Ihr seid ein Space Marine, der mit seiner Crew auf eine Mission entsandt wird, um die Tyraniden auszulöschen, die einen Planeten heimgesucht haben. Ihr werdet anschließend jedoch von dieser getrennt und müsst allein versuchen, die Virusbombe in die Atmosphäre zu schießen. Hierbei geht einiges schief. Ihr werdet schwer verletzt und müsst behandelt werden.
Um was geht es in Warhammer 40.000: Space Marines 2?
Ein Planet wird von Xenos heimgesucht und diese schicken einen Haufen von Tyranidenschwärmen, um euren Planeten und alle Bewohner darauf gnadenlos auszulöschen. Ihr seid als Teil der Death Watch entsandt worden, um die Ordnung wiederherzustellen und die Tyraniden abzuschlachten.
Der Plan war, eine Virusbombe in eine Orbitalkanone einzusetzen und über die Atmosphäre einen Virus zu verteilen, der alle Tyraniden vergiftet und somit die Invasion beendet.
Euer Schiff wurde jedoch beim Eindringen in die Atmosphäre von besagten fliegenden Tyraniden abgefangen und gekapert, wodurch ihr und eure Crew an verschiedenen Stellen abgestürzt seid.
Auf der Suche nach euren Kameraden schnetzelt ihr euch durch Schwärme von Feinden und versucht, die Virusbombe zu bergen, um sie in die Orbitalkanone einzusetzen.
So beginnt die Story von Warhammer 40.000: Space Marine 2. Darauf folgt eine Reihe weiterer Angriffe von Xenos auf unterschiedliche Planeten, denen ihr euch entgegensetzen müsst.
Story
Die Story ist äußerst interessant und nachvollziehbar aufgebaut. Während es bei anderen Titeln dieses Genres teils nicht ersichtlich wird, warum jetzt dieses Missionsziel erreicht werden muss oder warum jetzt dieser Ort eine Bedeutung hat, sieht dies bei Warhammer 40.000: Space Marine 2 anders aus.
Ihr wisst durchgehend sowohl was als nächstes ansteht als auch, wieso diese Horde jetzt dem Erdboden gleich gemacht werden muss.
Dazu kommt, dass ihr lediglich einem linearen Strang folgt, was die Übersichtlichkeit und Nachvollziehbarkeit der Geschichte deutlich vereinfacht, sodass ihr euch weniger auf die Situation und Charakterbeziehungen konzentrieren müsst, sondern euch wirklich entspannt auf die Horden stürzen könnt.
Wer glaubt, dass die Story deswegen langweilig wäre, liegt hierbei dennoch falsch, da permanent eine gewisse Unruhe und Intensität existiert. Durch die spannende Erzählweise und das intensive Setting im Krieg mit den Tyranidenhorden habt ihr ständig ein gewisses Gefühl von Stress und Eile, die jeweilige Mission möglichst schnell und effizient auszuführen.
Warhammer 40.000: Space Marine 2 bietet durchaus ein sehr gut ausgewogenes Verhältnis zwischen linearer Story, aber auch immenser Spannung durch das Kriegsszenario und den schieren Massen von Gegnern.
Charaktere
Storycharaktere enthält das Spiel zwar einige, aber nur wenige sind wirklich relevant oder wiederkehrend. Neben eurer Crew, wenn ihr im Solo-Modus spielt, ist dort lediglich euer Arzt, der insbesondere zu Beginn, nachdem ihr verwundet und von ihm wieder zusammengeflickt und verbessert worden seid, mit euch redet.
Außerdem ist euer Vorgesetzter Acheran relevant, bei dem ihr nach jeder Mission Bericht erstatten müsst, sobald ihr auf neue Informationen oder Entdeckungen gestoßen seid.
Abseits dessen kommen in verschiedenen Missionen unterschiedliche Kommandanten oder Truppführer vor, die eure Hilfe als Space Marine brauchen, weil sie überrannt werden. Oder bei Rettungsmissionen trefft ihr auch auf Charaktere wie Margos Nozick, ein Wissenschaftler, dessen Forschung gerettet werden muss, weil er mit der erdrückenden Masse von Xenos alleine nicht zurechtkommt und eine Evakuierung braucht. Das sind aber nur einzelne Missionsbegegnungen und haben als Charaktere keinen prägenden Einfluss auf die Story.
Synchronisation
Die Vertonung der Figuren in Warhammer 40.000: Space Marine 2 ist außerordentlich gut gelungen. Die Stimmen passen perfekt zu den Charakteren und gleichzeitig findet alles lippensynchron statt. Bei den Space Marines sind viele mit Helm vertreten, bei denen das Sprachmodul deutlich zur Geltung kommt. Neben den bekannten Space Marines sind auch einfache Menschen unterwegs, deren Stimmen sich aufgrund des fehlenden Helms und der etwas anderen Betonung ebenfalls stark unterscheiden.
Während bei den Space Marines eine eher stolze und ruhige Art der Sprechweise vorherrscht, reden die meisten einfachen Soldaten in einem eher aufgeregten Ton, sobald sie euer Eintreffen wahrnehmen.
Solche kleinen Details geben dem Spiel eine sehr glaubwürdige und energische Atmosphäre.
Spieldesign
Kampf
Ein zentraler Aspekt des Spiels ist definitiv der Kampf, bei dem es auch bemerkbar ist, dass hier der Hauptfokus darauf liegt, denn die Möglichkeiten der Abschlachtung und Exekutionen sind enorm. Nicht nur habt ihr mehrere Arten der Abwehr bei unterschiedlichen Kreaturen, sondern könnt gleichzeitig entscheiden, ob ihr lieber rein in den Nahkampf geht oder eher auf Distanz mit euren Fernkampfwaffen bleibt. Zwar wird der Nahkampf mit Rüstungsregeneration belohnt, aber bei Bossgegnern habt ihr beispielsweise auch die Möglichkeit, auf Entfernung zu kämpfen.
Das Abschlachten ist insgesamt außerordentlich immersiv gestaltet. Insbesondere wenn ihr einen Controller anschließt, spürt ihr, wie detailliert hier auf Immersion gesetzt wurde. Nicht nur nehmt ihr jeden einzelnen Schuss der jeweiligen Waffe wahr, die sich ebenfalls in Feuerraten unterscheiden, was genauso unverkennbar an der Vibration ist, sondern auch im Nahkampf wird das deutlich. So existiert in dem Spiel ein Kettenschwert, das eure Gegner, wenn rechtzeitig die jeweilige Taste gedrückt wird, entzwei schneidet, bei dem ihr ebenfalls jeden einzelnen Schnitt am Controller fühlt.
Waffen
Ein weiterer bedeutender Aspekt umfasst das Waffenarsenal des Spiels. Auch hier bleiben keine Wünsche offen. Von Schnellfeuerwaffen bis zu Scharfschützengewehren findet sich alles. Wem einfache Projektilgeschosse zu gängig sind, kann auf Waffen wie den Melter setzen, der, wie der Name schon andeutet, alles mit einem Feuergeschoss wegschmilzt. Weiter seid ihr noch mit einer Sekundärwaffe namens Bolter ausgestattet, die ebenfalls ausgetauscht werden kann. Zwar sind hier nicht so viele Optionen gegeben, aber dennoch ist eine Auswahl zwischen aufladbaren Plasma- und einfachen Projektilgeschossen gegeben.
Auch eure Nahkampfwaffe ist austauschbar. Hierbei habt ihr die Auswahl zwischen einem Kettenschwert, das mittlere Geschwindigkeit aufweist, dafür aber mehr Schaden ausrichtet, einem Kampfmesser, das hohe Geschwindigkeit mit sich bringt, jedoch weniger Schaden verursacht, einem Kriegshammer, der langsame Attacken hat, aber nicht nur immensen Schaden verursacht, sondern auch noch Flächenschaden generiert, und einem Energiemesser, das dem Kampfmesser ähnelt, aber mehr Schaden zufügt.
Daneben liegen noch in verschiedenen Missionen unterschiedliche schwere Waffen verteilt, die jedoch nicht nachgeladen werden können. So könnt ihr beispielsweise einen schweren Bolter auffinden, eine Rotationskanone mit 200 Schuss, die durch die hohe Feuerrate ideal zum Auslöschen eines Schwarms ist.
Fortbewegung
Ein genauso immersiver Aspekt insbesondere mit einem Controller ist die Fortbewegung. Aufgrund des enormen Gewichts der Space Marine Rüstung fühlt ihr jeden einzelnen Schritt in den Händen, weil jeder Schritt eine leichte Erschütterung erzeugt. Gleiches gilt für die Benutzung eurer Sprungdüse und dem Herabfallen auf nichts ahnende Gegner.
Steuerung und Exekutionen
Die Belegung der Steuerungselemente ist sowohl auf der Tastatur als auch auf dem Controller sehr zugänglich gestaltet, sodass ihr keinerlei Schwierigkeiten habt, die jeweilige Aktion auszuführen. So habt ihr gerade zu Beginn einen sehr behaglichen Einstieg, um euch in die Tastenbelegung einzufinden, aber gleichzeitig in den darauffolgenden Missionen einen stetigen Anforderungsanstieg, sodass eine konstante Steigerung der Herausforderung merklich ist.
Positiv fällt auch auf, wie deutlich entsprechende Angriffe gekennzeichnet werden. Während die einfachen Tyraniden kein Problem darstellen, wenn ihr aufmerksam seid, bergen größere Gegner eine entsprechend höhere Gefahr. So leuchtet ein blauer Funke auf, sobald ein abwehrbarer Angriff bevorsteht, und ein roter sollte ein Angriff nicht konterbar sein.
Bei kleinen Gegnern, die in diesem Fall auf eure Rüstung springen, zersägt ihr diese in einem Zug. Bei größeren werden diese zurückgeschubst und aus der Parade gebracht, sodass ihr zum Gegenangriff ansetzen könnt.
Dazu blinken insbesondere größere Feinde rot, nachdem sie einiges eingesteckt haben, was bedeutet, dass diese von euch exekutiert werden können. Dabei hat jede Gegnerart, der ihr begegnet, seine eigenen Arten exekutiert zu werden.
Wenn euch das immer noch nicht reicht, wird euch noch die Möglichkeit geboten, zwischendurch entsprechende Gegner durch eure Parade zurückzudrängen und auf den Boden zu werfen, um diese anschließend mit einem gezielten Schuss aus euer Bolt-Pistole ins Jenseits zu befördern.
All diese brutalen Exekutionen und Kills bleiben natürlich nicht unbelohnt, denn je größer der Gegner ist, den ihr in einer Exekution zerfetzt, desto mehr Rüstung wird wieder hergestellt, was eine außerordentlich kraftvolle Dynamik ins Spiel bringt, wenn eine Horde auf euch zustürmt.
Wiederspielwert
Durch die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade und der durchweg abwechslungsreichen Killgestaltung hat das Spiel gewiss einen Wiederspielwert. Nicht zuletzt auch wegen des Mehrspielermodus, bei dem ihr das Spiel mit bis zu zwei Freunden genießen könnt, lohnt es sich, das Spiel immer wieder zu starten.
Grafik und Sound
Grafik
Die unglaublich detailliert Grafik macht dem Titel eines AAA-Spiels alle Ehre. Hierbei braucht sich das Spiel definitiv nicht zu verstecken. Die Grafik in den Spielsequenzen ist immens hochauflösend und die vielen Einstellungsmöglichkeiten bieten allen, die wirklich das Maximum herausholen wollen, einen Haufen Anpassungsmöglichkeiten.
Zwar werden für die nahtlose Funktionalität der Grafik auch entsprechende Hardwarevoraussetzungen verlangt, dies ist aber bei der Darstellung sowohl der Spielsequenzen als auch der Filmsequenzen in den Cutscenes absolut nachvollziehbar.
Die Cutscenes sehen natürlich aus und bringen absolute Filmatmosphäre auf. Die Spielszenen bieten eine herausragende Dynamik mit heftigen Explosionen und absolut hochkarätigen Kampfsequenzen, bei dem sich wirklich niemand beschweren kann, dass irgendetwas nicht richtig zu erkennen ist. Jedes kleinste Detail sowohl in der Spielwelt als auch auf den unterschiedlichen Rüstungen wirkt haarscharf und nicht nur gut sichtbar, sondern reflektiert und glänzt, so, wie es bei bestimmten Materialien wie Gold und Eisen vorkommt.
Sound
Ebenso wie bei der Grafik kann ich beim Sound keinerlei Defizit anmerken. Ein intensiver, aufstrebender, kraftvoller Sound begleitet euch, während ihr euch durch die Scharen schnetzelt. Beim Abflug aus eurer Basis zu einer Mission spielt zudem ein stimmungsvoller Soundtrack, der wirklich Lust macht, sich jetzt ins Gemetzel zu stürzen.
Alles in allem sind sowohl Grafik als auch Sound absolute Meisterwerke und brauchen sich in keiner Hinsicht zu verstecken. Hierbei gibt es wirklich nichts Negatives anzumerken.
Präsentation
Da es sich hierbei lediglich um eine digitale Fassung von Warhammer 40.000: Space Marine 2 handelt, kann ich weder auf die Verpackung noch auf deren Inhalt eingehen.
Ein herzliches Danke geht an den Publisher Focus Entertainment und den Entwickler von Warhammer 40.000: Space Marine 2, Saber Interactive, welche uns ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten.
Publisher | Focus Entertainment |
Entwickler | Saber Interactive |
Genre | Action, Adventure, Rollenspiel |
Konsole | PC, PS5, XBX |
Sprache | Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch – Spanien, Russisch, Japanisch, Chinesisch (vereinfacht) |
Text | Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch – Spanien, Russisch, Tschechisch, Japanisch, Koreanisch, Polnisch, Brasilianisches Portugiesisch, Chinesisch (vereinfacht), Spanisch – Lateinamerika, Chinesisch (traditionell), Türkisch, Ukrainisch, Thai |
Spieleranzahl | 3 |
Veröffentlichungsdatum | 09.09.2024 |
USK | 18 |
UVP | 59,99€ |