Die Welt steht am Abgrund und das Einzige, was dich über Wasser hält, ist dein Verstand. Während dein Verstand langsam zerbröckelt, musst du aufklären, wie und warum deine Patienten verstorben sind. Alle ließen ihr Leben unter mysteriösen Umständen. Willkommen in der Geschichte von ‚In Sound Mind‘.
Um was geht es?
Desmond Wales, ein Therapeut, erwacht im Keller seines Hauses. Wie er dort hingekommen ist und warum die Stadt unter Wasser steht, weiß er nicht. Erdbeben erschüttern das Gebäude von Zeit zu Zeit. Im ganzen Keller finden sich seltsame Nachrichten sowie an einem Punkt eine seltsame Flüssigkeit, welche ihn benommen macht. Nachdem er sich in das zweite Stockwerk gekämpft hat, findet er sich in seinem Büro wieder. Dort muss sich Desmond durch vier verschiedene Kassetten wagen, welche Aufnahmen von Therapiesitzungen sind. Jede Kassette birgt andere Gefahren und Ängste, denen sich Desmond stellen muss. Doch die größte Gefahr lauert in ihm selbst.
Story
Ohne die Erinnerung, warum er im Keller war, wacht Desmond Miles ebendort auf. Fragen über Fragen, doch im Moment zählt nur, dass er aus dem Keller herauskommt. Nachdem der Therapeut mit Geschickt den Aufzug wieder zum Laufen gebracht hat, betritt Desmond sein Büro sowie sein eigenes Apartment. Mithilfe von Kassetten, die er im ganzen Apartmentkomplex finden kann, betritt er die Psyche seiner Patienten und muss dabei herausfinden, was mit ihnen geschehen ist und wie diese Momente mit der seltsamen Flüssigkeit sowie anderen Faktoren zusammenhängen. Insgesamt gibt es vier Patienten, denen geholfen werden muss, sowie zwei weitere Kassetten für Desmond und den Endboss.
Wie bei so vielen Horrospielen ist die Frage nach der Glaubwürdigkeit interessant. Natürlich gibt es im echten Leben keine Schattenmenschen mit Radiotürmen als Köpfe oder Kassetten, welche die inneren Kämpfe der Patienten beschreiben – wahrscheinlich. Während am Anfang des Spiels Fragezeichen aufkommen, warum es solch verrückte Schattenmonster gibt und was es mit der seltsamen Flüssigkeit auf sich hat, erläutern sich diese im Laufe der Geschichte immer mehr, bis am Ende alles klar wird.
Der rote Faden durch In Sound Mind ist neben ‚überleben‘ ganz klar herauszufinden, was zum Teufel eigentlich los ist. Die verschiedenen Kassetten und Patienten sind recht kreativ zusammengeknüpft, und die Geschichte von einem Patienten hilft, in die Geschichte des nächsten einzutauchen. Natürlich gibt es schon seit Jahren Horrorspiele, welche auf den Schockfaktor ‚mentale Krankheiten‘ zurückgreifen, doch In Sound Mind macht es in keiner beleidigenden Art und Weise. Auch wenn ihr gegen die Patienten kämpft und ihr zum Teil wirklich genervt sein werdet, so kommt am Schluss immer heraus, warum und weswegen der Patient so gehandelt hat wie er es hat. Alles in allem fesselt einen dieses Spiel wie ich es selten zuvor erlebt habe. Ja, ich habe bereits in anderen Reviews geschrieben, dass ein Spiel mich gefesselt hat, aber In Sound Mind habe ich innerhalb von einer Woche durchgespielt, Stunden am PC verbracht und es hat mich nicht losgelassen. Ja, sogar die eine oder andere Träne ist geflossen, da mich das Spiel so berührte.
Charaktere
Desmond Miles ist der Hauptcharakter des Spiels und der einzige Charakter, den ihr spielen könnt. Innerhalb der Geschichte findet ihr einiges über ihn und seine Leben heraus. So arbeitet er als Therapeut für verschiedene Klienten, welche sich im Spiel wiederfinden. Über Desmond erfährt ihr relativ wenig im Vergleich zu anderen Spielen beziehungsweise das wichtigste von ihm wird erst am Ende verraten. Wäre diese Arbeit nicht schwer genug, wird Desmond zusätzlich von einem Stalker verfolgt, der ihn an einigen Checkpoints anruft, nur, um ihm das Leben schwer zu machen.
Tonia steht euch in Desmonds Büro zur Seite. Klingt eigentlich ganz normal, doch Tonia ist eine sprechende Katze! Während sie hauptsächlich in Desmonds Büro bleibt, gibt es eine Szene im Spiel, in der sie ihn aus einem Aufzug rettet. Sie ist ein sehr süßes Tierchen und nicht auf den Mund gefallen! Und ja, ihr könnt die Katze streicheln.
Desmonds Patienten kämpfen jeden Tag gegen ihre eigenen Dämonen. Seien es Wutanfälle, PTSD (Posttraumatisches Stresssyndrom), Paranoia oder Agoraphobie. In deren Kassetten kommt ihr den Patienten näher und hilft ihnen, mit ihren Ängsten klarzukommen beziehungsweise sie zur Ruhe kommen zu lassen, sollten sie bereits verstorben sein. Während eurer Reise durch die Kassetten trefft ihr Virginia, Max, Allen und Lucas.
Synchronisation
Im Spiel kommen relativ wenige Charaktere vor, und die meisten Informationen, die ihr erhalten werdet, findet ihr über Dokumente heraus, welche über die verschiedenen Level verteilt sind. Was die Synchronisation angeht: Es gibt im Moment nur eine englische Synchronisation. Untertitel und Oberflächensprache gibt es auch in Deutsch, Spanisch oder Koreanisch.
Insgesamt gibt es für In Sound Mind nur sieben Synchronsprecher! Am meisten hört ihr Mick Lauer, der Desmond sowie den Stalker spricht. Mick hat über 80 Credits als Schauspieler und Synchronsprecher auf der Internet Movie Database, unter anderem in RWBY, Final Fantasy VII Remake oder Who Killed Markiplier. Die anderen Stimmen sind Tiana Camacho (Tonia), Hayley Nelson (Virginia), Sam Haft (Allen), Joshua Tomar (Max), Luke Edward Smith (Lucas) und Helen Laser (Rosemary). Die Arbeit der Sprecher gefällt mir im ganzen Spiel hindurch, mit einem großen Ausrufezeichen über Hayley Nelson, die als Virginia eine Spitzenarbeit leistet und mich sehr an meine eigenen Ängste und Sorgen erinnert.
Spieldesign
Der Keller ist ein kurzes Tutorial. Hier macht ihr euch mit der Steuerung vertraut. Das Spiel gibt euch auch später mehrere Tipps und Tricks, wie ihr bei bestimmten Momenten weiterkommt, jedoch sind die erwähnten Hilfen nicht immer so hilfreich wie ihr euch das wünscht. Um die Ecke denken ist auf alle Fälle erwünscht. Der Stalker hinlässt euch im ganzen Spiel Nachrichten, welche als höhnisch empfunden werden, aber gleichzeitig Tipps für Puzzles oder Ähnliches sind. Also immer schön brav die Dokumente lesen, sie werden euch sehr weiterhelfen!
Für Einsteiger in das Horrorszenario würde ich dieses Spiel wärmstens empfehlen, da In Sound Mind nicht zu gruselig ist und keine Gore oder Ähnliche vorhanden sind. Gleichzeitig kann euch das Spiel schwer im Magen liegen, wenn ihr selbst oder Personen in eurem Umkreis von psychischen Krankheiten betroffen sind. Hier reißt das Spiel Wunden auf, welche auch schon Jahre lang geschlossen waren. So traf mich die erste Kassette am meisten, da (Vorsicht Spoiler!) sich Virginia umbringt und die Art und Weise sehr an einen Selbstmord in meinem Freundeskreis erinnert. Da musste ich den Laptop erst einmal zuklappen und eine Pause einlegen.
Jedoch ist In Sound Mind sehr abwechslungsreich, vor allem was das Leveldesign angeht! Obwohl die Welt eher klein gehalten wird, sind diese Bereiche voller genialer Ideen, welche selbst erfahrene Gamer wie mich zum Staunen gebracht haben. Ich möchte euch einige Momente zeigen, die mich faszinierten:
Apartments – In den Apartments findet ihr Desmonds Büro/Zuhause, den Keller sowie ein Stockwerk mit verschiedenen weiteren Apartments. Von diesem Stockwerk aus erreicht ihr auch die Heime der Patienten. Jeder Patient hat ein kleines Zuhause, welches ihr erforschen und die Kassette finden müsst. Nachdem ihr die Kassette des jeweiligen Patienten abgeschlossen habt, könnt ihr mit euren neuen Waffen und Erkenntnissen zurück in das Heim gehen und vorher nicht erreichbare Objekte und Informationen holen. Auch lustig: Bei den nicht betretbaren Apartments verändern sich die Zimmernummer jedes Mal, wenn ihr hinschaut. So hatte ich schon die folgenden Apartmentnummern: „666“ „420“ „69“ „∞“ oder „:3“.
Virginia – Sie ist auf der ersten Patientenkassette, im Spiel sowie in der Demo. Neben einem spiegelhassenden Geist findet ihr in diesem Level Schaufensterpuppen. Diese Puppen verändern ihren Standort, wenn ihr wegsieht und in mehreren Instanzen helfen sie euch sogar weiterzukommen!
Max – In seinem Level müsst ihr einen Bullen beruhigen, welcher Desmond am liebsten mit Haut und Haar fressen würde (im negativen Sinne!). Um den Bullen zur Ruhe zu bringen, müsst ihr Pillen herstellen. In einem Dokument im Level findet ihr die Information, dass die Pillen bei Kühen aufgrund des Geruchs und der Hormone dazu führt, dass sie sich beruhigen. Menschentests sind angesetzt! Ew!
In einem meiner letzten Reviews habe ich darüber gesprochen, wie gruselig es für mich war, Outlast ohne Waffen zu spielen. In In Sound Mind habt ihr mehrere Gegenstände zu Verfügung, welche euch bei bestimmten Gegnern und Momenten besser helfen und mit den Kassetten freigeschaltet werden. So erhellt die Signalpistole dunkle Räume und vernichtet Öl, während mit der Glasscherbe geheime Nachrichten an Wänden und Decken gelesen werden können. Insgesamt gibt es in diesem Spiel acht Gegenstände, welche als Waffen eingesetzt werden können. Eine Waffe, die Shotgun, kann übersehen werden!
Natürlich gibt es auch in diesem Spiel Sammelobjekte! Das sind Pillen, welche in allen Leveln zuhauf gefunden werden können. Sie helfen verschiedene Fähigkeiten von Desmond zu erhöhen, zum Beispiel Gesundheit oder Schnelligkeit. Für die Musikfreunde unter euch gibt es auch Schallplatten zu finden, welche ihr euch in Desmonds Büro anhören könnt.
Grafik und Sound
Über die Grafik kann ich mich nicht beschweren! Da im First Person Mode gespielt wird, erkennt ihr im ganzen Spiel die Liebe zum Detail. So haben sogar die Essensverpackungen im Zuhause der Patienten Details an sich. Auf jeden Fall empfehle ich, sich gut und gründlich Zeit zu nehmen und durchzuatmen, um die Welt von In Sound Mind zu genießen. Weil das Leveldesign zum Teil sehr verrückt ist, ist auch die Grafik durchgeknallt! Verrückte Momente, Dämpfe, welche Desmond das Hier verdrehen: Alles wurde mit sehr viel Geschick umgesetzt. Ich habe das Spiel auf einem Gaminglaptop mit durchschnittlich 60 FPS spielen können.
Der Soundtrack hat mich von Anfang an aus den Socken gehaut! So ist nicht nur die Hintergrundmelodie faszinierend, auch die Songs, welche für die Schallplatten (siehe Sammelobjekte) eingesungen wurden, sind absolut hinreißend. Als Beispiel für eine Hintergrundmusik füge ich die Musik ein, welche spielt, wenn ihr den Bullen ärgert. Da läuft es einem eiskalt den Rücken herunter!
Kleinere Glitches habe ich nur bei der Grafik bemerkt. Wenn ihr ein Objekt anklickt und gleichzeitig noch bewegt, kann es sein, dass ihr euch im nächsten Moment am anderen Ende des Raumes befindet. Dieser Glitch kommt aber nur mit dem richtigen Timing vor!
Präsentation
In Sound Mind hat zwei verschiedene Kaufoptionen. So gibt es zum einem die normale Option, welche nur das Spiel beinhaltet, sowie die Deluxe Option, die neben dem Spiel den Soundtrack und ein digitales Artbook enthält.
Gleichzeitig kann das Spiel auch gedownloaded werden, solltet ihr kein Interesse an einer Disk haben. DLCs sind im Moment keine angekündigt.
Dabei muss ich erwähnen, dass der Grund, warum ich die Demo von In Sound Mind im Februar angezockt habe, das Cover war. Auf dem Cover sieht man den Stalker sowie Tonia, eine Schaufensterpuppe sowie den ersten Boss. Beim Stalker dachte ich mir, dass dieser aussieht wie Nick Valentine aus Fallout 4 und wurde neugierig!
Mehr Infos zu In Sound Mind findet ihr auf sevengamer.de!
Überzeugt euch selbst und holt euch hier „In Sound Mind“
In Sound Mind | |
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Entwickler | We Create Stuff |
Publisher | Modus Games |
Genre: | Puzzle, Indie, Action, Adventure, Horror |
Konsole | Nintendo Switch, Xbox Series, Microsoft Windows, PlayStation 5 |
Text/Sprache: | Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Japanisch, Koreanisch, Russisch, Chinesisch (vereinfacht und traditionell), Portugiesisch |
Spieleranzahl Resident Evil: Village | 1 |
Veröffentlichungsdatum | 28. September 2021 |
USK | 1 |
UVP | € 29,99 |