Interview zu Herr der Ringe: Schicksal der Gemeinschaft mit Asmodee

- Lektoriert vonSabine
0
Interview zu Herr der Ringe: Schicksal der Gemeinschaft mit Asmodee - Beitragsbild
Herr der Ringe: Schicksal der Gemeinschaft ©Asmodee

Auf der diesjährigen SPIEL-Messe in Essen konnten wir uns einen guten Überblick über das neue Brettspiel Herr der Ringe: Schicksal der Gemeinschaft verschaffen. Natürlich haben wir uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen, direkt vor Ort ein kurzes Interview zu führen.

Das Thema ist offensichtlich Herr der Ringe. Wie wurde die Lizenz im Spiel umgesetzt?

Ganz genau – die Lizenz wurde wirklich sehr thematisch umgesetzt. Wir schlüpfen in die Rollen der bekannten Charaktere: Frodo, Legolas, Gimli, Gandalf und viele weitere, die wir im Laufe des Spiels aktiv verkörpern.
Jeder Charakter hat eine eigene Karte mit speziellen Fähigkeiten. Unser gemeinsames Ziel ist natürlich das, was man aus Herr der Ringe kennt: Wir begleiten Frodo auf seinem gefährlichen Weg nach Mordor und versuchen, ihn so gut wie möglich zu unterstützen. Dazu gehört unter anderem Sauron abzulenken, damit sein Blick nicht auf Frodo fällt – bis der Ring schließlich im Schicksalsberg zerstört wird und Mittelerde gerettet ist.

Interview zu Herr der Ringe: Schicksal der Gemeinschaft mit Asmodee - Beispielbild Charaktere
Herr der Ringe: Schicksal der Gemeinschaft Charaktere ©Asmodee

Das ganze Setting ist sehr episch aufgebaut. Wir haben Nazgûl-Miniaturen, die uns ständig verfolgen, während wir unsere Figuren über die Karte bewegen, Armeen mobilisieren und strategisch planen. Es gibt Armeen aus Gondor, Rohan und von den Elben, und wir versuchen, all diese Völker auf unsere Seite zu ziehen, um an bestimmten Orten große Schlachten zu schlagen. Dadurch lenken wir Saurons Auge gezielt auf diese Kämpfe – und weg von Frodo.

Währenddessen versuchen wir, uns heimlich weiter Richtung Mordor zu bewegen, Saurons Blick zu entkommen und unterwegs viele kleine Abenteuer zu erleben. Das passiert über Zielkarten, die in jeder Runde neu gemischt werden. So wissen wir am Anfang nie, welche Aufgaben auf uns warten – ob wir etwa die Elben überzeugen müssen, welche Abenteuer uns in Moria erwarten oder welche Gefahren uns sonst noch begegnen.

Interview zu Herr der Ringe: Schicksal der Gemeinschaft mit Asmodee - Beispielbild Spielbrett
Herr der Ringe: Schicksal der Gemeinschaft Spielbrett ©Asmodee

Das klingt nach viel Abwechslung. Ist der Wiederspielwert dementsprechend hoch?

Absolut! Jede Partie verläuft anders. Ihr spielt immer wieder neue Charaktere, mit neuen Zielen und neuen Herausforderungen. Nur das Endziel bleibt gleich: Frodo muss den Ring zerstören. Aber der Weg dorthin ist jedes Mal anders – mit immer neuen Geschichten und Situationen.

Auf den ersten Blick wirkt das Spiel recht komplex. Welche Zielgruppe sprecht ihr an?

Ja, das denken viele zunächst, aber tatsächlich ist es sehr zugänglich. Das Grundsystem basiert auf der Pandemic-Reihe, die wir schon lange im Programm haben. Der Autor ist sogar derselbe – Matt Leacock –, der die Pandemic-Mechanik entwickelt hat.
Das bedeutet, viele Spieler finden sich sofort zurecht, weil sie die Spielstruktur schon kennen: Kartenmanagement, gemeinsame Planung, Bedrohungen auf der Karte – all das ist vertraut.

Aber auch für Neueinsteiger ist Schicksal der Gemeinschaft gut geeignet. Ich würde sagen, es bewegt sich auf einem leichten Kennerspiel-Level. Wer schon etwas Erfahrung mit Brettspielen hat, findet hier einen guten Einstieg, egal ob man Fan der Reihe ist oder einfach Lust auf ein kooperatives Abenteuer hat.

Wie läuft eine Runde konkret ab – und wird eigentlich gewürfelt?

Ja, es wird gewürfelt – und zwar stilecht im Barad-Dûr-Würfelturm! Darüber werden die Schlachten entschieden, die auf dem Spielfeld stattfinden. Auch wenn Saurons Auge nach uns sucht und die Nazgûl-Aktivität auslöst, wird das gewürfelt.

Interview zu Herr der Ringe: Schicksal der Gemeinschaft mit Asmodee - Beispielbild Würfelturm
Barad-Dûr-Würfelturm ©Asmodee

Der eigentliche Rundenablauf erinnert, wie gesagt, stark an Pandemic. Jeder Spieler steuert zwei Charaktere parallel und entscheidet, wer in dieser Runde mehr Aktionen bekommt.
Ein Beispiel: Boromir ist gerade in Gondor und muss dort die Stellung halten – also bekommt er vier Aktionen. Arwen ist im Elbenwald und gerade nicht so gefordert, also führt sie nur eine Aktion aus. In der nächsten Runde kann sich das wieder komplett drehen.

Nach den Spielzügen ziehen die Spieler Karten, dann sind die Gegner am Zug. Ihre Aktionen werden über einen separaten Kartenstapel gesteuert – etwa Marschieren, Verstärkung oder neue Bedrohungen. Das Symbol auf der Kartenrückseite verrät, was als nächstes passiert. So können sich die Spieler darauf einstellen und gemeinsam planen, wie sie am besten reagieren.

Auf der Verpackung steht ab 14 Jahren. Ist es also eher für Erwachsene gedacht?

Nicht unbedingt. Es ist zwar ein Hobbyspiel, aber da es vollständig kooperativ ist, können auch jüngere Spieler problemlos mitmachen. Niemand spielt gegeneinander, daher entsteht kein Konkurrenzvorteil.
Gerade, wenn erfahrene Spieler mit am Tisch sitzen, können auch jüngere gut mitspielen und Spaß haben – das funktioniert wunderbar als Familienspiel mit Teamgeist.

Wie lange dauert eine Partie? Spielt man das an einem Abend durch oder über mehrere Sessions hinweg?

Das Spiel ist in einer Session spielbar – also ein Abend reicht völlig aus. Man gewinnt, wenn der Ring den Schicksalsberg erreicht, und verliert, wenn die Hoffnung auf dem Hoffnungstableau auf null sinkt. Das passiert zum Beispiel, wenn die Festungen der Guten fallen, Frodo entdeckt wird oder die Nazgûl zu stark werden.
Nach einer intensiven Reise voller Abenteuer endet die Partie – hoffentlich – mit dem Ring im Feuer des Schicksalsbergs.

Ein spannender Punkt ist die Spielerzahl von 1–5 Personen. Wie ist das Spiel für Solospieler?

Im Solo-Modus steuert ihr mehrere Charaktere in einer Reihe, was bedeutet, ihr habt immer Frodo und Sam dabei, es ist aber ähnlich von den Aktionen her. Heißt, ihr habt einen Charakter der mehrere Aktionen macht, und Frodo und Sam machen aber ebenfalls immer eine Aktion in meinem Zug mit. So zieht sich das dann durch alle spielbaren Charaktere. Bei jedem Charakter, den ihr spielt, machen Frodo und Sam auch immer eine Aktion mit.

Und funktioniert das auch wirklich gut solo oder ist es eher für Gruppen gedacht?

Beides funktioniert hervorragend. Wer gerne in Gruppen spielt, wird das kooperative Planen und Diskutieren lieben. Aber auch Solospieler kommen auf ihre Kosten: Mit den vielen Missionen, Abenteuern und Entscheidungen bietet das Spiel auch allein eine richtig starke Spielerfahrung.


Ein herzliches Dankeschön an Asmodee für das spannende Interview!

Solltet ihr mehr zu Asmodee als Verlag erfahren wollen, schaut euch gerne dieses Interview an.


Wenn ihr euch für Herr der Ringe: Schicksal der Gemeinschaft interessiert, findet ihr das Spiel auf der offiziellen Website von Asmodee.

Hier findet ihr weitere Interviews und Eindrücke von der SPIEL Essen 2025.

Keine Beiträge vorhanden

0 0 votes
Artikel Bewertung
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Newest
Oldest Most Voted
Inline Feedbacks
Siehe alle Kommentare