Review: Raft für PC

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Review Raft für PC
Raft ©Axolot Games

Seit 2018 schickt Raft Spieler auf einem einsamen Floß auf das offene Meer. Nachdem das zweite Chapter so viele positive Rezensionen erhalten hatte, haben wir das Spiel selbst getestet und warten nun bereits gespannt auf die Fortsetzung.

Um was geht es bei Raft?

Inmitten der offenen See treibt ein orientierungsloses Floß umher. Es scheint kein Land in Sicht und ein hungriger Hai liegt bereits auf der Lauer, um jederzeit die Bretter, die das kleine Floß zusammenhalten zu zerstören. Es braucht einen echten Überlebenskünstler, um aus dieser wackeligen Situation zu entkommen.

Story

Raft startet und wir spawnen direkt auf unserem kleinen Floß mit nichts als einem Haken in der Hand. Es gibt weder ein Tutorial noch weitere Anweisungen oder Hilfestellungen. Wir sind genauso verloren, wie unser Charakter auf dem offenen Meer.

So treiben wir weiter dahin und sammeln mit dem Haken alles auf, was wir finden können. Zunächst hat es ganz den Anschein, als wäre Raft ein Survival-Spiel ohne weitere Story. Erst nachdem wir ein Funkgerät und eine Navigation errichtet haben, gelangen wir zum ersten von vielen Schauplätzen, die alle ihre eigene Geschichte erzählen.

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Raft ©Axolot Games

Im Laufe der Zeit wird unser Floß immer größer und unsere Einrichtung immer fortschrittlicher. Genauso werden auch die Orte, die wir bereisen, immer größer und beeindruckender.

Raft befindet sich derzeit im Early Access und die Entwickler arbeiten bereits an neuen Schauplätzen, die wir zukünftig erkunden können. Das Spiel bietet einerseits mysteriöse und unbekannte Orte mit einer spannenden Story und andererseits das klassische Survival-Prinzip, das kein Ende vorsieht.

Charaktere

Bevor wir das erste Spiel starten, können wir zwischen einem weiblichen und männlichen Charakter wählen. Ihr Aussehen können wir jedoch nicht weiter verändern oder anpassen. Ebenfalls gibt es keine Hintergrundgeschichte oder weitere Informationen zu den Figuren.

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Raft ©Axolot Games

Im Laufe des Spiels erkunden wir verlassene Orte und finden Notizen von Menschen, die einmal an diesen Orten gelebt haben. Diese Hinweise helfen uns zwar beim Voranschreiten der Story, erzählen jedoch nicht viel über die Personen, die sie geschrieben haben.

Ohne auch nur einen anderen Menschen zu treffen, treiben wir weiterhin auf offener See und halten nach der nächsten Insel Ausschau.

Spieldesign

Raft ist in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen spielbar. An dieser Stelle möchte ich jedem Anfänger empfehlen, das Spiel auf dem leichten Level zu starten. Der Schwierigkeitsgrad wirkt sich auf Hunger und Durst des Charakters aus, das heißt, im schweren Level benötigt unsere Figur ständig Essen und Trinken. Wir können nicht einmal in Ruhe eine Insel erkunden, ohne mehrmals auf das Floß zurückzulaufen, um etwas essen zu müssen.

Sammeln und Bauen

Beim Spawnen erhalten wir einen einfachen Haken, mit dem wir alles, was an unserem Floß vorbei schwimmt, aufsammeln können. Das ist essentiell, um später einen Grill, einen Schlafplatz, Gemüsebeete und vieles weitere zu bauen.

Da es kein Tutorial gibt, müssen wir uns selbst beibringen, wie man Dinge baut. Im Tab-Menü sehen wir, welche Dinge wir bauen können und was wir dafür benötigen. Jedoch schwimmt nicht alles an unserem Floß vorbei.

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Raft ©Axolot Games

Materialien wie Sand, Kupfer und Metall finden wir in den Riffen vor jeder Insel und können sie im Schmelzofen weiterverarbeiten. So entstehen beispielsweise Glas und Metallbaren.

Je mehr Inseln wir erkunden und desto mehr Materialien wir finden, umso bessere Gegenstände können wir damit herstellen. Ein einfacher Grill bietet gerade einmal Platz, um darauf eine Kartoffel zu kochen. Auf einen fortgeschrittenen Grill dagegen passen drei gleichzeitig darauf.

Die Tiere

Seit beginn des Spiels ist der Hai unser steter Begleiter. Er versucht unser Floß zu fressen und verletzt uns, sobald wir ins Wasser fallen. Haben wir erstmal einen Speer hergestellt, können wir den Hai damit töten. Es ist sogar sehr wichtig, dass wir ihn töten, denn wir erhalten wertvolles Fleisch und können ohne Störung in den Korallenriffen Materialien abbauen. Nach einer gewissen Zeit kehrt der Hai jedoch zurück.

Neben dem Hai ist die Möwe ein weiteres nerviges Tier. Sobald wir einmal nicht hinsehen, frisst sie unser angebautes Gemüse und Blumen. Wenn wir sie töten, erhalten wir ebenfalls Fleisch und Federn, die zur Herstellung von Gegenständen verwendet werden. Um die Möwe abzulenken, können wir eine Vogelscheuche aufstellen. So bleiben die Früchte geschützt, wenn wir das Floß verlassen. Die Scheuche geht jedoch schnell kaputt und die wertvollen Planken, die wir dafür verwenden mussten, bekommen wir auch nicht wieder.

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Raft ©Axolot Games

Wenn wir unsere erste große Insel betreten, finden wir ein weiteres Tier: ein aufgescheuchtes Alpaka, das vor uns davon rennt und sich nur mit einem Netzwerfer einfangen lässt. Nachdem wir es gefangen und auf unser Floß gebracht haben, lebt das Alpaka am besten in einem Gehege mit genügend Grasflächen. Mithilfe einer Schere erhalten wir regelmäßig Wolle und können damit Ausrüstung herstellen. Das Alpaka sieht nicht nur süß und flauschig aus, wir können ihm sogar einen Namen geben. Außerdem gibt es noch zwei weitere Tierarten, die wir fangen können.

Forschung

Der Forschungstisch ist wichtig, um weitere Gegenstände herstellen zu können. Wenn wir ein neues Material entdeckt haben, erlenen wir über die Forschung, wie wir es einsetzen können.

Um alles zu erlernen, müssen wir gründlich in jedes Riff tauchen, jede Insel und jeden Ort absuchen. An bestimmten Orten finden wir außerdem Baupläne für Gegenstände. Oftmals werden genau diese Gegenstände dann am nächsten Schauplatz der Geschichte benötigt.

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Das Herstellungsprinzip ist ganz realistisch und nachvollziehbar. Beispielsweise stellen wir mithilfe von gebranntem Sand Glas her und aus Ton können wir Schüsseln formen. Um große Anbaubeete herzustellen, benötigen wir Nägel, die wir wiederum aus Schrott herstellen können.

Blumen und Gemüse

Blumen sehen schön aus und haben zudem noch zwei weitere Funktionen. Aus den geernteten Blüten können wir Farbe herstellen und damit unser Floß und Möbel lackieren. Zur Verfügung stehen die Farben Blau, Gelb, Schwarz, Weiß und Rot, die beliebig zusammen gemischt werden können.

Sobald wir unseren ersten Bienenstock errichtet haben, erhalten die Blumen ihre zweite Funktion. Ganz wie in der echten Natur, benötigen Bienen Blumen. Also müssen wir darauf achten, nicht alle Blumen gleichzeitig zu ernten. Nur so erhalten wir nach gewisser Zeit Honigwaben.

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Gemüse ist das erste Nahrungsmittel, das wir auf dem offenen Meer in Fässern finden. Wir können es roh essen, einpflanzen, auf den Grill legen oder zum kochen verwenden. Die Anzahl unterschiedlicher Gemüsesorten ist jedoch begrenzt. Während sich Kartoffeln und Rüben als Ganzes einpflanzen lassen, können wir von Erdbeeren nur die Samen einpflanzen.

Nützlich ist außerdem der Anbau von Bäumen. Zwar bringt nicht jede Baumart Früchte, dafür aber wertvolle Planken. Denn Planken werden für die Erweiterung des Floßes, für Motoren, zum Kochen und viele weitere Gegenstände benötigt. Man kann nie genug davon haben.

Grafik und Sound

Raft besitzt einen ganz eigenen Grafikstil, der mich bereits in der ersten Sekunde in den Bann gezogen hat. Die Grafik ist zwar relativ simpel gehalten, überrascht allerdings mit wunderschönen Szenen, beispielsweise einem atemberaubenden Ausblick über den Berggipfel, in ein türkis schimmerndes Tal oder auch die bunten Korallenriffe, die vor jeder Insel Schätze bereithalten.

Raft ©Axolot Games

Offiziell befindet sich Raft noch im Early Access. Dementsprechend tauchen hin und wieder kleine Bugs auf. So schwimmt der Hai auch gerne mal durch das Floß hindurch oder unser Alpaka steht zur Hälfte im Zaun. Mich persönlichen haben diese Fehler weniger gestört, da sie keine Auswirkung auf das Spiel selbst hatten. Sie waren sogar ganz lustig anzusehen.

Im Hintergrund des Spiels läuft eine ruhige, melodische und instrumentale Musik. Die sanften und beruhigenden Töne spiegeln die ruhige Atmosphäre auf dem Floß wieder. In den Soundeinstellungen können wir auswählen, in welchen Abständen die Musik im Hintergrund ertönen soll.

Raft
PublisherAxolot Games
EntwicklerRedbeet Interactive
GenreSurvival, Abenteuer
Konsole/PlattformPC
Text/SpracheEnglisch, Deutsch und andere
Spieleranzahl1 bis 2
Veröffentlichungsdatum23. Mai 2018
USKunbekannt
UVP19,99 €
Überblick der Rezensionen
Story/Atmosphäre
10
Charaktere
5
Spieldesign
8
Balance
7
Grafik & Sound
8
Preis-Leistungs-Verhältnis
10
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Gaming, Bücher, Konzerte/Festivals und meine CD-Sammlung sind meine Leidenschaften. Ich zocke am PC und auf der Nintendo Switch. Dabei sind Shooter, Battle Royale und Aufbauspiele meine Favoriten. Mein Lieblingsgame? Pokémon Platin und FlatOut 2 ♡
review-raft-fuer-pcAls ich zu spielen begonnen habe, dachte ich, dass es sich bei Raft um ein reines Survival-Spiel handelt. Umso überraschter und begeisterter war ich, nachdem ich den ersten Ort und die Geschichte dazu gefunden habe. Das Spiel fesselt von der ersten Minute an und wirkt gleichzeitig, dank der ruhigen Hintergrundmusik, entspannend. Oft habe ich die Zeit aus den Augen verloren und länger gespielt als ich ursprünglich vorhatte. Mit einem Preis von knapp 20 € bietet Raft bereits jetzt eine umfangreiche Story, einzigartige Grafik und durchdachtes Spieldesign.
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S.H.
27. November 2020 1:52

Top Review zu einem super Spiel!
Es ist einfach jedes mal wieder toll etwas von dir zu lesen, da man einfach merkt wie viel Liebe du in deine Artikel einbringst. Auch hier finde ich alles einfach super beschrieben und es spiegelt auch genau meine eigenen Erfahrungen mit dem Spiel wieder. Wie du schon sagtest ist es jedoch auf höheren Schwierigkeitsgraden gerade für Survival-Einsteiger doch etwas überfordernd :P
Ich finde du machst eine Top Arbeit! mach bitte weiter so!