mit den Töchtern Lerion, dem Erkunden von Lerions Grab sowie der Tötung aller 45 Mitglieder des Ordens erhalten werden kann.

Die Nebenquests sind kurz und knackig und keine langen Reisen zum anderen Ende der Map sind nötig. Keine Nebenquest wiederholt sich um Erfahrungspunkte zu farmen, und die Quests sind oftmals amüsant, aber manchmal drücken sie auf die Tränendrüse. Einmal muss man einem Mädchen helfen, ein Steinmännchen zu bauen. Das Steinmännchen soll sie vor den Angreifern beschützen, und während Eivor baut, redet das Mädchen mit den Gräbern ihrer Eltern, dass eine nette Dänin ihr hilft. Ow…

Artefakte sind über alle Maps verteilt, und reichen von verfluchten Zeichen welche zerstört werden müssen, die Schätze Britanniens zu verirrten Drengr, welche nach Valhalla geschickt werden. Diese Artefakte sind eine willkommene Abwechslung und machen Spaß, sie zu suchen und zu bewältigen. Ganz interessant sind die Fliegenpilze, welche Halluzinationen auslösen und Eivor muss aus diesen herausfinden.

Level

In Valhalla reicht das Levelsystem bis zu 400 (mit dem DLC sogar noch höher!). Auflevel ist dadurch etwas einfacher als in Odyssey, zudem ist die Levelsperre für Waffen und Ausrüstung aufgehoben. Für Artefakte erhält man 1-2 Levels, je nachdem welche Quest erledigt wird. Die verschiedenen Teile Engalands werden mit Levelvorschlägen angegeben – z.B. East Anglia sollte erst mit min. Level 55 betreten werden, da die Missionen dort für dieses Level geeignet sind. Gleichzeitig heißt das, dass dem Spieler keine Blockaden gegeben werden. Ganz Engaland ist von Anfang an komplett offen für den Spieler.

Review Assassin's Creed Valhalla für PlayStation 4 - Fähigkeiten
Assassin’s Creed Valhalla ©Ubisoft

Das Schiff und Raids

Wem das Schifffahren in Odyssey auf den Keks gegangen ist, den darf ich hier beruhigen. Das Reisen im Schiff ist möglich, aber kein Muss. Durch Engalang fließen mehrere Flüsse die bereist werden können. In Norwegen ist es ein bisschen schwieriger – hier ist Eivor auf ihr Schiff angewiesen, da das Wasser so kalt ist. Wenn sie zu lange im Wasser ist erfriert sie! In Hraefnathorp kann das Schiff aufgebessert werden und an jedem Handelsposten können Baupläne zum Upgrade des Schiffes kaufen. Gleichzeitig gibt es in Hraefnathorp die Möglichkeit, “Jomswikinger” zu rekurtieren. Diese Jomswikinger gehören einem anderen Spieler, der einen erstellt hat und nun für 100 Silber anzuheuern ist. In meinem Playthrough habe ich sehr früh einen Jomswikinger angeheuert – der Spieler hinter diesem Jomswikinger hatte irgendein einen legendären Skin erhalten, und seitdem ist in meiner Wikingercrew ein Wikinger mit grün leuchtender Rüstung.
Vom Schiff und von zu Fuß aus kann man Raids anfangen. Raids betreffen Klöster und Verstecke von Gegnern. Während eines Raids können Rohstoffe gefunden werden, mit welchen die Siedlung verbessert werden kann. Die Raids sind der Stufe der Region angepasst. Diese sind ein netter Zeitvertreib, wenn man Bock darauf hat, ein paar Gegner abzumetzeln und Häuser anzuzünden.

Review Assassin's Creed Valhalla für PlayStation 4 - Schiff
Assassin’s Creed Valhalla ©Ubisoft

Örlög und Spottstreit

Im Intro kommt man das erste Mal mit dem Würfelspiel Örlög in Kontakt. Dies ist ein kurzweiliges Spiel, bei dem der Spieler es schaffen muss, seinem Gegner 15 Lebenssteine durch geschicktes Würfeln abzunehmen.
Spieler für Örlög findet man in jeder größeren Siedlung und wenn man alle Spieler besiegt hat, erhält man vom Spiel eine Trophäe namens “Örlög-Legende”, welche für die Platin-Trophäe benötigt wird.
Notwendig für die Story wird Örlög nur ein einziges Mal. Ein Örlögspieler weiß genaueres über ein Mitglied des Ordens und verrät Eivor sein Wissen nur, wenn sie ihn besiegt. Sonst kann Örlög als Zeitvertreib gespielt werden, oder wenn das Grinden für Platin angesagt ist.

Die Wikinger hatten eine früher Version von “Rap Battles”, auch genannt Spottstreit. Hierbei treten zwei Wikinger gegeneinander an, um sich mit gut überlegten Reimen gegenseitig zum Deppen zu machen. Wenn man solche Duelle gewinnt, erhält man Charisma-Punkte, welche in der Story neue Dialogpunkte freischalten.
Wie auch Örlög kann man dieses Spiel machen, muss man aber nicht. Spottstreit ist nicht wichtig für das Vorankommen in der Geschichte, nur eine Trophäe erhält man, wenn man alle Spottstreite gewinnt. Auch ist es etwas schwerer, wenn man (so wie ich) das Spiel auf Englisch mit deutschen Untertiteln spielt.

Asgard und Jötunheim

Asgard und Jötunheim sind göttliche Plätze in der Religion der Wikinger. Nachdem das Haus der Seherin in Hraefnathorp gebaut wurde und gewisse Pflanzen für sie gesammelt wurden, kann Eivor nach Asgard und später in der Questline nach Jötunheim reisen. Hier erstreckt sich eine komplett andere Story, in welcher Eivor als Havi bezeichnet wird. Havi, für alle die es nicht wissen, ist ein weiterer Name von Odin! In Asgard und Jötunheim kämpft man gegen die Jötnar und das bevorstehende Ragnarök.

Die Enden

Die Entscheidungen von Eivor innerhalb des Spieles mögen minimal erscheinen, doch es gibt innerhalb dieser Entscheidungen fünf Stück, welche das Ende des Spieles entscheiden. Bei drei Punkten erhält man das schlechte Ende. Diese fünf sind:

1. Die Abfahrt nach England – Sigurd und Eivor verlassen mit anderen die Siedlung in Norwegen. Entscheidet man sich, den Schatz des Königs Styrbjorn mitzunehmen, – +1
2. Randvi – Im Laufe einer Nebenquest gesteht Randvi, dass sie sich in Eivor verliebt hat. Das Blöde daran – sie ist Sigurds Frau! Startet man eine geheime Romanze mit Randvi – +1
3. Der Streit – In Oxenefordscire fangen Eivor, Sigurd und Basim zu streiten an. Wenn man Eivor im Streit zuschlagen lässt – +1
4. Dag – Dag fordert Eivor zu einem Kampf auf Leben und Tod heraus. Schickt man Dag nicht nach Valhalla (d.h. ihm im Sterben seine Axt zu geben) – +1
5. Respekt – Nachdem Eivor eine Storyline beendet hat und nach Hraefnathorp zurückkehrt gibt es Streit zwischen zwei NPCs. Sigurd entscheidet sich für eine sehr harsche Bestrafung. Sollte man Eivor gegen die harte Strafe aufsprechen lassen – +1

Während der Mission in Norwegen im Isu-Tempel hat man die Möglichkeit, einen Punkt gutzumachen. Bittet man Sigurd darum, mit einem nach Engaland zurückzukehren, wird ein Punkt weggenommen. Kommt man damit auf zwei oder weniger Punkte bekommt man das gute Ende.

Diese Entscheidungen erinnern einen an das vorherige Spiel der Reihe, Assassin’s Creed Odyssey. Man denkt, dass eine Entscheidung am Anfang des Spieles nicht viel Einfluß auf das Ende hat, doch das genaue Gegenteil ist der Fall. Eine einzige Gesprächsoption kann verändern, ob am Ende des Spieles die Familie von Kassandra wieder zusammenkommt oder nicht, wie auch hier, ob Sigurd wieder mit nach England kommt oder nicht.

Review Assassin's Creed Valhalla für PlayStation 4 - Ende
Assassin’s Creed Valhalla ©Ubisoft

Grafik und Sound

Assassin’s Creed Valhalla ist bereits auf die Next Gen ausgelegt, deswegen treten von Zeit zu Zeit Grafikprobleme auf. Wenn man zu schnell mit dem Pferd unterwegs ist, kann der Bildschirm einfrieren und das Game muss laden, bevor man weiterspielen kann. Recht amüsant ist es, wenn die NPCs und die Umgebung noch etwas laggt, und man erst nach dem Lag bemerkt, dass man in ein Banditennest gelaufen ist. Solange man nicht zu schnell unterwegs ist ist die Grafik aber einwandfrei.
Im Vergleich zu Odyssey hat sich die Grafik nicht verbessert, aber auch nicht verschlechtert. Wie bereits erwähnt ist das Spiel für die Next Gen ausgelegt, weswegen Spieler auf der PlayStation 4 diverse Grafikprobleme finden werden, welche es in Odyssey nicht gab. Was den Machern gut gelungen ist, ist die Wirkung auf den Spieler. Norwegen und Engaland sind zu diesem Zeitpunkt kaum besiedelt, die Natur ist undankbar und kann einen jederzeit umbringen. Valhalla gibt einem das Gefühl, dass man wirklich im 9. Jahrhundert agiert, wie rau und düster es damals war. Die Charaktere und die Umgebung wirken realistisch, als könnte man in den Bildschirm hineingreifen und die Blumen, Bäume, sogar die Tiere angreifen.
Einige Objekte werden von Odyssey übernommen, doch die größte Übernahme für mich war Randvi. Warum? Seht euch bitte den nächsten Screenshot an, und überlegt euch, wie sehr Randvi Kassandra ähnelt.

Review Assassin's Creed Valhalla für PlayStation 4 - Randvi
Assassin’s Creed Valhalla ©Ubisoft
Review Assassin's Creed Valhalla für PlayStation 4 - Kassandra
Assassin’s Creed Valhalla ©Ubisoft

Diese Ähnlichkeit zwischen Kassandra und Randvi hat schon mehrere Fantheorien hervorgerufen, dass Randvi eigentlich Kassandra ist und damit Eivor helfen will, den Orden zu besiegen…

Der Soundtrack zu Valhalla ist ein Meisterwerk. Jesper Kyd und Sarah Schachner haben schon bei mehreren Assassin’s Creed Spielen die Soundtracks geschrieben, und mit Einar Selvik wurde ein waschechter Norweger ins Boot gezogen. Gemeinsam schaffte dieses Trio Musik, welche einem den Atem raubt. Egal ob “When Horns Resound” am Schiff gesungen wird oder “Leofirth’s Honor” während eines Bossfights im Hintergrund spielt, die Atmosphäre wird perfekt von der Musik untermalen.
Die Musik im Spiel ist nicht übertrieben laut oder ablenkend. In Städten kann man Musiker finden, die die Szenen in den Straßen mit Gesang unterhalten. Die Hintergrundmusik außerhalb der Städte untermalt die Ruhe in den Wäldern, aber auch die Gefahren die dort lauern. Ganz besonders gefällt mir die Musik welche spielt, wenn man in Norwegen einen Schnellreisepunkt synchronisiert. Im Gegensatz zur Grafik ist der Sound immer synchron und angepasst, auch bei Gesprächen. Verzögerungen sind minimal und sehr selten.

Präsentation

Die Hülle des Spiels zeigt uns den männlichen Eivor, Synin auf seiner Schulter, zwei Äxte in seinen Händen. Im Hintergrund erkennt man einige Kämpfer seiner Mannschaft sowie sein Schiff. Das Cover kann umgedreht werden, und auf der anderen Seite sieht man das gleiche Bild, nur statt dem männlichen Eivor ist die weibliche Eivor zu sehen. Das Cover gibt dem Spieler auch schon einen Vorgeschmack auf das Spiel – mit diesem Hauptcharakter ist nicht zu spaßen!

Die Rückseite hat einige Screenshots aus dem Spiel sowie sind Informationen in Englisch, Deutsch, Italienisch und Französisch geschrieben.
Im Inneren befinden sich ein Büchlein und Informationsblätter. Das Büchlein informiert den Spieler über Sicherheitshinweise in verschiedenen Sprachen.

Ein Informationsblatt gibt einen Einblick in die kommenden DLCs. Eine DLC führt uns nach Irland, wo ein geheimnisvoller Druidenkult im Mittelpunkt der Erkundung. Gleichzeitig kann man Irland bereisen und kommt u.A. nach Dublin, einem großen Handelspunkt der damaligen Zeit. Die zweite DLC führt uns nach Paris, wo die Belagerung von Paris, eine der größen Invasionen der Wikinger, welche knapp ein Jahr dauerte.
Für Valhalla gibt es mehrere Editionen. Die Standard Edition (nur das Spiel), die Gold Edition (+Season Pass), Ultimate Edition (+Season Pass und zusätzliche Objekte im Spiel) sowie die Collector’s Edition (+Season Pass, zusätzliche Objekte im Spiel sowie Sammelobjekte wie einem Steelbook und dem Soundtrack zum Spiel). Im Merch-Store von Ubisoft kann man verschiedene Kleidungsstücke, Art Prints und Figuren zu kaufen.

Überzeugt euch selbst und holt euch hier Assassin’s Creed Valhalla!

Mehr Infos zu Assassin’s Creed Valhalla findet ihr auf sevengamer.de !

Assassin's Creed Valhalla
EntwicklerUbisoft
PublisherUbisoft Montreal
Genre:Stealth action adventure, open word
KonsolePlayStation 4, Xbox One, Google Stadia, PlayStation 5, Xbox Series, Microsoft Windows
Text/Sprache:Englisch, Französisch, Italienisch, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch, Russisch, Japanisch
Spieleranzahl Assassin's Creed Valhalla1
Veröffentlichungsdatum10. November 2020
USK18
UVP€ 69,99
Überblick der Rezensionen
Story/Atmosphäre
9
Charaktere
8
Synchronisation
8
Spieldesign
8
Balance
8
Grafik & Sound
8
Präsentation
7
Preis-Leistungs-Verhältnis
10
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review-assassins-creed-valhalla-fuer-ps-4Assassin’s Creed Valhalla hat den Hype verdient. Mit einer spannende Hauptstory voller Plot-Twists, großer Schlachten und viele herzzerreißende Momente setzt Valhalla die Latte für die nächsten Spiele sehr hoch. Auch wenn es genug Kommentare gibt, dass “Valhalla kein echtes Assassin’s Creed Spiel ist”. Valhalla wurde von diesen Personen für tot erklärt, obwohl es noch nicht mal auf der Welt war, und Valhalla zeigte genau denen, dass es mehr als ein schwacher Abklatsch ist. Auch nach über 100 Stunden im Spiel findet man immer wieder neue Objekte, interessante NPCs, und das motiviert einen, immer weiter zu machen. Vor diesem Spiel konnte ich nicht wirklich etwas mit Wikingern anfangen, doch Ubisoft hat damit ein neues Interessensgebiet geschafften - wie sie es auch schon mit Odyssey geschafft haben. Die Story der Wikinger und große Namen werden dem Spieler nähergebracht, und es macht viel Spaß, sich in dieser Welt zu verlieren. In Valhalla gibt es ein gutes und ein schlechtes Ende mit Sigurd sowie ein verstecktes, welches man durch Vollendung der Anomalien im Spiel erhält. Dieses Ende kann ich euch leider nicht verraten, da ich es selber noch nicht errungen habe. Aber das gute Ende hinterlässt ein warmes Gefühl in euch, dass ihr alles richtig gemacht habt und euch so gegen das Schicksal gestellt habt.
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