Review: JCB Pioneer: Mars für Nintendo Switch

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JCB Pioneer: Mars © 2016 GamesCo Limited

Ihr wolltet schon immer mal die Kolonisation des Mars durchspielen oder sogar live miterleben? Im neuen SandBox-Survival Game JCB Pioneer: Mars dürft ihr genau das versuchen. Atomicon entwickelte das Game in Zusammenarbeit mit dem Industriefahrzeughersteller JCB und der Astrophysikerin Dr. Maggie Lieu. Nachdem es seit August 2017 auf Steam im Early Access war, gibt es nun auch eine Version auf der Switch und die haben wir für euch unter die Lupe genommen.

Um was geht es?

JCB Pioneer: Mars © 2016 GamesCo Limited
Wir schreiben das Jahr 2067. Wir haben uns freiwillig dafür gemeldet, in einem unbewohnten Teil des Mars eingesetzt zu werden. Unsere Mission besteht darin, zu überleben und diese Sektion des Mars zu besiedeln. Doch wie wir am eigenen Leib erfahren sollten, läuft nicht immer jede Mission wie geplant.

Aus noch unerklärlichen Gründen sind wir abgestürzt. Unsere Systeme scheinen aber noch zu arbeiten. Unser Life Support System benötigt jedoch einen Reboot. Nachdem wir diesen Vollzogen haben, sollten wir zunächst nach lebensnotwendigen Materialien suchen. Der Umgebungsscan schlägt an: Ein Fahrzeug scheint noch funktionstüchtig zu sein. Ein unerwarteter Meteoritenregen erschwert unsere Suche, aber unsere Hartnäckigkeit soll sich auszahlen: ein JMC-X18. Gerade noch rechtzeitig können wir uns in das Fahrzeug retten, denn schon naht die nächste Herausforderung: ein Sandsturm. Als wäre das nicht schon genug, treffen wir auch noch auf einen elektrostatischen Sturm.

Wir erreichen unser Ziel, doch unsere Habitat-Einheit scheint defekt zu sein. Eine kurze Analyse zeigt, dass einer der Solar Panels beschädigt ist. Ebenso hat es die Garage erwischt, die wir also zunächst irgendwie reparieren müssen. Hoffentlich finden wir einen Weg, die Schäden zu beheben, ansonsten wird unsere Situation hier aussichtslos sein. Werden wir unsere Mission noch erfüllen können?

JCB Pioneer: Mars © 2016 GamesCo Limited

Story

Die einzige wirklich gradlinige Story liegt im Tutorial selbst. Nach der Bruchlandung werden wir Schritt für Schritt in die Steuerung und Gefahren eingeführt. Dabei finden wir uns zwischen den Trümmern unserer Kapsel wieder. Nachdem wir schleunigst unseren Rover gesucht und gefunden haben, geht es auch schon direkt zum Habitat. Bereits hier merkt man, dass das Spiel definitiv nicht auf eine gute Story aufbaut.

Dort angekommen, müssen wir das Habitat und die Garage für unseren Rover erst einmal reparieren. Nach dem Beenden des Tutorials entscheidet jeder anschließend selbst, wie es weiter geht, denn mehr Story hat das Spiel ab hier nicht mehr zu bieten. Es wäre natürlich interessant gewesen ein wenig Vorgeschichte zum eigenen Charakter zu erleben oder ein bisschen Hintergrundgeschichte zu den Fahrzeugen zu erfahren, denn schließlich stammen diese von der realen Firma JCB

Charaktere

Unser Protagonist hat keine individuelle Persönlichkeit. Schließlich spielen wir ja auch eine Simulation. Für mich war es immer so, als wäre es eben ich selbst.
Glücklicherweise haben wir auch noch eine junge Frau auf der Erde, die uns regelmäßig Anweisungen und Tipps gibt. Ohne sie wäre ich so manches Mal nicht weitergekommen.

JCB Pioneer: Mars © 2016 GamesCo Limited

Synchronisation

Nach dem Start des Spiels ist alles in Englisch, doch in den Optionen sind viele andere Sprachen, wie auch Deutsch verfügbar. Die Übersetzung ist allerdings eher „wortwörtlich“. Die Sprachausgabe bleibt dabei in Englisch, ist aber gut verständlich.

Spieldesign

Die Steuerung und lauernde Gefahren

Die Steuerung läuft recht flüssig und die Möglichkeiten der Switch wurden hier, wie ich finde, gut ausgenutzt. Dank der Richtungsanzeige, fällt die Orientierung nicht weiter schwer. Ich habe am liebsten im Handheld-Modus oder am Fernseher mit der Controller-Halterung für die Joy-Con gespielt. Selbstverständlich kann das Spiel auch im Tischmodus gespielt werden, ohne die Joy-Con-Halterung.

Das Bewegen in der Landschaft ist wohl aufgrund der verringerten Schwerkraft auch schwer umzusetzen, hätte aber für meinen Geschmack irgendwie weniger chaotisch sein können. Da purzelt man gerne mal zu Fuß oder auch mit dem Fahrzeug wild durch die Gegend, landet aber immer wieder fast unversehrt und man bewegt sich einfach weiter.

Das Vorankommen wird zudem durch verschiedene Wettergefahren, wie Meteoritenschauer, Gewitter, Sandstürme, elektrostatische Stürme oder Lava immer wieder erschwert. Aliens sucht man hier natürlich vergebens.

Vom roten Faden und zahlreichen Toden
Zwischenzeitlich hatte ich immer wieder etwas Probleme einem roten Faden zu folgen, doch als echter Simulations-Fan viel es mir auch nicht zu schwer immer wieder einen Anschluss zu finden. Am besten richtet man sich nach den Aufträgen, die man nach Abschluss des Tutorials am Computer im Habitat annehmen soll. Sie leiten einen Schritt für Schritt durch den Aufbau der Kolonie.

Was mich viele Tode und Rumprobieren gekostet hat, war erst einmal überhaupt herauszufinden, wie ich überlebe. Denn was leider weder im Tutorial, noch danach erwähnt wird, ist, dass mein Raumanzug Energie benötigt und ich mich mit Nahrung, Trinken und Sauerstoff versorgen muss. Diese Ressourcen liegen auch nicht griffbereit parat.

Durchsucht man dann in wilder Verzweiflung all die nutzlos wirkenden Kisten rund ums Habitat, findet man die wichtigsten Überlebensressourcen und direkt einige Materialien für die ersten Aufträge.

Doch nun wäre es auch noch nett zu wissen, wie man diese benutzt, denn das verrät uns das Tutorial leider auch nicht. Wenn man sie aus dem Inventar der herumliegenden Kiste in das eigene verschoben hat, muss man sich von der Kiste entfernen und anschließend mit der Y-Taste das eigene Inventar aufrufen: Als Beispiel wählt man den Akku an, dieser lädt die Energie des Raumanzugs auf und das ist überlebenswichtig. Nun drückt man eine der Richtungstasten am linken Joy-Con und merkt sich diese natürlich. Nun raus aus dem Inventar und eben diese Richtungstaste erneut drücken und der Gegenstand, in diesem Fall der Akku, wird verwendet.

So könnt ihr euch eben Akkus, Nahrung und Sauerstoff auf die Richtungstasten als Schnelltasten legen und euch unterwegs versorgen. Doch dies herauszufinden hat mich einige Nerven gekostet.

Bauen und Forschen
Das Bauen und Forschen erklärt sich quasi von selbst. Die Aufträge leiten euch auch hier gut an und geben Hinweise, in welcher Reihenfolge geforscht und gebaut werden sollte. All das passiert im Habitat am Terminal.
Gebaut werden müssen allerlei Gebäude zur Versorgung, wie Trinkwasseraufbereitungsanlagen, Stromaggregate oder auch Plantagen oder Sauerstoffaufbereiter und nicht zuletzt Unterkünfte für die Kolonisten. Mit den Credits wird all das bezahlt. Oft müssen auch diverse Materialien gefunden werden, sei es aus den überall herumliegenden Frachtkisten oder durch Abbau. Hierfür benötigt ihr verschiedenste Fahrzeuge, die wiederum auch mit Credits gekauft werden können. Solange man sich an die Reihenfolge, die die Quests vorgeben grob hält, sollte man keine Probleme haben mit den Credits auszukommen. Wildes drauf losbauen und forschen würde ich aber eher nicht empfehlen, da es sonst schnell zu Engpässen kommen kann.

Vor Bugs nicht gefeit

Wenn man stirbt, gibt es einen kleinen Neustart und man erscheint wieder auf der Bildfläche. Also so zumindest in der Theorie, denn leider ist der Wiedereinstieg total verbuggt: Ich musste hier immer wieder die Software beenden und das Spiel neu starten. Wer hier ungeduldig ist, wird definitiv keinen Spaß daran haben.

Grafik und Sound

Alles ist sehr detailliert dargestellt. Auffällig fand ich die vielen technischen Details, Lüftungsschächte, Schrauben, glänzendes Metall. Auch unser Anzug sieht sehr realistisch aus. Selbst die vielen Aufdrucke der Marken stören hier nicht, sie wirken eher realistisch. Sofern man dies als Erdenbewohner beurteilen kann, finde ich auch die Darstellung und Atmosphäre auf dem Mars sehr realistisch. Als Sound haben wir allerdings nur unsere Schritte, den Wind und Geräusche, wie die mechanischen Türen, Werkzeuge und den Mars-Rover. Mehr wäre aber auch unsinnig, wir sind schließlich alleine hier.

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Präsentation

Ich habe das Spiel nur als Download aus dem e-shop gesehen, finde dieses Cover aber sehr ansprechend. Das Spiel ist ab sofort in der EU für 22,19 € im Nintendo E-Shop erhältlich und ab dem 03.01.2019 auch in Nordamerika, dort kostet es 24,95 $.

JCB Pioneer: Mars
PublisherGamesco
EntwicklerAtomicon
Veröffentlichungsdatum24.12.2018
GenreSandbox-Simulation
PlattformNintendo Switch
Text/SpracheDeutsch/Englisch
Spieleranzahl1
USK0
UVP22,19
Überblick der Rezensionen
Story/Atmosphäre
6
Charaktere
2
Synchronisation
4
Spieldesign
4
Balance
3
Grafik & Sound
6
Präsentation
5
Preis-Leistungs-Verhältnis
4
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Ich interessiere mich vor allem für MMORPG´s und RPG´s, Taktik und Aufbauspiele. Bei Sevengamer kümmere ich mich vor allem um Final Fantasy XIV bezogene Themen und pflege das FFXIV Wiki. Auch Cosplay und Community-Events gehören zu meinen Hobbys.
review-jcb-pioneer-mars-fuer-switchDie Spielidee und auch das Design gefallen mir schon sehr. Ich würde nur bei einigen Feinheiten noch nachbessern. Die Steuerung wirkt manchmal etwas schwerfällig und bis man richtig reinkommt, dauert es schon echt lange. Manches könnte vor allem am Anfang etwas besser erklärt werden. Das Benutzen von Ressourcen und das Finden von Materialien erfordern am Anfang viel Rumprobieren.
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