Interview zum Brettspiel EVE: War for New Eden mit Titanforge

- Lektoriert vonSabine
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Interview zum Brettspiel EVE: War for New Eden mit Titanforge
EVE: War for New Eden © Titanforge

Für Fans von EVE Online gab es auf der diesjährigen SPIEL Essen auch etwas zu sehen, denn Titanforge hat dort ihr neues Tabletop-Spiel EVE: War for New Eden vorgestellt. Wir konnten ein exklusives Interview führen, das die Kernelemente des Spiels vorstellt.

Erstmal zu euch als Verlag: Wer seid ihr und was macht ihr?

Wir sind Titanforge und haben unseren Sitz in Polen. Unser Fokus liegt eigentlich auf 3D-druckbaren Figuren, und jetzt haben wir auch das kommende Tabletop-Spiel EVE: War for New Eden entwickelt und designt.

Und worauf basieren die Designs, und woher kommt die Idee zu dem Tabletop-Titel?

Es basiert auf einem der ältesten Online-Multiplayer-Titel: EVE Online. Dabei handelt es sich um ein massives Science-Fiction-Online-Rollenspiel mit vielen unterschiedlichen Elementen. Unsere Designs sind ebenfalls an dem Spiel orientiert.

Interessant! Was ist denn das Spielprinzip?

Bei dem Spiel handelt es sich um ein 4X-Spiel. Es gibt verschiedene Bereiche, die verwaltet werden müssen und die unterschiedlichen Einfluss auf das Spielgeschehen haben. Ihr lasst eure Wirtschaft wachsen, baut Schiffe und kämpft euch quer durch die Galaxie.

Und woher kommt die Idee, das Spiel an EVE Online zu orientieren?

Wir wollten schon immer ein Brettspiel entwickeln, das auf einem Online-Spiel basiert. Dazu kommt, dass so etwas im Moment sehr populär ist, weswegen wir uns dem natürlich ebenfalls anschließen wollten – um natürlich auch etwas Geld zu verdienen.
Der Hauptgrund, weswegen es dann im Endeffekt EVE Online wurde, war, dass wir in unserem Unternehmen viele EVE Online-Spieler haben und wir deswegen die Spielmechaniken nah am Original orientieren konnten.

Interview zum Brettspiel EVE: War for New Eden mit Titanforge - Beispielbild Schiffe
Brettspiel EVE: War for New Eden Schiffe

Wie habt ihr typische Elemente des Videospiels in das Brettspiel übertragen?

Viele Spielmechaniken sind dem Online-Spiel sehr ähnlich. Beispielsweise habt ihr im Online-Spiel bei der Charaktererstellung endlose Möglichkeiten, um eure Persönlichkeit abzubilden und weiterzuentwickeln. Auch im Brettspiel wurde das so umgesetzt, dass ihr einen festgelegten Skillbaum habt, bei dem ihr euch selbst für die Entwicklungen entscheiden könnt, sodass ihr freie Wahl habt, welche Eigenschaften ihr verkörpern wollt.

Genauso ist auch das Gefecht sehr nah am Videospiel orientiert – und sehr intensiv. Als Beispiel: Wenn sich im Videospiel ein großes Schiff im Kampf mit kleinen Jägern befindet, heißt das nicht, dass es überlegen ist und die kleinen Schiffe pulverisiert. Im Gegenteil – durch den Größenvorteil können die kleinen Jäger um das große Schiff herumkreisen und sind schwerer zu treffen. Das ist auch im Brettspiel abgebildet. Auf der anderen Seite haben die kleinen Schiffe den Nachteil, dass sie mit ihrer Bewaffnung niemals durch die Panzerung des riesigen Schiffs durchbrechen können.

Wie beginnt denn das Spiel und wie läuft so eine typische Runde ab?

Wie erwähnt, ist der Kampf ziemlich essenziell – es ist also wie ein kleines Wargame im Brettspiel enthalten. Im Prinzip kämpft ihr quer durch drei verschiedene Orbits: ein kleines, ein mittleres und ein großes Orbit.
Anfangs positioniert ihr eure Schiffe, wählt zwischen Kampf- und Unterstützungsschiffen aus und bestimmt euren Befehlshaber. Anschließend würfelt ihr dann in der Runde, um Schaden und Treffer bei feindlichen Schiffen festzusetzen.

Wie viel Zeit muss man sich denn für ein komplettes Spiel einplanen?

Das Hauptspiel wurde darauf ausgelegt, in lediglich zwei Stunden durch zu sein – anders als andere Vertreter wie Twilight Imperium, die bis zu zwei Tage andauern können. Es ist also im Vergleich ein sehr rasanter Titel, denn in eurem Zug führt ihr nur eine Aktion auf eurem Spielbrett aus und bewegt euren Aktionswürfel auf eurem Spielertableau. Das macht dann reihum jeder Spieler, und wenn alle Spieler keine Aktionen mehr in der Runde haben, beginnt die nächste Runde. Wenn ihr also gerade mit euren Aktionen durch seid, startet schon die neue Runde – was das Spiel so rasant erscheinen lässt.

Welche Zielgruppe adressiert das Spiel?

Das Spiel ist eindeutig für die Fans des Videospiels gedacht. Viele Fans haben einen großen Einfluss auf dieses Spiel gehabt, indem sie jedes Jahr die EVE Convention in Island besucht haben. Es könnte aber auch sehr interessant für Fans von großen 4X-Spielen mit Weltraumerkundungselementen sein.

Also eher ein Titel für Strategiefans als für Gelegenheitsspieler?

Ja, es ist ein komplexes Strategiespiel mit verschiedenen Elementen, die den Aufbau der eigenen Wirtschaft, das Erkunden und schließlich das große Weltraumgefecht miteinander verbinden.

Es eignet sich damit wohl eher nicht für einen gemütlichen Familienabend mit Kindern?

Definitiv nicht. Wir haben eine Altersempfehlung von 14+ auf der Verpackung stehen, und für kleinere Kinder würde ich es schon allein wegen der vielen kleinen Schiffe und der damit verbundenen Erstickungsgefahr nicht empfehlen.

Ist es denn bereits verfügbar, und wie viel kostet es?

Ja, wir verkaufen es bereits hier auf der Messe zum ersten Mal – zu einem Preis von 129€. Auch wenn das ein ziemlich hoher Preis ist, muss man bedenken, dass in der Spielbox rund sechs Kilogramm an Miniaturen enthalten sind.


Ein herzliches Dankeschön geht an unseren Interviewpartner von Titanforge, Kuba Sawka, der uns einen umfassenden Einblick in EVE: War for New Eden geboten hat. Solltet ihr euch für das Spiel interessieren, schaut gerne auf der Gamefound-Seite vorbei.

Hier findet ihr weitere Interviews von der SPIEL Essen 2025.

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