Review: Die Sternennacht

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Die Sternennacht © Jimmy Liao 2009 Verlag: Chinabooks E.Wolf

Die Sternennacht ist eine Geschichte über Sehnsucht, Einsamkeit und das Erwachsen werden. Zwei Kinder, die von ihren Eltern vernachlässigt werden, finden zu einander und werden Freunde. Beide werden von den anderen Kindern gehänselt. Sie erleben viele Abenteuer zusammen, doch dann stellt sich das Schicksal in den Weg.

Um was geht es?

In dem Manhua geht es um Freundschaft zweier Kinder, die Außenseiter sind und auch von ihren Eltern vernachlässigt werden. Beide lernen schnell, dass man in all der Trostlosigkeit auch Freude finden kann. Sie reissen aus und erleben Abenteuer miteinander bis sie sich entschließen, dass dies nicht die Lösung sein kann.

Die Sternennacht © Jimmy Liao 2009 Chinabooks E.Wolf

Story

Ein junges Mädchen trifft auf einen Jungen. Er redet nicht viel und dennoch werden beide Freunde. Beide sind nicht glücklich, denn in ihre Eltern geben ihnen kaum Zuwendung. Die Eltern des Mädchens streiten ständig oder sind beschäftigt. Der Junge hat seinen Vater schon lange nicht mehr gesehen und die Mutter arbeitet den ganzen Tag. Beide Kinder fühlen sich einsam. Auch in der Schule sind die Kinder die Außenseiter, sie werden gehänselt und verprügelt.
Eines Tages beschließen die beiden, zusammen wegzulaufen und wenigstens für eine Weile dem schulischen Druck und der Enge des Elternhauses zu entfliehen. Sie fahren in die Berge, wo das Mädchen die ersten Lebensjahre verbracht hatte, bevor ihre Großeltern starben. Doch als beide in die Stadt zurückkehren, trennen sich ihre Wege.

Charaktere

Das Buch ist aus der Sicht des Mädchens geschrieben und obwohl es um die Erlebnisse und Beziehung zwischen dem Jungen und dem Mädchen geht, erfährt man nie wie beide heißen. Die einzigen Zuschreibungen, die die Charaktere in dem Buch bekommen sind Mama, Papa, Oma, Opa, Junge und alte Frau.
Die Geschichte braucht aber auch keine Namen um zu wirken, ganz im Gegenteil. Durch die Reduzierung kann sich jeder und jede mit dieser Geschichte identifizieren und es macht die Figuren nicht weniger liebevoll.

Darstellung

Optisch ist es wohl vergleichbar mit einem liebevoll gestalteten Bilderbuch, jedoch hat es eine weitaus stärkere Geschichte als ein durchschnittliches Bilderbuch für Kinder. Die Bilder erstrecken sich teilweise über die ganze Seite und wirken auch ohne Worte. Besonders beeindruckend ist das Spiel mit den Hintergründen, die die Erlebnisse der Charaktere atmosphärisch untermauern. Stilistisch sollen die Hintergründe teilweise an Van Gogh erinnern, was sich vor allem auch beim Sternenhimmel zeigt.

Präsentation

Das Buch ist als flexibles Paperback in guter Qualität gedruckt. Der chinesische Titel wurde in glitzernder Schrift eingebunden (Auf dem Bild nicht erkennbar). Mit ca. 26x19cm Größe ist es etwas kleiner als Din A4. Der Untertitel „Wo es Schatten gibt, da gibt es Licht“ wird in Silber hervorgehoben. Sämtliche Bilder der 130 Seiten sind farblich illustriert. Zusätzlich wird hochwertiges dickes Papier verwendet.

Die Sternennacht
Originaltitel星空 德文版
Manhuajia 幾米 Jimmy Liao
GenreKinderbuch, Bilderbuch, Fantasie, Melodram
Deutscher VerlagChinabooks E. Wolf
Chinesischer Verlag
Bände in China1 (Abgeschlossen)
Bände in Deutschland1 (Abgeschlossen)
VeröffentlichungenBand 1 - 01. November 2017
Erstpuplikation China 2009
Preis22,90 €
Überblick der Rezensionen
Story
9
Charaktere
8
Darstellung
9
Präsentation
8
Preis-Leistungs-Verhältnis
9
QuelleChinabooks
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Ich blogge bereits seit November 2017 für Sevengamer. Nach meinem Germanistik Studium habe ich eine Ausbildung in einer Stadt-Bibliothek begonnen, in der ich mich neben verschiedenen Medien wie Büchern, CDs und DVDs auch Verantwortung für Veranstaltungen rund um Gaming, Kunst sowie um den Comic/ Manga Bereich übernehme. Meine Hobbies sind: Bloggen, lesen, schreiben, zocken, zeichnen und Zeit in der Natur verbringen.
review-die-sternennachtEine liebevolle Geschichte, mit Schicksalsschlägen für beide Hauptfiguren, die auch ohne große Worte auskommt. Ein Bilderbuch, dass nicht nur für Kinder geeignet ist, sondern auch für Erwachsene. Es regt zum denken an und ist für Graphic Novels wie auch für Bilderbücher eher untypisch, aber erfrischend. Das Anschneiden von Themen wie elterliche Vernachlässigung, Mobbing, Einsamkeit, Traurigkeit, bis hin zu Tod und Verlust hält sich genau die Waage mit positiven Erinnerungen. Insgesamt ein eher philosophisches und sprachlich dennoch reduziertes Werk, welches doch auch für ältere Kinder ab 12 Jahren geeignet ist.
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