Review: Smalland: Survive the Wilds für PC

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Review: Smalland: Survive the Wilds für PC - Beitragsbild
Smalland: Survive the Wilds ©Merge Games, Maximum Entertainment

Wenn alles, was in der normalen Welt als winzig erscheint, auf einmal zu einer riesigen Bedrohung wird, seid ihr in Smalland angelangt. Es ist ein Titel, der euch auf die Größe einer Ameise schrumpfen lässt und im Wald aussetzt.

Um was geht es in Smalland: Survive the Wilds?

In Smalland seid ihr, wie es der Titel schon andeutet, auf eine sehr geringe Größe geschrumpft und müsst euch im Wald beweisen. Wenn Pfützen zu Seen werden, wenn Bäume zu Wolkenkratzern werden und wenn einfache Straßenrisse zu Canyons werden, wisst ihr: Ihr seid in Smalland angelangt.

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Zu Beginn werdet ihr in die Story eingeführt, indem vor euch ein verletzter Soldat liegt, der berichtet, dass sein Dorf von Hornissen heimgesucht wurde und ihr zum Befehlshaber gehen müsst, um ihm davon zu berichten. Danach schickt euch dieser zum Ältesten und so startet ihr in das Spiel hinein.

Die Wege zu den einzelnen Personen sind voll von Gefahren: Von Ameisen über Bienen bis hin zu Kakerlaken und Grashüpfern, die euch ans Leder wollen, ist alles gegeben. Während ihr euch in unzähligen Kämpfen behaupten müsst, warten viele unterschiedliche Belohnungen, die euch das Leben erleichtern. So bekommt ihr, wenn ihr die nötigen Materialien eingesammelt habt, stärkere Rüstungen von den jeweiligen Personen, die ihr im weiteren Verlauf besucht.

Mit diesen Rüstungen und Gegenständen wiederum könnt ihr euch noch größeren Gegnern entgegenstellen wie dem ersten Boss, der sich euch in den Weg stellt: der berühmte und gefürchtete Nashornkäfer.

Story

Obwohl die Story nicht im Vordergrund steht, ist sie dennoch gut strukturiert und nachvollziehbar aufgebaut. Es ist aus meiner Sicht kein Hauptbestandteil des Spiels, aber dennoch ein netter Aspekt, wenn ihr neben den Abenteuern beim Erkunden noch eine Geschichte erzählt haben möchtet.

Positiv anzumerken ist, dass alle Charaktere einen sinnvollen Bezug zueinander haben und es einen verfolgbaren roten Faden gibt, der sich durch das Spiel zieht. So baut sich im weiteren Verlauf die Story immer weiter auf und wird derzeit auch noch mit Updates erweitert.

Auch wenn die Story im Prinzip lediglich heruntergeleiert wird, sehe ich das als keinen negativen Aspekt an, da es ganz offensichtlich ist, dass Smalland nicht mit einer komplexen und tiefgreifenden Story herausstechen will, sondern mehr Wert auf das Spielgeschehen legt und sich mit diesem gleichzeitig auch profiliert.

Insgesamt finde ich, was die Story anbelangt, dass keine unglaublich anspruchsvolle, noch nie da gewesene Geschichte erzählt wird. Eher ist das einer der Aspekte, die Smalland so vielseitig und interessant machen, obwohl sie das Rad nicht neu erfinden.

Charaktere

Um in diesem Review nicht alles bereits vorwegzunehmen, werde ich nur auf die Charaktere eingehen, die ihr zu Beginn des Spiels trefft, sodass ihr einen Eindruck der Charakterbeziehungen und der Story bekommt.

Hildred

Zu Beginn, wenn ihr in der Welt erscheint, bemerkt ihr einen verletzten Soldaten, der angelehnt neben euch liegt und eine Botschaft an Captain Herne hat. Im Folgenden müsst ihr dem Captain ausrichten, dass Hildred einer der wenigen Überlebenden eines Dorfes ist, das von Hornissen heimgesucht und zerstört wurde.

Herne

Ein Captain, der euch am Anfang mit dem Nötigsten ausstattet und zum nächsten Charakter schickt: dem Ältesten. Am Anfang bekommt ihr dort zwei nützliche Rüstungen, die euch entweder mehr Schutz geben oder widerstandsfähiger Kälte gegenüber machen. Gleichzeitig erfahrt ihr dort etwas über Baumlager und könnt eure Fähigkeitspunkte wieder zurücksetzen lassen, sodass ihr die Möglichkeit bekommt, sie wieder neu zu verteilen, um einen anderen Schwerpunkt zu setzen.

Review: Smalland: Survive the Wilds für PC - Screenshot Herne
Captain Herne ©Merge Games, Maximum Entertainment

Der Älteste

Der Älteste ist, wie der Name schon ahnen lässt, der weiseste und älteste Charakter in Smalland, der euch von einem verlorenen Schlüssel erzählt, der das Schloss für eine Truhe öffnet, in der sich das Elixier des Lebens befindet. Als ihr ihm von dem Überfall erzählt, schickt er euch zu Siedlern des Überlandes, um mehr über den Angriff zu erfahren. Des Weiteren rät er euch, den Kontakt zu Kalev und Herne zu suchen, da sie helfen können, und markiert zusätzlich die Standorte von Skadi und Drustana.

Kalev

Als einstiger Minenarbeiter, dessen Minenschacht plötzlich einstürzte, hat er jetzt das nötige Wissen, um euch eine Steinrüstung anzubieten, die ihr mithilfe des Steins aus der Mine bauen könnt. Dafür gibt es dann auch die entsprechende Spitzhacke, die ihr jedoch erst bauen könnt, wenn ihr gegen die Feinde kämpft, die die Mine besetzt haben: die gefährliche Bulldogenameise, dessen Horn ihr braucht, aus dem der Kopf der Mandibel-Spitzhacke gemacht ist.

Skadi

Als erfahrener Wesensforscher begegnet ihr bei Skadi einem Charakter, der sehr wissenschaftsorientiert ist. Dieser sagt euch, dass ihr ihm einen Kopf vom gefürchteten Nashornkäfer bringen sollt, damit er an diesem weitere Forschungen vornehmen kann. Bei ihm bekommt ihr eine Urzeitrüstung, die deutlich stärker ist als eure Anfängerrüstung und die Steinrüstung, die ihr von Kalev erhalten habt.

Drustana

Der am besten geschützte Charakter: Von Bienen umgeben müsst ihr euch entweder an Horden von diesen vorbeischleichen oder durchkämpfen, was vor allem am Anfang eine richtige Herausforderung darstellt. Seid ihr dann mal tief in das Territorium der Bienen vorgedrungen, erwartet euch Drustana mit der zu Beginn stärksten Rüstung im Spiel, welche jedoch nicht einfach herzustellen ist, da ihr dafür einen Haufen unterschiedlicher Materialien braucht.

Bewertend sind die Charaktere allesamt durchaus unterschiedlich, sowohl im Aussehen als auch interessentechnisch und was deren Behausung angeht. Es ist durchaus eine gute Variation gegeben, doch es muss dennoch klargestellt werden, dass es kaum bis gar keinen richtigen Bezug zu den einzelnen Charakteren gibt. Somit dienen sie mehr der Informationsweitergabe als wirklich richtigen Kontakten oder Gehilfen.

Spieldesign

Steuerung

Was die Steuerung des Spiels anbelangt, ist sie ziemlich simpel und intuitiv. Mit den gängigen Tasten WASD bewegt ihr euch fort und mit den entsprechenden Maustasten führt ihr Aktionen aus und greift eure Gegner an. Die Attacken sind bei Nahkampfwaffen jeweils in eine leichte Attacke und eine schwere Attacke aufgeteilt.

Tutorial

Gerade am Anfang, wenn ihr das Spiel startet und bei dem Verletzten landet, ist der Weg durch entsprechende Tutorial-Eulen gekennzeichnet, sodass ihr deutlich erkennen könnt, in welche Richtung ihr gehen müsst, während ihr nebenbei noch Tipps und Funktionen vom Spiel erklärt bekommt.

Ein Kritikpunkt in der Hinsicht ist jedoch, dass ihr in der Zeit, in der ihr am Lesen seid, weiterhin angegriffen werden könnt, was den Lesefluss und das Behalten der Informationen für mich etwas stressig gemacht hat.

Ein weiterer Kritikpunkt aus meiner Sicht, welcher wahrscheinlich aber in absehbarer Zeit behoben wird, ist, dass die gesprochenen Texte und Tutorials zwischen Deutsch und Englisch wechseln, obwohl man Deutsch als Sprache ausgewählt hat. So kann es sein, dass ihr dem Ältesten auf Englisch eine Frage stellt und er euch auf Deutsch antwortet, was gerade für die weniger Sprachaffinen ein Problem darstellen könnte, insbesondere bei den Tutorials.

Inhalte

Im Bezug auf Spielinhalte und Abwechslung im Spiel gehen die Meinungen auseinander. Was jedoch klar fest steht, ist, dass die Roadmap sehr vielversprechende Erweiterungen und Updates verspricht, was dem Spiel aus meiner Sicht sehr zugutekommt. Auf die Frage, ob sich das Spiel derzeit schon zu spielen lohnt, ist die Antwort aus meiner Sicht ein klares Ja, da der Fleiß der Entwickler deutlich erkennbar ist und bereits erste Versprechungen aus der Roadmap restlos erfüllt wurden.

Abseits der Versprechungen und Ankündigungen gibt es schon zum jetzigen Zeitpunkt genug in Smalland zu tun. Wer gerne Basen baut und sich einen dekorativen und kreativen Unterschlupf vollständig aus natürlichen Materialien bauen will, ist dort bestens aufgehoben, aber auch diejenigen, die lieber den Kampf und das Farming bevorzugen, kommen ebenfalls derzeit bereits auf ihre Kosten.

Review - Smalland Survive the Wilds - Beispielbild Gebäude
Gebauter Unterschlupf ©Merge Games, Maximum Entertainment

Kampf

Auch wenn die Kampfmechanik äußerst simpel gehalten wurde, ist sie dennoch nicht einfach, da Attacken der einzelnen Insekten gut gekannt und abgepasst werden müssen, damit das jeweilige Lebewesen besiegt werden kann. Das meiste dreht sich hierbei um den richtigen Zeitpunkt zum Ausweichen und dem entsprechenden Gegenangriff. Dementsprechend basiert das Kampfsystem grundlegend auf Übung und Wissen zu Angriffsmustern.

Farming

Aufgrund der unterschiedlichen Farming-Möglichkeiten mangelt es so gut wie nie an den nötigen Grundstoffen, sei es jetzt grade zu Beginn Holz oder später auch zu Haufen Fasern, da ihr diese Materialien aus unterschiedlichsten Quellen beziehen könnt. Grade im weiteren Verlauf des Spieles zeigen sich euch neue Möglichkeiten der Rohstoffgewinnung auf wie stärkere Äxte, die dann auch Setzlinge abholzen können, sodass durchgehend eine angemessene Materialversorgung vorherrscht.

Leveling

Ein relativ neuer Aspekt, der vor nicht allzu langer Zeit in das Spiel implementiert wurde, ist die Möglichkeit, euren Charakter zu leveln und ihm unterschiedliche Fähigkeiten zu vergeben. Somit könnt ihr auf Werte wie Stärke, Ausdauer, Leben, Intelligenz und Geschicklichkeit Attributspunkte vergeben, die euch im weiteren Verlauf neue Vorteile bieten, wie zusätzlichen Schaden, mehr Leben und so weiter.

Zähmen

Ein wirkliches Highlight von Smalland ist aus meiner Sicht die Möglichkeit, Kreaturen zu zähmen. So könnt ihr bereits am Anfang ein Marienkäfer-Kit basteln und damit dann euren eigenen kleinen Marienkäfer an eurer Seite laufen lassen, der euch bei euren Tätigkeiten unterstützt oder panisch durch die Gegend rennt, wenn Gefahr droht. Im zunehmenden Spielfluss könnt ihr dann noch weitere Tiere euer Eigen nennen und sogar auf ihnen reiten, wenn es denn die Größe zulässt.

Fraktionen

Ein brandneues Feature sind die Fraktionen, die ebenfalls in der Roadmap angekündigt waren und so vollständig ins Spiel implementiert wurden, was bei den Fans äußerst gut ankam und den Entwickler sehr viel Zuspruch zusicherte. Hierbei könnt ihr die Gunst einer Fraktion auf eure Seite ziehen und auf diese Weise einzigartige Spielvorteile in Form von Buffs erhalten. Jede Fraktion hat eine eigene Spezialität, die ihr euch aneignen könnt. So kriegt ihr beispielsweise bei Skadi einen Buff für eure Gefährten, jedoch gibt es auch Fraktionen, die Vorteile für euren Charakter persönlich anbieten.

Multiplayer

Ein großer Pluspunkt ist der implementierte Multiplayer-Modus und die Spielmechanik in diesem. Für mich ist das Konzept vom Beanspruchen eines Baumes bis hin zum tatsächlichen Bauen ein wirklich gut gelungenes Feature in dem Spiel. Es gibt keinerlei Schwierigkeiten oder Einschränkungen, wenn ihr das Spiel mit mehreren Leuten spielen wollt und durch die vielen Einstellungsmöglichkeiten im Menü ist jede Art von Spieler gut bedient, sei es jetzt der adrenalingeladene Kämpfer oder der entspannte Farmer.

Performance

Ein Kritikpunkt jedoch äußert sich bei der Performance des Spiels, was sich aber, denke ich im Laufe der Zeit beheben wird. Zu Beginn musste ich feststellen, dass solange die Karte nicht entdeckt wurde beziehungsweise ich in neue Gebiete gegangen bin, ständig Ruckler und FPS-Einbrüche waren. Das ist insbesondere beim Klettern ein Problem, da dort jede falsche Bewegung mit einem Sturz in die Tiefe bestraft wird und es aus meiner Sicht den Spielfluss behindert.

Grafik und Sound

Die Grafik in Smalland ist wirklich schön anzusehen und hochauflösend dargestellt. Alle Tiere und die ganze Umgebung haben einen hohen Detailgrad und auch das Gebiet mit dem Fluss und den Bäumen sieht bezaubernd aus. Wenn ihr ein Lager errichtet habt, könnt ihr euch einfach in die Landschaft setzen und das Ambiente mit der außerordentlich gut gelungenen Natur genießen.

Die realistische Darstellung der Umgebung und der Insekten ist sauber mit den Fabelwesen, die ihr spielt, verschwommen und greift nahtlos ineinander. Es gibt unterschiedliche mythische Symbole wie Lichter und Eulen, die gepaart mit der unberührten Natur ein sehr stimmiges Gesamtbild erzeugen.

Review Smalland Survive the Wilds - Beispielbild Grafik
Landschaft in Smalland ©Merge Games, Maximum Entertainment

Auch der Sound ist alles andere als schlecht in dem Spiel. Zwar wirkt er auf lange Sicht sehr wiederholt, da immer dieselbe Musik tönt und es auch nur eine Kampfmusik gibt, aber meinem Empfinden nach ist das keinesfalls störend, da diese nicht penetrant ist, sondern wirklich die Intensität des jeweiligen Kampfes oder der Entspannung unterstreicht.

Präsentation

Da es sich bei Smalland lediglich um eine digitale Fassung handelt, kann ich weder eine Verpackung bewerten noch auf deren Inhalt eingehen.


Ein herzliches Danke geht an die Publisher von Smalland: Survive the Wilds Merge Games und Maximum Entertainment, welche uns ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten.


Smalland: Survive the Wilds
PublisherMerge Games, Maximum Entertainment
EntwicklerMerge Games
GenreSurvival, Open-World-Survival-Craft, Mehrspieler
KonsolePlayStation 5, Xbox Series, PC
Sprachekeine
TextDeutsch, Englisch, Französisch, Spanisch – Spanien, Japanisch
Spieleranzahl9
Veröffentlichungsdatum15. Februar 2024
USK16
UVP34,99€
Überblick der Rezensionen
Story/Atmosphäre
8
Charaktere
7
Spieldesign
7
Balance
8
Grafik und Sound
8
Preis-Leistungs-Verhältnis
7
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Moin, ich bin James, 20 Jahre und spiele gerne Strategie-Aufbau Spiele sowie Taktikshooter. Ich habe großen Gefallen daran mich mit Gaming bezogenen Themen auseinanderzusetzen und freue mich, wenn andere meine Leidenschaft teilen oder von ihr profitieren.
review-smalland-survive-the-wilds-fuer-pcSmalland ist aus meiner Sicht ein wirklich herausragender Titel, der durchaus Potenzial für eine große Zukunft hat. Man merkt, wie engagiert und leidenschaftlich die Entwickler an dem Spiel arbeiten und wie die Fans mit einbezogen werden. Der Dialog zwischen Entwickler und Spieler ist bei diesem Titel ein äußerst ausgeprägter Teil bei der Entwicklung, was dem Spiel einen sehr guten Ruf einbringt, wodurch die zumeist guten Rezensionen zustande kommen. Smalland ist bereits jetzt ein durchaus spielenswerter Titel, der mit den kommenden Updates noch weiter optimiert wird, was dem Spiel fortlaufendes Leben einhaucht und eine stabile Spielerschaft zusichert.
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