Dying Light im Test – Zombiejäger, Menschenretter oder selbst Zombie?

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Dying Light – das packende Zombie-Action-Survival-Spiel von Techland, in Europa erschienen am 26.02.2015, begeistert nicht nur alteingesessene Dead Island-Fans, sondern vermag auch Zombiegegner zu überzeugen. Im Folgenden stellen wir euch das ausgiebig getestete Spiel einmal näher vor.

Story

Harran – eine fiktive Stadt irgendwo in der Türkei – wird von einem mysteriösen Virus heimgesucht, der Menschen in Zombies verwandelt.

Nach Ausbruch des Virus wurde ein Großteil der Bevölkerung evakuiert, doch noch immer befinden sich neben einer Menge Zombies auch Menschen in der Stadt. Einer davon hat sensible Daten des GRE in seinem Besitz und droht mit deren Veröffentlichung. Als Geheimagent wird Kyle Crane, in dessen Rolle der Spieler schlüpft, nach Harran geschickt, um die Daten ausfindig zu machen und sicherzustellen. Dabei trifft er auf die unterschiedlichsten Überlebenden.

Bei seiner Ankunft in Harran, von Zombies überrannt, wird Crane gebissen. Jade Aldemir und Amir Ghoreyshi können ihn jedoch retten. Dabei opfert sich Amir, um Jade und Crane Zeit zur Flucht zu verschaffen. Crane wacht im Turm, der zentralen Sicherheitszone der Stadt, auf. Will er bleiben, so muss er sich als nützlich erweisen. Von Jades Bruder Rahim wird er in die überlebenswichtigen Parkourfähigkeiten eingeführt und muss schon bald einen ersten Auftrag für den Turm erledigen. Nachdem Crane also vom Turm aufgenommen und akzeptiert worden ist, beginnt für ihn sein eigentlicher Auftrag. Auf der Suche nach Antizin, einem die Verwandlungssymptome unterdrückenden Medikament, stößt er auf den Bandenanführer Rais. Dieser stiehlt und hortet die Hilfsgüterabwürfe des GRE. Er enthält den Anhängern des Turms die dringend benötigten Hilfsgüter, unter anderem auch Antizin, vor und so schleust Crane sich als Doppelagent bei ihm ein und ist bald sicher, das Rais der gesuchte Besitzer der Daten ist. Nun beginnt für Crane eine abenteuerliche Zeit, in der es Aufträge für den Turm, Rais und die anderen Überlebenden zu erfüllen gilt. Dabei muss er immer wieder gegen Zombiehorden antreten, seine Tarnung aufrechterhalten und sich früher oder später auch zwischen der Rettung seiner Freunde, der Erfüllung seines Auftrags und dem eigenen Überleben entscheiden.

Umsetzung

Steuerung und Handling:

Um zu großen Zombiehorden aus dem Weg zu gehen, ist es oft hilfreich, sich über Häuserdächer, Autos oder Mauern hinweg zu bewegen, anstatt der Straße zu folgen. Hier ist die Steuerung, im Vergleich zur üblichen Tastenbelegung, zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Springen und Klettern liegen beispielsweise auf RB, statt wie in den meisten Spielen auf A üblich. Hat man sich aber erst einmal an die Belegung gewöhnt, so lässt sich der Charakter präzise und dynamisch steuern.

Sammelobjekte und Crafting-System:

Der Weg über Hausdächer oder auch Raufklettern auf Strom- oder Telefonmasten lohnt sich oftmals nicht nur, um dem schnellen Tod durch zu große Zombiemassen zu entgehen, sondern auch, um die begehrten Sammelobjekte in Form von Notizen, Kampf-Tagebüchern, Voice-Mails, Flaggen und Zombiestatuen sowie Waffen-Baupläne und die zum Bau benötigten Materialien zu finden. Außerdem befinden sich auf den Dächern und in Häusern, in die man oftmals nur über die Dächer gelangt, immer wieder auch Kisten, deren Schlösser, mit Schwierigkeitsgraden von leicht bis sehr schwer, es zu knacken gilt, um wertvollere und stärkere Waffen und Materialien zu erhalten. Hat man dann erstmal genug Pflanzen geerntet, Kisten geöffnet und Sachen gesammelt, so kann man über sein Inventar mit diesen Dingen die unterschiedlichsten Waffen oder Waffenverbesserungen bauen. Von Granaten über Fackeln, Elektro- und Feuermods für Waffen, bis hin zu besonders starken Waffen selbst, ist mit den richtigen Rohstoffen nahezu alles möglich. Über 100 verschiedene Baupläne gibt es zu finden und auszuprobieren.

Charakterentwicklung und –vielfalt:

Mit der Erfüllung von Aufträgen, dem Töten von Zombies und dem Klettern und Springen über Häuser, Zombies, Autos und was sich sonst noch findet, sammelt der Spieler Erfahrungspunkte in den Bereichen Überlebensrang, Wendigkeit und Kraft. Hat man genug EP für einen Levelaufstieg in einer der Kategorien gesammelt, kann man sogenannte Fähigkeitspunkte in eben jener verteilen. Diese ermöglichen dann beispielsweise einen Sprungtritt, eine erhöhte Ausdauer, die Benutzung eines Wurfhakens und noch viele weitere nützliche Fähigkeiten.

Dem Spieler steht zwar nur ein spielbarer Charakter mit verschiedenen freispielbaren Outfits zur Verfügung, dafür gibt es aber reichlich verschiedene, mehr oder weniger aggressive und gefährliche Zombievarianten. Über Gift spuckende und Selbstmörder-Zombies, bis zu besonders großen und bewaffneten Zombie-Feuerwehrmännern, die einem schon tagsüber den Schweiß auf die Stirn treiben können, zeigen sich nachts die Schattenjäger-Zombies, welche besonders aggressiv und stark sind und Crane auch einmal über längere Zeit verfolgen. Überlebt man aber eine Nacht unter diesen Geschöpfen außerhalb der Sicherheitszonen, so wird man dann mit doppelten EP belohnt.

Schwierigkeitsgrad und Kooperatives Spiel:

Einen, beispielsweise beim Spielstart wählbaren, Schwierigkeitsgrad gibt es bei Dying Light nicht. Das heißt aber nicht, dass Techland es dem Spieler einfach gemacht hat, nein, mit fortschreitender Story und höheren Fähigkeitsrängen werden auch die vorzufindenden Zombiehorden größer. Außerdem gibt es bei den zu knackenden Schlössern und einzunehmenden Quarantänezonen von Beginn an merkliche Unterschiede in der Schwierigkeit.

Dying Light ist auch im Ko-op-Modus mit bis zu vier weiteren Spielern spielbar und das Zusammenspiel bietet einige Vorteile: Das Sammeln von Gegenständen für Quests lässt sich schneller erledigen, da die gesammelten Objekte aller Teilnehmer zusammen gezählt werden. Der Spielfortschritt wird auch während des gemeinsamen Spielens individuell gespeichert, so kann man auch mit einem Freund zusammen spielen, der in der Story weniger weit voran geschritten ist, ohne dabei Spielfortschritt zu verlieren. Überschrieben wird der Solo-Spielstand dabei erst, wenn man über den Punkt der Story hinausgelangt, an dem man vor dem gemeinsamen Spiel war. Hier erhält man auch einen extra Hinweis.

Grafik

Obwohl Dying Light auf der Xbox One nur mit 1536×1080 Pixeln läuft, im Gegensatz zu 1920×1080 Pixeln auf der Playstation 4, sind sowohl Zombies, als auch Charaktere und die Umgebung sehr detailliert und realistisch dargestellt. Und dieser Detailreichtum nimmt auch in der Ferne kaum ab. Ganz perfekt ist die grafische Umsetzung jedoch nicht. Ab und zu stößt man auf zu lange unsichtbare Wände und auch beim Töten von Zombies ist die Abfrage nicht immer 100%ig korrekt. Das heißt, ab und zu erscheint die benutzte Waffe länger, als sie dargestellt wird oder Zombies werden getroffen, obwohl sie noch nicht in Reichweite sind.

Die Untertitel werden nicht ständig angezeigt, sondern nur, wenn der Gesprächspartner schlecht zu verstehen ist, beispielsweise bei Funkgesprächen mit dem GRE, der aufgrund schlechter Funkverbindung unverständlich ist. Je nach Entfernung zum Bildschirm, sind die Untertitel dann auch besser oder schlechter zu lesen. Allgemein ist die Schriftgöße aber okay.

Sound

Grundsätzlich ist der Sound in Dying Light sehr gut auf die Umgebung und Situation abgestimmt. In düsterer Umgebung wird auch der Sound düsterer und befindet man sich in Gefahr, zum Beispiel durch größere Zombiehorden und so weiter, ist dies auch am Sound erkennbar, was die Gänsehautstimmung in entsprechenden Situationen sehr fördert. Auch die Hintergrundgeräusche sind anständig umgesetzt und auch die Richtung aus der diese kommen, ist gut zu definieren. Die unterschiedlichen Sprecher sind ebenfalls gut auseinanderzuhalten und mit unterschiedlicher Stimmfarbe und Akzent abwechslungsreich angelegt und umgesetzt. Dennoch ist auch die Soundumsetzung nicht ganz perfekt. Manchmal hängt der Sound hinterher, beziehungsweise hält an, obwohl die entsprechende Aktion bereits beendet ist. Beispielsweise stöhnt und ächzt Crane während er Berge, Häuser und so weiter hoch klettert, dieses Ächzen hört man jedoch häufiger auch noch eine Weile, nachdem er bereits oben ist und eine Straße entlang läuft.

Extras

Je nach bestellter Version, kommt Dying Light nur als Spiel, mit DLC-Codes als Bonus, mit Steelbook und, wem die Sprache egal ist, kann sich auch für eine der nur in Polen, Techlands Heimatsitz, bestellbaren Versionen der Collector’s Edition entscheiden, welche mit Art-Book, Waffenhandbuch, Steelbook, DLCs und einer Figur ausgestattet sind.

Außerdem gibt es die Möglichkeit, hier verschiedene Codes einzugeben, die sogenannte Laufzettel freischalten. Im Spiel kann man diese dann beim Quartiermeister im Turm einlösen und erhält dafür besondere Waffen.

Galerie

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Über meinen Freund überhaupt erst zur Gamerin geworden, spiele ich mittlerweile nun seit 4 Jahren nicht mehr nur PC sondern auch auf der Xbox in fast allen Genren mit wachsender Begeisterung, Nach einigen eher schlechten Erfahrungen im Bereich Gaming-Redaktion vor 2 Jahren versuche ich nun mit SEVENGAMER erneut meine Hobbies spielen und schreiben zu verbinden.
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