Review: Metal: Hellsinger für PC

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Metal: Hellsinger ©Funcom

Metal: Hellsinger ist ein Rhythmus-Shooter, der uns im Takt zu harten musikalischen Klängen Dämonen erschießen lässt. Den gesanglichen Part übernehmen bekannte Heavy Metal-Sängerinnen und -Sänger mit eigens für das Spiel komponierten Songs. Welche Eindrücke wir von dem 2022 mehrfach ausgezeichneten Spiel gewinnen konnten, erfahrt ihr jetzt.

Um was geht es bei Metal: Hellsinger?

Eine Namenlose durchquert die acht Höllen, um ihre Stimme zurückzuerlangen, die ihr von der Roten Richterin gestohlen wurde. Auf ihrem Weg hinterlässt sie blutige Überreste mächtiger Dämonen, und mit jedem Schlag, den sie gegen ihre Feinde ausführt, erhält sie einen Teil ihrer Stimme zurück. Bis sich die Richterin dazu herablässt, sich der Namenlosen persönlich in den Weg zu stellen, liegt das Höllenreich bereits in Trümmern.

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Story

Die Namenlose durchschreitet alle acht Höllen auf der Suche nach einem Ausweg und um ihre geraubte Stimme zurückzuholen. Da sie selbst nicht sprechen kann, übernimmt ihr treuer Begleiter Paz diese Aufgabe und erzählt ihre Geschichte für sie.

Es gibt gleich zu Beginn des Spiels, vor jeder Hölle und jedem Bosskampf eine Videosequenz, in denen uns Paz über die Fortschritte der Namenlosen berichtet, aber auch über die neuen Versuche der Roten Richterin, sie aufzuhalten. So schickt diese immer stärkere Dämonen ins Schlachtfeld, bis ihr nichts anderes mehr übrig bleibt, als die göttlichen Engel um Unterstützung zu bitten.

Durch Metal: Hellsinger zieht sich letztendlich von Anfang bis Ende eine lineare Story, die nur wenige Überraschungen bereithält. Wir schreiten mit der Namenlosen durch die Höllen, besiegen immer stärkere Gegner, wodurch sie immer mehr Teile ihrer verlorenen Stimme zurückerhält, und stoßen dann auf den Endboss.

Neben der Hauptstory bietet das Spiel viele kleinere Geschichten, die uns Paz vor jeder Marterung erzählt. Sie handeln von einzelnen sehr mächtigen Dämonen, die sich ihr eigenes Reich geschaffen haben, um dort Niedere zu peinigen.

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Metal: Hellsinger ©Funcom

Charaktere

Die Namenlose ist unsere Protagonistin. Viel von ihr wissen wir jedoch nicht. Offensichtlich ist sie nach ihrem Tod in der Hölle gelandet und sucht seitdem einen Ausweg. Man hat ihr die Stimme geraubt, in der Hoffnung, es würden ihre Seele und Kampfgeist brechen. Letztendlich hatte dies nur das Gegenteil bewirkt.

Ihre erbitterte Gegnerin ist die Rote Richterin, Herrscherin über alle Höllen. Sämtliche Dämonen und Teufel stehen unter ihrem Befehl. Davon überzeugt, die Namenlose würde sich schnell besiegen lassen, schickt sie zunächst nur Manifestationen von sich in den Kampf, bevor sie persönlich auf dem Schlachtfeld erscheint.

Paz ist der treue Begleiter der Namenlosen und ihr Geschichtenerzähler. Sie hat ihn in den Trümmern irgendwo in einer Hölle gefunden und mitgenommen. Er ist nicht nur als Sprecher nützlich, sondern kann auch im Kampf Gegner mit Geschossen angreifen. Das Äußere von Paz lässt sich mit nur einem Wort beschreiben, er ist nämlich ein Totenschädel.

In den Höllen warten zahlreiche Gegner, die sich in einfache Dämonen, sogenannte Untiere, und Elitedämonen unterteilen. Sie haben zwar alle ein unterschiedliches Aussehen und individuelle Angriffe, jedoch keine Persönlichkeit, und da sie schon nach wenigen Sekunden tot sind, gibt es an dieser Stelle auch nichts mehr hinzuzufügen.

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Metal: Hellsinger ©Funcom

Synchronisation

Eine Synchronisation gibt es zu jeder Videosequenz, bei der Erzähler Paz durch das Video führt. Er wird von Troy Baker gesprochen, einem preisgekrönten Synchronsprecher. Er ist vor allem für seine Rolle von Joel in The Last of Us und Booker DeWitt in Bio Shock Infinite bekannt und leiht Metal: Hellsinger nun seine dunkle, ausdrucksstarke Stimme. Leider gibt es die Synchronisation nur auf Englisch, der Untertitel lässt sich immerhin auf Deutsch einstellen.

Spieldesign

Metal: Hellsinger ist ein Rhythmus-Ego-Shooter. Das bedeutet, wir müssen unsere Gegner im Takt der Musik treffen und töten. Für jeden dieser im Rhythmus getroffenen Hits steigt unsere Taktserie und damit unser Zorn. Der Zorn lässt sich bis zu 16-mal steigern, womit wir folglich mehr Schaden anrichten. Fallen wir aus dem Takt, sinkt die Steigerung wieder.
Dieses Spielprinzip wird uns in einem ausführlichen Tutorial erklärt. Es ist eine Art Vorhölle, in der wir die ersten beiden Waffen testen und die Steuerung erlernen können, bis es in die erste Hölle, nach Voke geht.

Es gibt drei Schwierigkeitsgrade, die vor jedem Level neu ausgewählt werden können. Sie heißen „Lämmchen“, „Ziegenbock“ und „Untier“. Was wäre Metal: Hellsinger denn, würde es nicht das ein oder andere Klischee des Heavy Metals aufgreifen?

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Die Höllen

Metal: Hellsinger besteht aus mehreren Leveln. Jedes von ihnen umfasst eine von insgesamt acht Höllen, die wir in vorgegebener Reihenfolge durchlaufen. Die erste Station ist Voke, ein eisiges und trostloses Gebiet. Anschließend geht es nach Stygia, Yhelm, Incaustis, Gehenna, Nihil und Acheron.

Jedes Reich hat ein eigenes Aussehen, sie alle sind jedoch gleich aufgebaut. An den Wänden befinden sich grüne Kristalle, die uns heilen und es gibt genügend großflächige Plätze, die als Schlachtfeld dienen. Am Ende schreiten wir eine Anhöhe hinauf, an dessen Ende die Manifestation der Roten Richterin wartet. Die Höllen haben eine festgelegte Reihenfolge, da zunehmend stärkere Gegner spawnen und wir nur in den ersten vier Leveln Waffen freischalten.

Waffen und Kodex

Insgesamt gibt es sechs Waffen. Zu Beginn steht uns nur der Totenschädel Paz und das Schwert „Terminus“ zur Verfügung. Im Anschluss schalten wir die Schrotflinte „Persephone“, die beiden Revolver „Die Höllenhunde“, die Armbrust „Vulkan“ und die zwei Wurfwaffen „Höllenrabe“ frei. Vor dem Start in ein neues Level können wir zwei Waffen auswählen und mitnehmen.

Der Kodex ist ein umfangreiches Buch, in dem alle Informationen rund um das Spiel gesammelt werden. Dort befinden sich alle Techniken aus dem Tutorial, alle bereits angetroffenen Dämonen und die Geschichten der Marterungen zum Nachlesen. Außerdem gibt es alle Videosequenzen und Lieder zum erneuten Ansehen beziehungsweise Anhören.

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Statistiken und Bestenliste

Bei Metal: Hellsinger ist es entscheidend, die Gegner im Takt zu treffen und zu töten. Das gibt uns Punkte, die nach dem erfolgreichen Abschluss einer Hölle aufgelistet werden. In der Statistik sehen wir außerdem, wie oft und lange wir im Takt geblieben sind oder wie viel Schaden wir verursacht und selbst erlitten haben.

Letztendlich sind es aber die Punkte, nach denen wir in die Bestenliste eingeordnet werden. Hier werden alle Spieler weltweit eingetragen, wobei ein erneuter Durchlauf durch das Level die erhaltenen Punkte und somit die Platzierung ändert. Wir werden automatisch in die Liste aufgenommen. Diese Funktion lässt sich nicht ausschalten.

Marterungen und Siegel

Der Begriff Marterung ist mittlerweile schon ein paarmal im Review gefallen. Doch was ist das eigentlich? Das sind Herausforderungen, die wir nach dem Beenden eines Levels freiwillig abschließend können. Dort landen wir auf einem Schlachtfeld und müssen in einem Zeitlimit Gegner mit bestimmten Waffen töten, ohne zu sterben. Als Belohnung erhalten wir Siegel.

Diese sind eine Art Perk. Sie geben uns also Boni und stärken uns für das nächste Level. Dadurch können wir beispielsweise mit einem erhöhten Zorn-Wert in eine Hölle starten und machen gleich zu Beginn deutlich mehr Schaden. Es können immer nur zwei Siegel gleichzeitig ausgewählt werden.

Die Perks haben bis zu drei Stufen und werden in aufsteigender Reihenfolge freigeschaltet. Dadurch steigt auch der Bonus, den sie uns gewähren. Das bedeutet also, dass wir am Ende eines jeden Levels alle Marterungen brav abschließen sollten.

Das lohnt sich auch aus dem Grund, da jede dieser Herausforderungen mit einer eigenen, kleinen Story versehen wurde. So erzählt uns Paz beispielsweise die Geschichte des Dämons Bune, einen von sieben Erzteufeln. Dieser hat sein eigenes Reich erschaffen, um dort verlorenen Seelen ihrer letzten Besitztümer zu berauben, nicht einmal die Gliedmaßen dürfen sie noch behalten.

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Metal: Hellsinger ©Funcom

Grafik und Sound

Die Grafik von Metal: Hellsinger ist allemal schön anzusehen, mit mühevoll gestalteten Leveln und Gegnern, unter denen vor allem der riesige Behemoth das Fürchten lehrt. Ein optisches Wunder ist das Game jedoch nicht und setzt auch keine Grafikkarte der neuesten Generation voraus. Dafür gibt es weder Performance-Probleme noch Bugs oder Grafikfehler.

Der Sound ist das Aushängeschild von Metal: Hellsinger. Die schwedischen Komponisten von Two Feathers haben 15 Lieder eigens für das Game geschrieben. Den Gesang übernehmen erstklassige Sängerinnen und Sänger bekannter Metal-Bands. Dazu gehören Mikael Stanne (Dark Tranquillity), Björn Strid (Soilwork), Alissa White-Gluz (Arch Enemy), Matt Heafy (Trivium), Tatiana Shmailyuk (Jinjer), James Dorton (Black Crown Initiate), Serj Tankian (System of a Down), Randy Blythe (Lamb of God) und Dennis Lyxen (Refused & Invsn).

Ist die Musik zu Beginn des Levels noch zurückhaltend, steigt der Rhythmus mit dem Zorn der Namenlosen, bis auf der maximalen Stufe endlich der Gesang einsetzt. Jetzt begleiten uns eine gewaltige Mischung aus scharfen Gitarrenriffs, klaren Vocals und kratzigen Screams. Nur schade, dass wir die Musik neben Schießen und Töten nicht vollends genießen können.

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Metal: Hellsinger ©Funcom

Präsentation

Metal: Hellsinger ist nicht in einer physischen Version, sondern nur digital für PlayStation 5, Xbox Series X/S und PC via Steam erhältlich. Das Cover zeigt die gehörnte Protagonistin vor einem dunklen Hintergrund, der von der brennenden Glut eines Feuers erhellt wird, mit beiden Revolvern in ihren Händen.

Fazit

Metal: Hellsinger ist ein Ego-Shooter, der für den Heavy Metal geschaffen wurde. Eigens für das Spiel komponierte Songs schreien förmlich danach, mit ihnen im Takt zu schießen, was gleichzeitig auch die Schwierigkeit des Games darstellt. Man muss sich auf Schießen, Ausweichen, Waffen wechseln und den Takt halten gleichzeitig konzentrieren. Doch die Mühe lohnt sich umso mehr, wenn der Zorn auf das 16-Fache gestiegen ist und der Gesang zur Musik endlich einsetzt.

Blut, Dämonen und Ziegenböcke sind wohl die bekanntesten Klischees des Heavy Metals. Kein Wunder also, dass man gefräßige Dämonen besiegt und durch die acht Höllen wandert, während man einen sprechenden Totenschädel in der Hand hält. Noch mehr Metal geht wirklich nicht, oder?

Das Spielprinzip mag zwar anspruchsvoll sein, es zieht sich jedoch durch das gesamte Game. Lediglich die Marterungen bieten neben der Hauptstory etwas Abwechslung, doch auch hier geht es nur darum, Gegner im Takt zu erschießen. Das kann auf Dauer ganz schön ermüdend sein und wenn dann das Spiel in nur wenigen Spielstunden beendet ist, hält sich auch der Wiederspielwert in Grenzen. Wer natürlich Spaß daran hat, seinen Highscore zu schlagen, der kann jedes Level hunderte Male erneut spielen und sich mit den besten weltweit messen.

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Metal: Hellsinger ©Funcom

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Metal: Hellsinger
PublisherFuncom
EntwicklerThe Outsiders
GenreAction, Ego-Shooter
Konsole/PlattformPlayStation 5, Xbox Series, PC
Text/SpracheEnglisch, Deutsch und andere
Spieleranzahl1
Veröffentlichungsdatum15. September 2022
USK16
UVP29,99 €
Überblick der Rezensionen
Story/Atmosphäre
8
Charaktere
7
Spieldesign
7
Balance
8
Grafik und Sound
10
Preis-Leistungs-Verhältnis
8
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Gaming, Bücher, Konzerte/Festivals und meine CD-Sammlung sind meine Leidenschaften. Ich zocke am PC und auf der Nintendo Switch. Dabei sind Shooter, Battle Royale und Aufbauspiele meine Favoriten. Mein Lieblingsgame? Pokémon Platin und FlatOut 2 ♡
review-metal-hellsinger-fuer-pcIm Rhythmus-Shooter Metal: Hellsinger erschießt man als namenlose Halbdämonin Gegner im Takt zu Heavy-Metal-Songs. Das steigert den Zorn und lässt eine Welle gewaltiger Gitarrenriffs und kräftiger Vocals los. Trotz des anspruchsvollen Spielprinzips und der erstklassigen Musik leidet das Spiel unter Eintönigkeit, was den Wiederspielwert deutlich mindert.
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