Review: Monster Boy and the Cursed Kingdom für PlayStation 4

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Monster Boy and the Cursed Kingdom ©FDG Entertainment, Game Atelier

Mit Monster Boy – Das verfluchte Königreich bringt Entwicklerstudio Game Atelier zwar ein komplett neues Jump’n’Run-Spiel auf den Markt, arbeitete aber bei der Entwicklung mit dem Erschaffer von Wonder Boy, Ryuichi Nishizawa, zusammen und veröffentlicht damit eine Art inoffiziellen Nachfolger der beliebten Spielereihe von 1989.

Um was geht es?

Monster Boy and the Cursed Kingdom ©FDG Entertainment, Game Atelier
Der durch den Spieler gesteuerte Protagonist Rin, ein blauhaariger Junge, sitzt auf einem Holzsteg und angelt. Plötzlich fliegt sein Onkel Nabu auf einem verzauberten Fass vorbei. Rin beschließt, sichtlich verwundert, der Sache auf den Grund zu gehen. Er schnappt sich also sein Schwert und macht sich auf den Weg.
Dabei erfährt er, dass Onkel Nabu den königlichen Nektar gestohlen und alle Dorfbewohner in Tiere verwandelt hat.
Rin und sein Bruder Zeke, der selbst in einen Drachen verwandelt wurde, sind sich einig: Sie müssen herausfinden, was mit ihrem Onkel los ist und warum er das getan hat.
Getrennt voneinander, da Zeke als Drache viel schneller ist, machen sich beide auf den Weg zum Leuchtturm, bei dem Nabu jetzt sein soll.
Als Rin dort ankommt, verzaubert der nun offensichtlich betrunkene Nabu gerade einen Tintenfisch in einen riesigen, wütenden Kraken. Rin muss nun allen Mut zusammennehmen und gegen diesen kämpfen. Als er dies endlich geschafft hat, verzaubert Nabu Rin aus Wut über seinen Sieg in ein Schwein und verschwindet wieder.
Völlig überrumpelt macht sich unser Held nun auf den Weg in das Königreich Monster World. Er erfährt hier, dass der Fluch seines Onkels nur mithilfe von fünf besonderen Kristallen gebrochen werden kann. Rin und Zeke beschließen das Chaos, das ihr Onkel angerichtet hat, wieder gut zu machen, indem sie die Kristalle finden und Nabu aufhalten. Dabei erleben sie viele Abenteuer und müssen sich verschiedenen Herausforderungen stellen.

Story

Die Geschichte wird durch kleine Sequenzen mit Sprechblasen über den Charakteren erzählt. Sie ist glaubwürdig und spannend erzählt. Immer wieder kommen neue Fragen auf: Warum verzaubert Onkel Nabu das Königreich? Wer kontrolliert Onkel Nabu? Was hat es mit den heiligen Kugeln auf sich? Mit jeder beantworteten Frage entsteht schon eine Neue. Die Verfolgung der Story macht Spaß und ist unterhaltsam. Es kamen keine Situationen auf, in denen man der Erzählung nicht folgen konnte.

Charaktere

Monster Boy and the Cursed Kingdom ©FDG Entertainment, Game Atelier

Im Laufe der Geschichte trifft man auf relativ viele Charaktere, die mal mehr, mal weniger relevant sind. Sie sind sehr schön gestaltet und es sind bei fast jedem individuelle Charakterzüge erkennbar. Die Beziehungen zwischen den Charakteren sind gut und verständlich dargestellt, dennoch fehlt es an einigen Stellen an Tiefe und Emotionen. Besonders gelungen ist die Gestaltung des Bruders Zeke. In einen Drachen verzaubert, macht er häufig Witze über Rin und die gesamte Situation. Er hat immer einen passenden Spruch auf Lager. Mit Zeke erlebt man viele spaßige Momente. Er schafft es immer, eine angespannte Situation aufzulockern und bringt so eine angenehme Frische in die Story.

Das kleine Wesen Pepelogoo ist ebenfalls interessant. Es sieht aus wie ein verzauberter Dorfbewohner, doch dies ist seine wahre Gestalt. Nach dem ersten Treffen mit ihm, werfen sich viele Fragen auf, die der Geschichte eine spannende Nebenerzählung geben.

Spieldesign

Monster Boy and the Cursed Kingdom ©FDG Entertainment, Game Atelier
Die Steuerung ist an sich ganz gut umgesetzt, bereitet aber zu Beginn des Spiels einige Schwierigkeiten, bis man sie vollständig draufhat. Und so stirbt man das eine oder andere Mal, weil man den falschen Knopf gedrückt hat, nicht im richtigen Moment gesprungen ist oder sich nicht geduckt hat.
Das Spiel ist sehr abwechslungsreich gestaltet. Es gibt eine Fülle an verschiedenen Gegnern, die auch unterschiedlich bekämpft werden wollen. Die Level bieten jeweils ihren eigenen Charme und die Nutzung von verschiedenen Fähigkeiten, die man im Laufe des Spiels bekommt.
Diese Fähigkeiten erhält unser Hauptcharakter Rin dadurch, dass er von seinem Onkel verzaubert wird. Als Schwein hat er so zum Beispiel eine sehr feine Nase, die ihm hilft, den richtigen Weg aufzuspüren oder auch versteckte Geheimnisse, wie verborgene Türen zu erschnüffeln.
In einen Frosch verwandelt, kann sich Rin mit seiner langen Zungeim Level an Ringen hängen und so schneller durch die Welt schwingen.

An einigen Stellen springt man auch vom Vordergrund des Sidecrawlers in den Hintergrund und kann dort dann beispielsweise eine Truhe voller Münzen finden. Allgemein gibt es unterschiedliche Areale im Spiel. Zu Beginn befindet man sich auf dem Land, welches sehr bunt und abwechslungsreich gestaltet ist. Im Laufe des Spiels wird man aber in verschiedene Bereiche des Landes vordringen. Dazu gehören unter anderem eine düstere und dunkle Kanalisation, Unterwasserabschnitte mit verschiedenen Meereskreaturen oder auch eine mystische Eiswelt.
In jedem Level sind auch einige Geheimnisse versteckt, wie zum Beispiel das Springen auf einem Vogelbecken einen Münzregen hervorruft. Diese haben zwar keine große Bedeutung, machen aber Spaß entdeckt zu werden und wecken den Sammelreiz.
Das Kampfsystem ist offen und in Echtzeit. Es entspricht dem klassischen Jump’n’Run-Kampfstil, bei dem ihr euch in der Welt voran bewegt und dabei sozusagen in die Gegner reinläuft. Bekämpfen könnt ihr diese mit eurem Schwert.
Boss-Fights sind teilweise sehr anspruchsvoll und bedürfen mehrerer Versuche. Bei ihnen wird auch der Bereich des Kampfes begrenzt, sodass es euch nicht möglich ist, einfach wieder zurück zu rennen und dem Kampf aus dem Weg zu gehen. Außerdem ist es wichtig, sich die Taktik des Bosses anzuschauen und darauf zu reagieren. Ein bloßes Draufhauen mit eurem Schwert bringt euch hier nicht ans Ziel.

Monster Boy and the Cursed Kingdom ©FDG Entertainment, Game Atelier
Die Schwierigkeit des Spiels variiert. Zum einen gibt es Gegner, die nur einen Schlag brauchen und daher nie ein Problem darstellen. Andere sind schnell, springen dich an oder können fliegen – hier muss man die verschiedenen Wesen kennen lernen und herausfinden, wie man am besten gegen sie vorgeht. Einen Schwierigkeitsgrad auswählen kann man nicht.
Vorsicht ist auch beim Zurückgehen in einem Level geboten, denn die Gegner respawnen sehr schnell.

Hier kommt einem das Spiel aber durch ein Elixier entgegen. Wenn man alle seine drei Lebensherzen verloren hat, kann man dieses benutzen und bekommt so eine zweite Chance mit neuen drei Herzen. Allerdings kann man nur ein Elixier mit sich tragen und wenn dieses verbraucht ist, muss man in einem der unzähligen Shops, die man auf dem Weg findet, ein neues kaufen.
Auch für Ausrüstungsgegenstände gibt es einen eigenen Shop. Hier finden sich Stiefel, Schwerter, Schilde und Ringe. Diese sind aber teurer als das Elixier und man muss vielleicht etwas länger sparen. Dafür können sie auch noch mit Edelsteinen verbessert werden. Die Edelsteine sind relativ selten und können an verschiedenen Orten in der gesamten Spielwelt gefunden werden.
Hat man das Spiel einmal durchgespielt, gibt es allerdings keinen ersichtlichen Grund es noch einmal zu spielen – einen Wiederspielwert konnte ich für mich nicht entdecken.
Fehler im Spiel oder Bugs konnten während des Tests nicht festgestellt werden.

Grafik und Sound

Die Musik des Spiels ist sehr fröhlich und an die verschiedenen Situationen angepasst. Verweilt man etwas länger in einem Level, in dem sich die Stimmung nicht ändert und damit auch nicht die Musik, kann diese nach einiger Zeit und einigen Toden etwas auf die Nerven gehen.
Unterwassersounds, Waffen- oder Monstergeräusche sind passend gewählt und stimmig.

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Das Spiel ist im Anime-Stil gezeichnet. Es sind viele fröhliche und bunte Farben, die Welt wirkt alles andere als trist. Egal ob unter Wasser, an Land oder in der Kanalisation, das Design ist immer ansprechend und passend. Auch Charaktere und Monster sind schön gestaltet, haben zum Teil spezielle Merkmale wie das strahlend blaue Haar des Protagonisten Rin (zumindest in seiner menschlichen Gestalt).

Präsentation

Da es sich hier um ein Testmuster handelt, dass ohne die handelsübliche Verpackung zur Verfügung gestellt wurde, können wir nichts zur Verpackung und deren eventuell enthaltenen Extras sagen.

Galerie

Infobox

Monster Boy and the Cursed Kingdom
PublisherFDG Entertainment
EntwicklerGame Atelier, FDG Entertainment
GenreRollenspiel
KonsolePS4, Switch, XBO, PC
Text/SpracheEnglisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Japanisch
Spieleranzahl1
Veröffentlichungsdatum4. Dezember 2018
USK6
UVP39,99 €
Überblick der Rezensionen
Story
10
Charaktere
7
Spieldesign
7
Balance
6
Grafik & Sound
9
Präsentation
6
Preis-Leistungs-Verhältnis
8
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Ich studiere Gymnasiallehramt für die Fächer Deutsch und Gemeinschaftskunde. Ich bin bei Sevengamer dabei, da ich mich für alles rund um das Thema Gaming interessiere. Natürlich greife ich auch selbst gern zum Controller oder zu Tastatur und Maus, wenn es die Zeit zulässt. Vertreten sind bei mir Ps4, Xbox One, Nintendo Switch, Nintendo 2DS und ein mittelklasse Gaming-PC.
review-monster-boy-and-the-cursed-kingdom-fuer-playstation-4Mit Monster Boy – Das verfluchte Königreich bringt Game Atelier und FDG Entertainment ein gelungenes Abenteuer-Jump’n’Run auf den Markt. Die Spielwelt ist schön anzuschauen und das Verfolgen der Geschichte macht Spaß. Wer auch nach dem fünften oder vielleicht sogar zehnten Versuch bei einem Boss-Kampf noch nicht frustriert ist, der kann mit dem Spiel einige Stunden Spaß haben und in die Welt von Monster World eintauchen.
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