Wir haben uns mit Yoan Fanise, Studio-Head, Creative Director und Gründer des Entwicklerstudios DigixArt, über sein neuestes Spiel Road 96: Mile 0 unterhalten. Dabei ging es um Inspirationen, starke Charaktere und das innovative Gameplay, das hinter dem Prequel zu Road 96 steckt.
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Warum hast du dich dafür entschieden, ein Prequel zu machen und keine Fortsetzung von Road 96?
Das lag hauptsächlich an den Fans. Sie wollten mehr über die Hintergrundgeschichte von Road 96 erfahren, wieso die Teenager aus dem Land fliehen und was Zoes Beweggründe für ihre Flucht waren. Sie ist nicht die beliebteste Figur. Da sie viele nicht mochten, möchten wir ihre Geschichte erzählen und erklären, weshalb sie ihr Zuhause verlassen hat, was ihre Motivationen und Geheimnisse sind. Außerdem hat Road 96 viele mögliche Enden. Da fällt es schwer, eines davon für eine Fortsetzung auszuwählen.
Werden wir mehr über die Ereignisse des Jahres 1986 erfahren?
Das Prequel Mile 0 spielt nur wenige Monate vor dem Roadtrip, aber es wird einige wenige Infos zu den Ereignissen von 1986 geben. Darunter gibt es eine ganze Sequenz über Zoe. In diesem Jahr war sie acht Jahre alt und während des Unglücks an der Mauer. Die Spieler werden erfahren, was sie dort erlebt hat.
Welche neuen Charaktere wird es in Mile 0 geben und welche sind besonders wichtig?
Der wichtigste neue Charakter ist Kaito, der zweite Protagonist neben Zoe. Man kennt ihn schon aus unserem ersten Spiel Lost in Harmony. Ein Großteil von Mile 0 dreht sich um seine Vergangenheit, aber auch darum, wie er und seine Eltern in White Sands leben.
Ein weiterer wichtiger Charakter ist Jarod, der Fahrer der lokalen Reporterin Sonya. Seine gesamte Hintergrundgeschichte wird erzählt. Außerdem spielt Colton eine Rolle, der Sohn des Präsidenten, nach dem sogar die Stadt Colton City benannt wurde. Es geht dabei um Coltons Beziehung zu Zoe, der in ihr die Schwester sieht, die er nie hatte.
Hier findet ihr alle weiteren Infos zu Road 96: Mile 0.
Kaito ist ein neuer Charakter, der in Road 96 nicht vorkommt. Werden wir den Grund dafür erfahren, weshalb er nur im Prequel erscheint?
Ja, das wird man erfahren. Ich will nicht zu viel verraten, aber es wird sehr traurig um ihn werden.
Diese psychedelischen Fahrten, die nur in den Köpfen der Teenager stattfinden, sind ein wichtiger Teil des Gameplays. Woher stammt die Idee dazu?
Diese Art von Gameplay haben wir bereits in Lost in Harmony umgesetzt. Wir wollten in Mile 0 mehr Gameplay-Elemente einbauen, abgesehen von den Mini-Games. Dadurch sollte das Spiel actionreicher werden und sich mehr wie ein Spiel anfühlen. Wir hatten die Befürchtung, es könnte sonst zu narrativ werden. So konnten wir auch etwas Neues umsetzen und gleichzeitig mehrere Genre mischen.
In Road 96 gibt es einen Lebensbalken, sodass man aufpassen muss, genug zu essen und zu schlafen. Gibt es in Mile 0 etwas Ähnliches und unterscheidet sich die Leiste von Kaito und Zoe?
Es gibt für Zoe und Kaito jeweils eine Erfahrungsleiste, die sich je nach Entscheidung verändert und das Ende des Spiels beeinflusst. Anhand dieser Leiste können Spieler jederzeit die Einstellung ihres Charakters zur aktuellen Lage in Petria sehen und die Auswirkungen mitverfolgen. Dadurch, dass man die Entscheidungen beider Charaktere bestimmen kann, kann man auch die Beziehung zwischen den beiden beeinflussen, wie sie miteinander interagieren und sich verstehen.
Zwei Charaktere mit so vielen Möglichkeiten bedeutet auch, dass es viele Enden gibt. Es ist schwer, eine genaue Anzahl an möglichen Enden festzumachen, aber es dürften 24 sein. Um alle zu erreichen, reicht es nicht aus, nur die letzten Kapitel zu wiederholen. Man muss das ganze Spiel mehrmals spielen. Damit wollen wir ausdrücken, dass es im Leben seine Zeit braucht, um andere Wege zu gehen, dass Entscheidungen weitreichend sind und gut durchdacht werden sollten.
Unsere Eindrücke von Road 96: Mile 0 lest ihr in unserer Gamekritik.
Mile 0 vermittelt uns einen tieferen Einblick in Petria. Ein Fokus liegt dabei auf dem Leben der reichen Bevölkerung, die in einer Art geschlossenen Gesellschaft lebt. Wie bist du auf diese Idee gekommen?
Die Idee kam mir während meines zweijährigen Aufenthaltes in Singapur. Dort habe ich in einer Residenz gelebt und es fühlte sich nach einer falschen, sicheren Art zu leben an. Außerhalb der Residenzmauern war das Leben ganz anders.
Würdest du sagen, dass die Hintergrundgeschichte über Zoe dazu führt, dass Spieler stärker mit ihr sympathisieren werden als zuvor?
Manche werden sie wohl danach noch immer nicht mögen, aber es wird ihnen deutlich schwerer fallen. Wir wollten, dass die Spieler Zoe besser verstehen können, ihre Gefühle und Hoffnungen vermitteln. Sie ist ein ganz normaler Teenager, der sich beispielsweise Kaito gegenüber für seinen Musikgeschmack schämt. Durch solche lustigen Momente wollten wir erreichen, dass Spieler mit ihr sympathisieren.
Gibt es noch etwas, dass du unseren Lesern mitteilen möchtest?
Spielt das Spiel wirklich bis zum Schluss. Mile 0 dauert nur fünf bis sechs Stunden, was für ein Game wirklich nicht lange ist. Das Ende ist sehr kraftvoll, emotional und hat eine starke Bedeutung.
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Wir bedanken uns herzlich bei Ravenscourt, Plaion und natürlich bei DigixArt und Yoan Fanise für das Interview!
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In unserem Magazin findet ihr noch mehr spannende Interviews.
