Review: Growbot für PC

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© Wabisabi Play © Application Systems Heidelberg

Mit Growbot liefert das Indie-Game-Studio Wabisabi Play ein zuckersüßes und wundervoll gestaltetes 2D Point and Click-Spiel. Wie es sich im Test schlägt, erfahrt ihr hier.

Um was geht es?

Nara macht gerade eine Ausbildung zum Captain einer Raumstation, die zusammen mit fünf anderen Raumstationen ihren Heimatplaneten Kew beschützt. Nach ihrer Ankunft und einer kurzen Einführung von Lieutenant Kino legt sie sich schlafen und bemerkt die Ankunft weiterer Gäste nicht.

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Die Raumstation wird von Crissy und ihren Eiskristallen angegriffen. Crissy war der erste Growbot und verschwand vor vielen Jahren. Nara muss schnell handeln und ihre Vorgesetzten finden. Doch diese wurden bei dem Angriff verletzt.

Story

Die kurze Story erstreckt sich über circa zwei Stunden, je nachdem wie lange wir brauchen, um die Rätsel zu lösen. Trotz der recht kurzen Spielzeit ist die Story wohl durchdacht und wird durch die Hintergrundgeschichte reichlich ergänzt. So gibt es Dialogoptionen, die uns bloß in der Story weiterbringen, aber auch welche, die uns die Hintergrundgeschichte näher erläutern.

Da ich mir, wie auch bei anderen Spielen, Namen nur schlecht merken kann, fiel es mir anfangs schwer, in die Story hineinzukommen und gewisse Querverbindungen zu erkennen.

Charaktere

Zu den Hauptcharakteren gehören vor allem die Growbots. Aber auf der Raumstation tummeln sich noch weitere Wesen, die wie die Roboter niedlich dargestellt sind. Unser Hauptcharakter Nara tritt zu Beginn des Spiels ihre Ausbildung zum Captain auf der Raumstation an.

Brainapilla hilft uns als unser persönlicher Guide auf der Raumstation und gibt uns zu Gegenständen Hintergrundwissen sowie hilfreiche Tipps, die uns weiterbringen.

Andere Growbots heißen Captain Art, Captain Kino, Captain Ivy und Crissy. Captain Art und Captain Kino sind auf der gleichen Raumstation stationiert wie Nara und leiten ihre Ausbildung.
Crissy verkörpert die Antagonistin des Spiels und einen der ersten Growbots, jedoch steckt sie nicht alleine hinter den bösen Machenschaften.

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Neben Growbots befinden sich noch weitere Wesen auf der Raumstation sowie ein Yeti, der uns mehr als einmal weiterhilft, beziehungsweise seine Hologramme. Aber auch ein Korallenriff, Lichtzwerge, Wasserdrachen oder Melodiebienen tummeln sich in den verschiedenen Abteilungen des Raumschiffes.

Spieldesign

Das Spiel ist ein 2D Point and Click Game. So müssen in jedem Raum Gegenstände gesammelt und kombiniert werden, die das Weiterkommen begünstigen. Die meisten Gegenstände werden noch im gleichen Raum verwendet und/oder kombiniert, manchmal aber auch im Inventar per Drag and Drop platziert. Nur selten werden Gegenstände in einen anderen Raum mitgenommen.

Ein Tutorial im klassischen Sinne gibt es nicht. Zu Beginn kommt ein Overlay, das die Steuerung beschreibt. Aber Achtung: Einmal zu schnell geklickt und das Tutorial ist weg und nicht mehr auffindbar.

Zusätzlich sollen Blumen gesammelt werden. Jede Blume gibt einen anderen Ton ab. Diese Töne sind wichtig, da zusammen mit einem Gegenstand Schilde erstellt und Schlösser geknackt werden können. Sich diese Tonfolgen zu merken und wiederzugeben, vor allem gegen Ende (ich hatte schon viele Blumen gefunden), stellte sich als eine knifflige Aufgabe heraus.

Auch andere Rätsel erwiesen sich als Geduldsprobe für mich. Eines dieser Rätsel war ein Matherätsel, kombiniert mit einem weiteren Musikrätsel. Obwohl mir das Matherätsel irgendwann klar wurde, hatte ich beim Musikrätsel keine Ahnung mehr, was ich da überhaupt mache. Die Rätsel werden meistens, wenn überhaupt, nur nebenbei erklärt und diese Erklärungen sind schnell einmal überhört. Manche Rätsel sind selbsterklärend, wie den Roboter zusammenzubauen oder Zahnräder anzuordnen, aber bei diesem Musikrätsel musste man sich sechs Mal je eine Dreier-Harmonie merken, wobei hier die Tasten keine Blumen waren, sondern Farben. Hierbei hatte ich keine Ahnung, woher ich diese Tonfolgen wissen sollte oder was ich verpasst habe, damit ich dieses Rätsel lösen hätte können. Brute Force war dann meine Lösung.

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Außerdem steckte ich manchmal fest und konnte nicht weiter, weil mir ein Teil aus zwei Räumen davor noch fehlte, das ich übersehen hatte. So konnte ich eine Regenmaschine nicht bedienen, weil ich ein verborgenes Türchen nicht entdeckte, hinter dem eine Wasserleitung vorbeiführt.

Grafik und Sound

Nun zum wichtigsten Punkt hier in der Bewertung: die Grafik. Wabisabi Play wurde nämlich 2018 von Lisa Evans gegründet, damit sie ihre Illustrationen zum Leben erwecken konnte, und das merkt man auch. Growbot erinnert beim Spielen an ein Kinderbuch mit liebevoll illustrierten Grafiken und Szenen. Man erkennt sofort, dass hier mit viel Liebe zum Detail gearbeitet wurde. So lassen sich in jeder Szene beim genaueren Hinsehen immer mehr kleine Details erkennen, so zum Beispiel versteckte niedliche Kreaturen. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt allerdings. Denn meist ist nicht gleich erkennbar, welche Dinge zum Anklicken bestimmt und welche nur Deko sind. Wärmt also schon mal die Maustaste auf.

YouTube

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Die Musik passt atmosphärisch perfekt zum Ambiente und untermalt die grandiosen Illustrationen. Es gibt keine Synchronisation, der Text muss also selbst gelesen werden. Dennoch wird einzelnen Wesen eine Stimme in Form eines Brummens oder mechanischen Geräuschen verliehen.

Was die Hardwareanforderungen betrifft, könnt ihr euch gelassen zurücklehnen und braucht euch keine Gedanken zu machen, euch in Zeiten wie diesen eine neue Grafikkarte zulegen zu müssen, denn zum Spielen von Growbot reicht auch noch der letzte Potato-PC. Für alle, die es genau wissen wollen: Ein Prozessor, egal welcher Art und welchen Herstellers, mit 1,2 GHz, eine 1.000 MHz DirectX 11 Grafikkarte, 4 GB RAM und 5 GB auf der Festplatte können euch schon ins Spielvergnügen eintauchen lassen.

Präsentation

Da es sich hier um ein Testmuster handelt, das ohne die handelsübliche Verpackung zur Verfügung gestellt wurde, kann ich leider nichts zur Verpackung und deren eventuell enthaltenen Extras sagen.

Allerdings ist auch das Cover-Art auf Steam mit liebevoll illustrierten Details vollgepackt, ganz im Sinne des restlichen Spiels.

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Growbot
PublisherApplication Systems Heidelberg
EntwicklerWabisabi Play
GenreIndie, Point&Click, Puzzle
KonsolePC, Mac
Text/SpracheEnglisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Japanisch, Koreanisch, Portugiesisch, Russisch, Chinesisch
SpieleranzahlEinzelspieler
Veröffentlichungsdatum21. Oktober 2021
USKnicht bekannt
UVP16,67 €
Überblick der Rezensionen
Story/Atmosphäre
8
Charaktere
7
Spieldesign
7
Balance
8
Grafik & Sound
10
Preis-Leistung
7
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review-growbot-fuer-pcGrowbot ist ein liebevoll illustriertes Buch, das in Form eines 2D Point and Click Games zum Leben erweckt wurde. Ich kann es für ein kleines Spiel für zwischendurch zur Entspannung absolut empfehlen. Obwohl ich kein Fan der Musik- und Tonrätsel bin, hatte ich trotzdem große Freude daran, es überhaupt zu versuchen. Der niedliche Stil lenkt gut von den relativ schweren Rätseln ab, sodass man dem Spiel einfach nicht böse sein kann, wenn es einen mal nicht gleich ins nächste Level lässt. Ich kann Growbot für jeden Fan von Rätselspielen nur weiterempfehlen. Auch wer auf Graphic Novels und atmosphärische Spiele steht, in deren Welt man sich verlieren kann, kommt hier voll auf seine Kosten.
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