Mit Violet Evergarden: Der Film mündet die Story rund um die namensgebende Protagonistin Violet in ihr großes Finale. Ob mich der Film genauso emotional überzeugen und mitreißen konnte wie die Serie, verrate ich euch nun.
Um was geht es in Violet Evergarden: Der Film?
Mittlerweile sind einige Jahre seit dem Kriegsende ins Land gezogen. Das einstige Postamt ist nun ein Museum und die junge Violet Evergarden noch heute eine außergewöhnliche Berühmtheit. Doch was wurde aus Violet?
Um die Worte „Ich liebe dich“ zu verstehen, hat Violet nach dem Krieg den Weg zu einer Autonomem Korrespondenzassistentin, auch AKORA genannt, eingeschlagen. Sie verfasst sehr persönliche Briefe für ihre Kundinnen und Kunden und beginnt dabei durch ihre zahlreichen Aufträge und emotionalen Begegnungen ihre eigene Gefühlswelt zu erschließen.
Ihr Glaube daran, dass ihr einstiger Major Gilbert noch am Leben ist, treibt sie stetig voran. Doch trotz alledem verspürt Violet in ihrem Inneren eine große Lücke klaffen. Als Hodgins ein ungewöhnlicher Brief ins Auge fällt, schöpft Violet wieder Hoffnung.
Story
Obwohl drei verschiedene Geschichten erzählt werden, verfolgt die Story jeweils ganz klar einem roten Faden und weiß dabei gekonnt, einem als Zuschauer mitzunehmen. Der Spannungsbogen wird gekonnt wie eine Achterbahn auf und ab geführt und sorgt vor allem auf der emotionalen Ebene für ein gewaltiges Beben.
Natürlich steht besonders Violets persönliche Geschichte im Vordergrund. Letztlich münden zwar alle Fäden in einem Strang, dennoch können auch die zwei Nebengeschichten für sich neugierig machen: die Suche nach Antworten und der Wunsch, den hinterlassenen Freude zu bereiten.
Charaktere
Violet Evergarden: Der Film hält neben den bekannten Charakteren aus der Serie auch ein paar neue für uns bereit.
Violet Evergarden hat lange im Krieg an der Seite von Major Gilbert gekämpft und schlägt sich, nachdem der Krieg sein Ende gefunden hat, als AKORA durch. Dabei ist sie auf der Suche nach der Bedeutung der Worte „Ich liebe dich“. Bei ihrer Arbeit sammelt sie zahlreiche Erfahrungen, was die Welt der „Gefühle“ so angeht und wird dadurch zu einer der beliebtesten AKORA in ganz Leiden.
Claudia Hodgins ist Violets Chef und damit auch der Leiter der C.H.-Postbehörde. Er kümmert sich um Violet als wäre sie seine eigene Tochter. Zu Kriegszeiten war er Lieutenant Colonel und bereits in der Militärakademie eng mit Gilbert befreundet.
Gilbert Bougainvillea, der zweite Sohne der Bougainvillea-Familie, übernahm zu Kriegszeiten als Major ein Regiment von Leiden. Er nimmt sich Violet an und lehrt sie Lesen und Schreiben, sodass auch sie das Leben als Mensch und nicht nur als Waffe kennenlernt.
Der älteste Sohn der Bougainvillea-Familie, Dietfried Bougainvillea. Der Captain der Seestreitkräfte von Leiden wirkt sehr streng und spricht oftmals Dinge aus, die so nicht gesagt werden sollten. Er übergab Violet an Gilbert als Waffe für den Krieg.
Julis ist ein Junge, der schon lange im Krankenhaus liegt. Er weiß, dass er nicht mehr lange lebt und beauftragt Violet für ihn, mehrere Briefe zu schreiben. Er möchte seiner Familie und seinem besten Freund seine wahren Gefühle mitteilen.
Ann Magnolias (Anime Episode 10) Enkelin Daisy Mangolia entdeckt die alten Briefe, die Ann von ihrer Mutter über 50 Jahre hinweg bekommen hat. So erfährt sie von der Existenz der AKORA und macht sich auf, um herauszufinden, wer diese Violet Evergarden war, die für ihre Großmutter so viele Briefe geschrieben hat.
Synchronisation
Die hochwertige deutsche Synchronisation stammt von Scalamedia unter der Leitung von Dialogbuchautor und -regisseur Matthias von Stegmann. Die Synchronsprecher sind die gleichen wie bei der Animeserie und so hören wir erneut unter anderem Paulina Rümmelein als Violet Evergarden wieder.
Wie schon in der Serie und bei dem Film Violet Evergarden: Das Band der Freundschaft können die deutschen Stimmen ebenso gut überzeugen und gefühlstechnisch den Zuschauer mitnehmen wie die japanischen Originalstimmen.
Hier noch einmal die Besetzung im Überblick:
- Violet Evergarden – Paulina Rümmelein
- Benedict Blue – Benedikt Gutjan
- Cattleya Baudelaire – Laura Maire
- Claudia Hodgins – Karim El Kammouchi
- Dietfried Bougainvillea – Max Felder
- Gilbert Bougainvillea – Paul Seldmeir
- Julis – Jakob Brendel
- Iris Cannary – Farina Brock
- Luca – Leo Nicolas Douglas
- Alter Mann – Erich Ludwig
Animation
Auch der Story-abschließende Film stammt aus dem Studio Kyoto Animation (unter anderem Love, Chunibyo & Other Delusions! und Lucky Star). Dadurch ist es nicht verwunderlich, zumindest für Kenner der Serie, dem anderen Film oder des Specials, wenn ich sage, dass die Qualität des Animes weiterhin ein sehr hohes Niveau hat.
Gespickt voller Liebe zum Detail, und das tatsächlich von Anfang bis Ende, machen hier definitiv einen großen Teil aus: seien es die alten, abgegriffenen Briefe, Kleidung, die durch den Wind in Bewegung gerät oder die feinsten Details an Gebäude und Landschaften. Animationstechnisch wirkt das schon sehr beeindruckend, doch am Ende sind es die Charaktere, deren Gesichter und zahlreichen Emotionen, die einem vollends mitreißen. Es braucht nun mal nicht immer Worte, um Emotionen darzustellen.
Technisch betrachtet liegt die vorliegende Blu-ray in 1080p und 16:9 oder alternativ 2,40:1 (1080p/24) vor. Als UHD Blu-ray sogar in 4k und Breitbild gemastert.
Sound
Neben der sehr guten deutschen Synchronisation sorgen natürlich auch der restliche Sound und die einzigartige gefühlvolle Musik für eine beeindruckende Atmosphäre und eine gelungene emotionale Reise.
So lassen zirpende Grillen oder zwitschernde Vögel beispielweise die Szenerie am Grabe um ein Vielfaches authentischer wirken. Auch hier zeigt sich somit die Verliebtheit des Studios in den kleinen Details.
Technisch gesehen erwartet uns in allen drei Ausführungen der Limited Special Edition das Format DTS-HD Master Audio 5.1.
Präsentation
Die Violet Evergarden: Der Film Limited Special Edition von LEONINE Anime kann sich wirklich sehen lassen. Allein der Umkarton der eigentlichen Box ist ein wahnsinniger Hingucker und zeigt uns auf Vorder- und Rückseite jeweils ein gemeinsames Artwork von Violet und Gilbert.
Die eigentliche Box ist aus dickerem Karton und sowohl auf der Außenseite als auch auf der Innenseite geziert von einem Artwork. Vorne sehen wir einen Schreibtisch mit vielen Briefen und Bildern. Innen finden wir eine Seitenansicht von Violet und neben der Blu-ray zahlreiche Extras:
So finden wir drei wunderschöne Artcards sowie drei Imageboard-Karten. Das Herzstück der Extras machen die beiden Booklets aus, die auf hochwertiges und festes Papier gedruckt wurden.
Booklet I umfasst 32 Seiten und befasst sich mit den Charakteren sowie einigen Interviews mit den japanischen Synchronsprechern, ein Art Board mit Erklärung, eine Galerie und Credits.
Booklet II besteht auch aus 32 Seiten und beinhaltet ein Talk-Event anlässlich der Kinopremiere sowie zwei Staff-Talks.
Ein herzliches Danke geht an LEONINE Anime, welche uns ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte.
Violet Evergarden: Der Film | |
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Originaltitel | 劇場版 ヴァイオレット・エヴァーガーデン |
Publisher | LEONINE Anime |
Studio & Produzenten | Kyōto Animation |
Genre | Drama, Romantik |
Medium | Blu-ray, DVD, UHD Blu-ray |
Sprachen | Deutsch, Japanisch |
Untertitel | Deutsch |
Volumes | Film |
Laufzeit | ca. 140 Minuten |
Sound | DTS-HD 5.1 Master Audio |
Veröffentlichung | 25. März 2022 |
FSK | 12 |
UVP | 33,99 € (BD), 28,99 € (DVD), 47,99 € (UHD) |