Review: Reka für PC

Reka entführt euch in die Welt der Hexerei. Mit einem Haus auf Hühnerbeinen geht es nach den Lehren der Baba Jaga durch bunte Herbstwälder. Wie ihr selbst zur ausgebildeten Hexe werdet, erfahrt ihr jetzt.

Um was geht es in Reka?

In Reka werdet ihr zum Hexenlehrling unter der mächtigen Baba Jaga und bestreitet den mühsamen Weg hin zu einer ausgebildeten Hexe. Während ihr Wälder durchstreift, Ressourcen sammelt und leckere Rezepte kocht, lernt ihr die verschiedensten Menschen kennen. Am Ende liegt die Entscheidung bei euch, ob ihr den Bewohnern helfen oder ihnen das Leben erschweren wollt.

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Story

Reka beginnt recht unspektakulär mit einer Charakteranpassung, bei der ihr eure Protagonistin gestaltet. Anschließend geht es mitten in die Wälder von Jawia, einem Land, das einst von Tradition und Magie bestimmt war und von freundlichen, hilfsbedürftigen Menschen bewohnt wird.

Das Spiel gibt zunächst wenig über seine Geschichte preis und lädt dazu ein, alle Informationen selbst zu suchen. Das geht am schnellsten, indem ihr mit möglichst vielen NPCs sprecht und alle vorhandenen Dialogmöglichkeiten ausschöpft. Dabei dauert es nicht lange, bis sie über den Konflikt zwischen Vergangenheit und Zukunft erzählen, zwischen der alten Magie und dem neuen Glauben an einen sogenannten Höchsten Herrn.

Im Laufe des Games erkundet ihr viele Dörfer und sprecht zwangsläufig mit vielen ihrer Bewohner und erhaltet ein zunehmend besseres Verständnis für deren Glauben und den Lebensumständen. Manche sehen in den Hexen böse Wesen, die Kinder essen, während andere hingegen sie als kräuterkundige, weise Frauen und Hebammen beschreiben.

Nach eurer ersten Begegnung mit der mächtigen Baba Jaga wird zunehmend deutlich, dass sich zum Konflikt der fiktiven Welt auch ein innerer Konflikt der Protagonistin gesellt. Ihr müsst entscheiden, ob die Hexerei für immer in Vergessenheit geratet oder ob sie einen Platz in der Zukunft finden kann. Doch zwischen Rettung und Untergang stellt sich auch die Frage, welche Hexe ihr sein wollt. Wählt zwischen Gut und Böse oder nach Baba Jagas Worten: „Folge dem Licht oder der Dunkelheit. Der Größe oder der Bescheidenheit.“

Wir möchten darauf hinweisen, dass sich das Spiel zum Zeitpunkt dieses Reviews im Early Access befindet und die Story folglich noch entwickelt wird. Wenn ihr alle Gebiete gründlich erkundet, sind die derzeit verfügbaren Hauptmissionen innerhalb von fünf Stunden abgeschlossen. Anschließend geht es automatisch in den Sandbox-Modus.

Charaktere

Reka lautet nicht nur der Name des Games, sondern auch der Protagonistin. Ihr Aussehen lässt sich individuell anpassen, wobei neben verschiedenen Frisuren und Haarfarben auch Tattoos und Sommersprossen wählbar sind. Zu Beginn stehen nur wenige Kleidungsstücke zur Auswahl, viele weitere lassen sich jedoch in der Welt finden.

Das Geschlecht ist nicht anpassbar, lediglich die Optik könnt ihr mithilfe von Lang- und Kurzhaarfrisuren sowie mit Hosen und Kleidern verändern.

Baba Jaga nimmt ebenfalls eine wichtige Rolle ein. Sie ist die Mutter aller Hexen und begleitet die Protagonistin als ihre Lehrmeisterin. Zunächst tritt sie als mürrische und ungeduldige alte Frau auf. Wenn ihr euch jedoch länger mit ihr unterhaltet, wird das Bild ihrer Vergangenheit und damit auch ihres Charakters umso umfangreicher. Mit dem Untergang der Hexen verlor sie ihre Liebsten und zog sich aus Trauer und Misstrauen von den Menschen in die Einsamkeit zurück. Mit Rekas Auftauchen vor ihrer Hütte im Wald scheint sie neuen Lebenswillen zu schöpfen und teilt bereitwillig ihr Wissen mit der Schülerin.

Bogdan ist ein reisender Händler, den ihr in vielen Dörfern antreffen könnt. Er bereist das Land stets auf der Suche nach neuer Ware und Käufern. Von ihm erhaltet ihr nicht nur allerlei Gegenstände und Ressourcen, sondern auch hilfreiche Informationen über die Siedlungen und ihre Bewohner. Begleitet wird er von einem magischen Flaschenwesen namens Feliks.

In den Dörfern trefft ihr auf zahlreiche NPCs, die euch mit Quests oder Geschichten versorgen. Sie erzählen gerne über ihre Sorgen und Nöte, haben darüber hinaus jedoch keine nennenswerten Charaktereigenschaften.

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Synchronisation

Eine Synchronisation gibt es zum aktuellen Stand nicht. Sämtliche Dialoge basieren allein auf Textboxen.

Spieldesign

Die Key-Features lassen sich kurz und knapp zusammenfassen: mit Dorfbewohnern sprechen, Quests abschließen, Ressourcen sammeln, Rezepte kochen und das eigene Haus gestalten.

Die Welt

Die Welt von Reka ist durch und durch ein herbstlich düsterer Wald, der gelegentlich von Flüssen und Siedlungen unterbrochen wird. Zwar könnt ihr verschiedene Gebiete erkunden, sie unterscheiden sich jedoch nur geringfügig voneinander. Es gibt überall ähnlich aussehende Dörfer, Waldwege und kleinere Orte wie Friedhöfe oder Ruinen. Betretet ihr einmal ein neues Gebiet, habt ihr keine Möglichkeit, in das vorherige zurückzukehren.

Zur Orientierung dienen ein Kompass am oberen Bildrand und eine Karte, die zu Beginn noch recht leer erscheint. Kleinere Orte werden erst hinzugefügt, nachdem ihr sie betreten habt. Gebiete lassen sich auf der Map markieren, eigene Marker sich aber nicht setzen.

Ausgiebige Erkundungen lohnen sich vor allem, um jede Menge Ressourcen und neue Gegenstände zu erhalten. Ihr könnt überall braune Truhen finden, in denen Möbel, Dekoartikel oder Kleidung auf euch warten.

Quests

Die Quests unterteilen sich in Haupt- und Nebenaufgaben. Dabei besteht eure Hauptaufgabe darin, das Land zu bereisen und eine echte Hexe zu werden. Dazu gehören Rezepte kochen, mit verschiedenen Kreaturen anfreunden und Magie erlernen.

Nebenquests erhaltet ihr bei Dorfbewohnern und sind meist kleine Aufgaben, die wenig Zeit in Anspruch nehmen. Unter anderem findet ihr Tiere, helft bei der Ernte oder bereitet Gerichte zu. Als Belohnung gibt es Gegenstände und Möbel. Was genau ihr als Belohnung erhaltet, könnt ihr vorab leider nicht einsehen.

Darüber hinaus stellen euch manche Quests vor eine bedeutende Wahl. Wollt ihr eine gute Hexe sein und der Person helfen oder wählt ihr lieber den dunklen Pfad und verweigert die Unterstützung?

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Ressourcen und Rezepte

Die Wälder sind voller Ressourcen und Nahrung wie Holz, Pilze oder Beeren. Ihr benötigt sie für Quests, zum Tierefüttern oder um leckere Gerichte zu kochen. Um sie einzusammeln, sind keine Werkzeuge nötig, das erledigen praktischerweise Baba Jagas Raben für euch.

Zum Kochen benötigt ihr stets drei Zutaten, jedoch erhaltet ihr durch Quests nur ein einziges Rezept, die restlichen müsst ihr selbst durch Ausprobieren erlernen. Das geht einfacher als vermutet, denn man kann gar keine misslungenen Gerichte kochen. Habt ihr die falschen Zutaten ausgewählt, startet der Kochvorgang erst gar nicht, sodass ihr einzelne Lebensmittel beliebig oft wieder zurücknehmen und austauschen könnt.

Tagebuch

Wie es sich für eine richtige Hexe gehört, besitzt Reka ein allwissendes Buch. In diesem Tagebuch ist all das gesammelte Wissen aufgeführt, von aktiven Quests über eine Karte bis hin zu einer umfangreichen Sammlung an Gegenständen und Rezepten. Das Buch dient als wichtiger Orientierungspunkt, um Ressourcen zu finden und mehr über Herstellungsprozesse zu erfahren.

Daneben gibt es ein Menü für Kleidung und eins für Tiere, die sich zum Zeitpunkt unseres Tests noch in der Entwicklung befanden.

Das Haus

Rekas Haus sitzt auf einem Hühnerkörper ohne Kopf und kann sich dank seiner zwei Beine hervorragend fortbewegen. Über das Baumenü lassen sich unter anderem Wände, Böden, Decken und Türen einsetzen sowie all eure gesammelten Möbel und Dekorationen platzieren.

Wenn ihr die Welt erkundet, bleibt das Haus wie ein braves Haustier an Ort und Stelle sitzen und über eine Schnellreisefunktion könnt ihr praktischerweise sofort zu ihm zurückkehren. Wollt ihr in das nächste Gebiet reisen, übernehmt ihr kurzerhand die Kontrolle über seine zwei Hühnerbeine und geht mit ihm spazieren. Aus dieser Perspektive sieht die Welt gleich ganz anders aus.

Tierische Begleiter

Die Raben Baba Jagas sind stets an eurer Seite und können neben ihrer ständigen Überwachung auch ganz nützlich sein, denn sie holen entfernte Ressourcen für euch von den Bäumen herunter oder fällen diese, um Holz zu erhalten. Auf der Reise gibt es noch weitere Tiere zu finden, darunter eine orangene Katze oder ein Hase.

Sandbox-Modus

Wie bereits erwähnt, wechselt ihr nach Abschluss der Hauptmissionen in den Sandbox-Modus. Hier könnt ihr weitere Wälder erkunden, noch mehr Ressourcen und Gegenstände sammeln und natürlich das Hühnerhaus weiter ausbauen. Dabei trefft ihr gelegentlich auf neue Dörfer. Zwar sprechen die Dorfbewohner mit euch, sie geben euch jedoch keine neuen Nebenquests.

Grafik und Sound

Reka vermittelt durchgehend eine herbstliche Atmosphäre mit orangenen Blättern und stimmungsvollen Sonnenuntergängen, die dem oftmals düsteren Wald entgegenwirken. Die bunte, zeichentrickartige Grafik verzichtet auf zu viele Details. Die Umgebung wirkt dank der gewählten Anzahl an Bäumen und Pflanzen weder zu leer noch zu überfüllt.

Hin und wieder sind uns kleinere Bugs aufgefallen, die das Spielerlebnis aber nicht beeinträchtigt haben. Dabei liefen NPCs über große Feuerholzstapel und ein Waldweg schwebte über einem Fluss. Das ist im Rahmen einer Early Access-Veröffentlichung durchaus hinnehmbar.

Soundtechnisch liefert Reka einige entspannte Hintergrundmelodien, in denen ein Hauch Düsternis mitschwingt und die das Setting eines düsteren Hexenwaldes unterstreichen. Derzeit gibt es nur eine geringe Anzahl an Melodien, sodass es bei einer längeren Spielsession schon mal etwas eintönig werden kann.

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Präsentation

Reka ist derzeit im Early Access nur digital für PC via Steam erhältlich. Neben der Standardvariante gibt es eine Deluxe Edition, die zusätzlich den Soundtrack beinhaltet.

Das Cover zeigt die angehende Hexe und Protagonistin, die mit einem Raben an ihrer Seite im Fluss steht. Im Hintergrund ragt das Haus auf Hühnerbeinen zwischen den Bäumen dem Himmel entgegen.

Fazit

Reka ist ein Cozy Game der etwas anderen Art. Trotz der teils düsteren Atmosphäre setzt das Spiel auf Entspannung ohne Zeitdruck und lädt dazu ein, in seine Geschichte einzutauchen. Ein zentraler Teil stellt das Abschließen von Quests und das Sammeln von Ressourcen dar, ein weiterer Fokus liegt auf dem Erweitern eures besonderen Zuhauses. Das Haus auf Hühnerbeinen bleibt eine Klasse für sich und wird einer angehenden Hexe mehr als gerecht.

Nach derzeitigem Entwicklungsstand ist die Story nach etwa fünf Stunden abgeschlossen, leider, denn das Spiel macht mit all seinen Features regelrecht süchtig und beinhaltet gleichzeitig das Potenzial für viele weitere geheimnisvolle Gebiete, knifflige Aufgaben und spannende Geschichten. Zwar könnt ihr im Sandbox-Modus weiterhin Gegenstände sammeln und das Hühnerhaus ausbauen, ohne Quests fühlt es sich jedoch etwas nach ziellosem Umherwandern an.

Ein herzlicher Dank geht an den Publisher Fireshine Games, der uns ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.